Anton Grübel und der Schatz der Kalifen (Autor: Peter Strebel)
 
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Anton Grübel und der Schatz der Kalifen von Peter Strebel

Rezension von Bine Endruteit

 

Anton Grübel heißt mit Nachnamen eigentlich gar nicht "Grübel", sondern "Maier mit ai", was er immer gerne für einen Scherz nutzt. Aber sein Lehrer hat ihm diesen Spitznamen verpasst, da er ständig mit krauser Stirn dasitzt und über Dinge nachgrübelt. Besonders gerne beschäftigt sich Anton mit der Merlinburg, dort soll nämlich ein legendärer Schatz versteckt sein. Sein Vater hat ihm oft von einem Labyrinth unter der Burg erzählt und davon, dass auch er in seinen Kindertagen nach dem Eingang gesucht hat. Allerdings hat sein Vater nicht geglaubt, dass Anton diese Geschichten für bare Münze nehmen würde, schließlich weiß doch jeder, dass der Schatz nur eine Sage ist. Oder etwa nicht?

 

Anton hat lange nachgegrübelt und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass der Eingang zum Labyrinth nur im Brunnen der Burg liegen kann. Zusammen mit seinen vier Freunden macht er sich also auf den Weg, um nachzusehen, ob er Recht hat. Dazu besuchen sie die Ausstellung in der Merlinburg und ziehen sich heimlich ins Innere des Gewölbes zurück. Und tatsächlich, sie entdecken die Tür und brechen sie auf, um das Labyrinth zu erforschen. Dort begegnet ihnen ein seltsamer Harlekin mit Warzen an den Händen, der sie ins Verderben führen will, aber auch eine Rosenzauberin, die sie auf eine Reise in die Vergangenheit führt.

 

Die Freunde landen im alten Bagdad und befinden sich von der ersten Minute an in einem rasanten Abenteuer. Sie reisen auf einem fliegenden Teppich, lauschen einem alten Geschichtenerzähler, treffen einen Pegasus, einen Drachen und einen Zyklopen und unternehmen sogar eine zauberhafte Reise in eine Unterwasserwelt, in der weise sprechende Delphine leben. Und das ist längst noch nicht alles …

 

Anton Grübel und der Schatz des Kalifen liest sich sehr schnell. Jede Episode des Buches nimmt nur wenig Platz ein. Kaum an einem Ort angekommen, wechselt man schon zum nächsten. Das hat zwar den Vorteil, dass junge Leser das Gefühl haben, sehr schnell in der Geschichte weiterzukommen, aber oft sind die Begebenheiten einfach nicht detailliert genug beschrieben. So leiden die Charakterbeschreibungen der Personen und Wesen, da sich der Autor nicht die nötige Zeit nimmt, die Figuren auszubauen. Sie sind einfach ohne Erklärung da.

 

Die Welt, in der der Roman spielt, ist eine Fantasielandschaft, in der sich Mythen aus aller Herren Länder treffen. Angefangen vom alten Bagdad mit seinem Kalifen und den Geschichtenerzählern tauchen verschiedenste Wesen aus unterschiedlichen Kulturen auf. Gnom trifft auf Pegasus, Monsterclown auf Rosenzauberin. Es fällt beim Lesen auf, dass sich die fünf Freunde, im Gegensatz zu einem selbst, über nichts wundern, was ihnen begegnet. Ihnen scheinen Zauberwesen aller Welt vertraut zu sein. Gerade am Anfang der Geschichte wäre ein wenig mehr Verzauberung der Kinder angebracht gewesen.

 

Dass die vier Jungen und das Mädchen, die zu einer Zeitreise aufgebrochen sind, Freunde sein sollen, fällt stellenweise schwer zu glauben, denn sie streiten sich fast ständig und immer wieder tauchen Sticheleien und Beschimpfungen auf.

 

Sehr positiv fällt allerdings auf, dass immer wieder geschichtliche Fakten und Informationen in den Roman eingebaut wurden. Zum Beispiel zum Templerorden oder zu der Stadt Bagdad und ihrer Geschichte, oder darüber, wie ein Kalif herrscht. Dieses Wissen ist wie zufällig in die Handlung eingestreut und wird von jungen Lesern während einer aufregenden Geschichte quasi nebenbei aufgenommen.

 

Der fest gebundene Roman ist mit einem farbigen Cover bedruckt, das eine Szene aus dem Buch darstellt. Im Buch selbst befinden sich weitere Illustrationen in Form von einfachen Schwarzweiß-Strichzeichnungen.

 

Fazit:

Ein Jugendroman, der vor fantastischen Ideen sprüht und dessen Figuren Kinder sicherlich in ihren Bann ziehen werden. Leider weist er viele kleine Unzulänglichkeiten wie mangelnde Ausarbeitung auf, die das Lesevergnügen trüben.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240329061920e4958f0e
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Anton Grübel und der Schatz der Kalifen

Autor: Peter Strebel

Gebundene Ausgabe: 288 Seiten

Schiler Verlag; September 2006

ISBN: 3899301617

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 04.01.2007, zuletzt aktualisiert: 27.09.2023 14:46, 3294