Arthur und die Verbotene Stadt (Autor: Luc Besson)
 
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Arthur und die Verbotene Stadt von Luc Besson

Rezension von Christine Schlicht

 

Arthurs Großmutter ist in Sorge um ihren Enkel, der wie ihr Mann für immer verschwunden zu sein scheint. Abgesehen davon will der Grundstücksmakler Davido sich das Häuschen unbedingt unter den Nagel reißen und dann stehen zu allem Elend plötzlich auch noch Arthurs Eltern vor der Tür, weil sie ihrem Sohn zum 10. Geburtstag gratulieren wollen. Nur mit Mühe können sie der Großmutter entlocken, dass ihr Sohn verschwunden ist, als er nach einem Schatz auf dem Grundstück suchen wollte. Während Arthurs Mutter sich ebenso wie die Oma sorgt, beginnt Arthurs dümmlicher Vater sofort damit, den ganzen Garten nach dem Schatz umzugraben.

 

Arthur hat sich indessen mit Prinzessin Selenia und deren kleinem Bruder Betaméchè auf den Weg nach Nekropolis gemacht, um dem bösen Maltazard das Handwerk zu legen. Dabei entspinnen sich heftige Diskussionen über Liebe und Hochzeiten bei den Minimoys und ganz speziell bei den Fürsten.

 

Sie gelangen nach Nekropolis und versuchen, zum Palast Maltazards durchzukommen. Vor den Toren trennen sich ihre Wege – und Selenia verabschiedet sich von Arthur mit einem Kuss. Der offiziellen Eheschließung für die Prinzessin. Arthur und Beta sollen ihren Auftrag erledigen, während sich Selenia in den Palast einschleicht, allein. Doch der verliebte Arthur und Selenias Bruder kommen nicht weit, sie werden gefangen genommen und in den Kerker gesteckt. Dort entdecken sie einen sonderbaren alten Mann – Arthurs Großvater, der seit vier Jahren im Kerker sitzt, ohne eine Chance auf Flucht.

 

Selenia gelingt es tatsächlich, bis zu Maltazard vorzudringen doch sie kann ihn nicht töten. In seinem Thronsaal, in dem ein Haufen Rubine – Großvaters Schatz – dank ausgeklügelter Spiegeltechnik ein seltsames Licht erzeugen, erzählt er seine Version seiner Geschichte, doch Selenia kennt die korrekte Version. Maltazard will sie haben, weil nur der erste reine Kuss der Prinzessin ihn nicht nur zum Prinzen der Minimoys machen würde, sondern auch von seiner verheerenden Krankheit heilen kann. Doch Selenia hat dem vorgebeugt durch ihre „Eheschließung“ mit Arthur. Abgesehen davon hätte Maltazard ihr Volk dennoch umbringen wollen und sein Plan ist perfide: Mit Hilfe der Ideen von Arthurs Großvater, der den tödlichen Zweck seiner Erfindungen erst jetzt erkennt, will er die Minimoys ertränken.

 

Selenia, Arthur Beta und der Großvater bekommen eine Minute Vorsprung, bevor Maltazard den Tunnel und damit auch die Stadt der Minimoys fluten wird. Auf der Flucht vor dem Wasser finden sie Arthurs Spielzeugauto, das sie aufziehen lässt und ihnen Vorsprung verschafft vor den Fluten. Mit letzter Not erreichen sie die Stadt der Minimoys und mit vereinten Kräften hält das Stadttor dem Wasser stand.

 

Doch dann ist es auch schon Zeit zum Abschied nehmen, die Zeit ist günstig für Arthur und den Großvater, in ihre Welt zurück zu kehren. Arthur geht nur schweren Herzens und verspricht, wiederzukommen. Sie müssen die Rubine von oben finden und Davido ausbezahlen. Doch auch der hat es weniger auf das Haus abgesehen als auf den Schatz...

 

Und die Suche nach den Rubinen endet im Chaos für Nekropolis. Maltazard jedoch kann sich retten...

 

 

Luc Besson ist ein echtes Multitalent. Nicht nur, dass er als Regisseur hervorragende Filme macht, nein, er kann auch gute Geschichten schreiben. Drehbücher verfasst er ja auch selbst und das merkt man seinen Geschichten an. Arthur und die Minimoys ist so rasant geschrieben wie eine Kamerafahrt in Bessons Filmen. Man merkt, dass das eine auf das andere abgestimmt ist, trotzdem wirkt das Buch nicht wie ein umgeschriebenes Drehbuch, sondern man liest auch deutlich, dass es zuerst da war, aber schon mit Blick auf eine irgendwann erfolgende Verfilmung.

 

Auch ohne den ersten Band zu kennen, kann man Arthur und die verbotene Stadt problemlos lesen und als abgeschlossene Handlung betrachten, denn es wird genug erklärt, um alles zu verstehen, aber nicht so viel, dass es für diejenigen, die den ersten Band schon kennen, langweilig werden dürfte. Besson findet da genau das richtige Maß.

 

Ob ein Zehnjähriger tatsächlich in der Lage ist, zu begreifen, was Liebe ist, sie zu einem Mädchen zu empfinden in der Lage ist, sei mal dahin gestellt. Auf jeden Fall ist es eine schöne Parabel darauf, wie auch ein schwacher Charakter über sich hinauswachsen kann, wenn er in Gefahr gerät oder etwas verteidigen will, das er schätzt – oder eben auch liebt. Und das, ohne jetzt den Ton des „und die Moral von der Geschicht’“ eines klassischen Märchens anzuschlagen, obwohl auch hier ganz klassisch in schwarz und weiß, gut und böse scharf getrennt wird. Es fällt nicht auf, da jeder der liebevoll und schlüssig beschriebenen Charaktere seine Schwächen hat.

 

Die Handlung ist flüssig, ohne zuviel Beschreibungen, aber dennoch bildfüllend geschrieben. Man kann sich alles wunderbar vorstellen und auch die fantastischen Elemente scheinen schlüssig. Man wird nach der anfänglichen Ruhe atemlos durch die Handlung gehetzt, denn am Ende geht es um Minuten, ach was... Sekunden!

 

Ein wunderbares, märchenhaftes Buch für alle Jungen und jung Gebliebenen und ein perfekter Ersatz für alle, die nicht ins Kino gehen oder den Film verpasst haben. Man wird so lange an den Sessel gebannt, bis man das Buch durch hat.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240427020146b1cd3410
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Arthur und die Verbotene Stadt

Autor: Luc Besson

Gebundene Ausgabe: 231 Seiten

Verlag: Baumhaus Medien; Auflage: 1 (Oktober 2006)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3833935588

ISBN-13: 978-3833935589

Der zweite Teil der Minimoy-Geschichte / der Filmhandlung

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 21.08.2007, zuletzt aktualisiert: 27.09.2023 14:46, 4717