Ebenfalls aus den USA kam der nächste Gast. Von Kristine Kathryn Rusch habe ich bisher noch nichts gelesen, nicht einmal ihre Star Wars Bücher, sie kam aber sehr sympathisch rüber. Lustig war ihre Bemerkung zum Verfassen der ersten Voyager-Bücher, die sie nur anhand der Konzepte verfasste, ohne eine Folge oder auch nur die Darsteller vorher gesehen zu haben. Marketing treibt schon seltsame Blüten. Dieses zweite Gespräch in Englisch mit einer diesmal teilweise konfusen Übersetzerin forderte ihren Tribut – eine halbe Stunde fehlt mir.
Aber zum Gespräch über die Zukunft der SF war ich wieder wach. Lustigerweise saßen mit Thor Kunkel und Lukas Kollmar zwei Autoren im Podium, die sich gar nicht als SF-Autoren bezeichneten. Torsten Dewi kommt zudem eher aus der Film-Ecke und Greg Bear hat als amerikanischer SF-Autoren mit der Zukunft deutlich weniger Probleme als wir deutschen Leser.
So wackelte das Gespräch auch bald in den üblichen Geleisen. E und U, wo bleibt der Lese-Nachwuchs und dergleichen. Das ganze war zwar amüsant, jedoch richtungslos. Wenn man sich fragt, warum die Leute auf den Cons immer älter werden, immer dieselben Leute kommen und die Jugend fernbleibt, sollte man das Texten für Computerspiele nicht verdammen und auch die Eintrittspreise für den Elstercon überdenken.
Während ich die Preisverleihung zum Deutschen Science Fiction Preis ausließ, ging ich zu der vom Kurd Laßwitz Preis. Udo Klotz präsentierte ihn unter Zuhilfenahme vieler Zahlen und Diagramme, um das Procedere transparent zu gestalten. Peinlich wurde es, als er wieder einmal versuchte zu erklären, warum es keinen Preis in der Kategorie Bestes Hörspiel gab. Die Jury bleibt weiterhin bei der Auffassung nur Radio-Produktionen zu berücksichtigen, da die Verlagsproduktionen einfach noch zu schlecht seien. Es gab den Vergleich mit den Effekten von Avatar, die das »Mehr« seien, die in früheren Jahren die Radioproduktionen adelten. Nun ja, in Avatar zählte die Story auch wenig. Seltsam nur, dass in den anderen Kategorien des KLP weitaus weniger Augenmerk auf Experimentierfreudigkeit und Extravaganz lag.
Vielleicht sollte man beim KLP ehrlich sein und die Kategorie abschaffen. Dann können sich die Juroren in ihrer Freizeit ins Gestern zurückziehen.