Zombieland (2009)
 
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Zombieland (2009)

Kurzkritik von Oliver Kotowski

 

In der nahen Zukunft hat eine Seuche die meisten US-Amerikaner in Zombies verwandelt – aus den USA wurde Zombieland. "Columbus" (Jesse Eisenberg) ist – euphemistisch gesagt – ein sehr vorsichtiger, nervöser (ex-)Student. Nachdem die Seuche ausbrach, fuhr er nach Columbus, Ohio, wo seine Eltern wohnen. Eigentlich versteht er sich nicht besonders gut mit seinen Eltern, doch da er keine andere Familie hat – und sich nichts mehr wünscht, als eine echte Familie – macht er sich auf den Weg. Auf seiner Reise trifft er auf den ruppigen Haudrauf "Tallahassee" (Woody Harrelson), der auf der Suche nach Twinkie-Kuchen ist. Man beschließt, eine Weile zusammen zu fahren. Nachdem ein Kühltransporter schon keinen einzigen Twinkie dabei hatte, durchstöbert Tallahassee die Supermärkte. In einem stoßen die beiden Männer auf "Wichita" (Emma Stone) und deren kleine Schwester "Little Rock" (Abigail Breslin). Die Kleine wurde gebissen und droht nun zu einem Zombie zu werden. Sie bittet darum, erschossen zu werden. Wichita lässt sich von Tallahassee die Schrotflinte geben. Plötzlich richtet sie die Waffe auf die Männer und verlangt die Autoschlüssel – die Biss-Geschichte war nur ein Trick, um an die Waffen zu kommen. Nun stehen die beiden ohne Waffen und Auto da – Tallahassee ist sauer.

Ruben Fleischers Film wird üblicherweise als Komödie bezeichnet, aber eigentlich ist es eine klassische Actionkomödie – ein kleiner, aber wichtiger Unterschied. Er macht sich vor allem in der Art des Humors, den Spielszenen und den exzentrischen, aber flachen Figuren bemerkbar. Zombieland setzt einerseits auf schnelle und eher oberflächliche Action und andererseits auf begleitende flapsige Sprüche und skurrile Figuren: Tallahassee randaliert gerne, lässt den harten Kerl heraushängen, hat aber natürlich seinen weichen Kern – und ist auf der Suche nach Twinkies. Columbus hat für alles eine Regel, er schnallt sich stets an und ist verklemmt. Natürlich verknallt er sich in die abweisende Wichita. Die will mit ihrer Schwester nach "Pacific Playland", einem Freizeitpark. Zu erwähnen ist noch Bill Murrays Kurzauftritt. Die Actionszenen sind recht sauber inszeniert, allerdings nicht übermäßig spektakulär. Die Splatterszenen sind zurückhalten abgedreht – ein Gore-Hound wird unzufrieden bleiben. Da die Zombies eigentlich nur Infizierte sind und mit viel Spaß abgeknallt werden, ist der Film (wohl unbewusst) reichlich zynisch. Ein noch ernsteres Problem ist der Mangel an Originalität: Wer sich ein wenig mit Actionkomödien und Zombiefilmen auskennt und sich das Cover einen Augenblick lang anschaut, wird im Wesentlichen wissen, wie der Film verlaufen wird. Es ist von einigen guten Momenten abgesehen ein recht mittelmäßiger Film mit Längen. Nichtsdestoweniger spielte er in siebzehn Tagen über sechzig Millionen Dollar ein – damit ist der Zombie (auch wenn es eigentlich nur ein Infizierter ist) endgültig im Mainstream angekommen.

 

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Film:

Zombieland

Original: Zombieland

Produktion: USA 2009

Regisseur: Ruben Fleischer

Spieldauer: 88 Minuten

 

Erhältlich bei: Amazon

Darstellerauswahl:

  • Jesse Eisenberg

  • Woody Harrelson

  • Emma Stone

  • Abigail Breslin

  • Amber Heard

  • Bill Murray

Eintrag in der PhilmDB:

Zombieland


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Erstellt: 27.10.2010, zuletzt aktualisiert: 14.02.2020 13:42, 11181