Braindead – Der Zombie-Rasenmähermann (1992)
 
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Braindead – Der Zombie-Rasenmähermann (1992)

Kurzkritik von Oliver Kotowski

 

1957: Paquita Maria Sanchez (Diana Peñalver) ist eine junge hübsche Verkäuferin. Sie flirtet mit diesem und jenem schicken Burschen. Den schüchternen Lionel Cosgrove (Timothy Balme) mag sie eigentlich nicht: Er ist nicht sonderlich stattlich, ein Tollpatsch und steht völlig unter dem Pantoffel seiner grässlichen Mutter Vera (Elizabeth Moody). Doch ihre Großmutter sagt ihr voraus, dass sie ihre wahre Liebe an dem Zeichen von Stern und Mond erkennen wird – es tritt ausgerechnet bei Lionel auf. Sofort verliebt sich Paquita in Lionel und baggert ihn hemmungslos an. Sie bringt ihn schnell dazu, dass er sie zu einem Ausflug in den Zoo einlädt. Die eifersüchtige Mutter schleicht den beiden nach. Beim Käfig des Rattenäffchens wird sie von dem widerwärtigen Viech gebissen. Zunächst scheint es nur eine harmlose kleine Fleischwunde zu sein, doch die Verletzung eitert schlimm und Mutter beginnt sich zu verändern. Sie entwickelt eine Gier nach Fleisch und verliert nach und nach alle Hemmungen – als Paquita Lionel besucht, frisst sie den Hund der jungen Frau. Kurz darauf stirbt sie. Aber das ist nicht das Ende: Zur Beerdigung kommt der ekelhafte Onkel Les (Ian Watkin). Zuerst versucht er sich bei Lionel einzuschmeicheln, um etwas vom Erbe abzubekommen, doch als er die Zombies entdeckt, versucht er den Jungen zu erpressen.

Peter Jackson treibt Splatter und albernen Slapstick auf die Spitze – wenn Monty Python jemals einen Zombiefilm gedreht hätten, dann wäre er diesem sicherlich sehr ähnlich. Der Film ist durch und durch eine Komödie. Er setzt allerdings auf differenzierten Humor – feinsinnig ist dieser aber selten. Da ist zum einen die verkehrte Menage-a-trois: Parquita will Lionel erobern, aber die Mutter will ihn nicht verlieren. Lionel ist hier mit den typischen Attributen eines ausgebeuteten, aber behüteten Mädchens versehen; er führt den Haushalt ist schüchtern und passiv. Paquita ist dagegen aktiv, risikobereit und abenteuerlustig – sie schleicht sich zu Lionel und bringt ihn eine rote Rose mit. Dabei entpuppen sich Diana Peñalver und Timothy Balme als hervorragende Besetzung: Im Zoo gibt es eine brillante Szene, in der die beiden mimisch auf die Stummfilm-Ära anspielen. Des Weiteren gibt es viele Slapstick-Szenen. Diese entstehen besonders häufig aus den völlig überzogenen Splatter-Szenen, etwa wenn Lionel vor den Zombies flüchten will, aber zunächst nur auf der Stelle läuft, weil der Boden vom vielen Blut zu rutschig ist und er dann von Körperfetzen zu Körperfetzen springen muss. Figuren, Acting, Gewalt, Ausrutscher – alles ist parodienhaft überzogen. Über weite Teile funktioniert der Film tatsächlich ganz gut, nur gegen Ende bleibt die Dramaturgie in einem ausufernden Dauergemetzel auf der Strecke. Dieser Film setzte in puncto Splatter-Humor einen neuen Meilenstein, der noch immer seines Gleichen sucht.

 

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Film:

Braindead - Der Zombie-Rasenmähermann

Original: Braindead / Dead Life (US)

Produktion: NZ 1992

Regisseur: Peter Jackson

Spieldauer: 107 Minuten

 

Darstellerauswahl:

Timothy Balme

Diana Peñalver

Elizabeth Moody

Ian Watkin

Brenda Kendall

Stuart Devenie

Eintrag in der PhilmDB:

Braindead


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Erstellt: 22.10.2010, zuletzt aktualisiert: 07.04.2020 18:37, 11116