Colin - Der Weg des Zombie (2008)
 
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Colin - Der Weg des Zombie (2008)

Kurzkritik von Oliver Kotowski

 

Colin (Alastair Kirton) tritt in die Wohnung ein. Er ist erschöpft und angespannt zugleich. Es geht ihm nicht gut. Er ruft, aber es kommt niemand. Er geht in die Küche und wäscht seine blutigen Hände. Und den blutigen Hammer. Colin stellt fest, das ihm in den Arm gebissen wurde. Bedrückt untersucht er die Wunde. Plötzlich stürzt ein Zombie herein – nach einem harten Kampf gelingt es Colin, den Zombie zu vernichten. Aber er wurde auch in den Hals gebissen. Colin verliert das Bewusstsein. Als er erwacht, ist die Situation befremdlich. Er kann sich nicht mehr richtig bewegen. Er bekommt die Tür nicht geöffnet. Alles ist frustrierend. Schließlich gelangt er doch nach draußen. Aber in welche Richtung muss er gehen? Colin macht sich schleppend auf einen langen Weg zu einem Ziel, an das er sich kaum erinnern kann. Während seiner Reise gerät er in gefährliche Situationen – so wollen ein paar Plünderer ihn ausrauben: Sie wollen seine Schuhe. Sie verspotten ihn. Sie tun ihm Gewalt an. Glücklicherweise kommen gerade seine Schwester Linda (Daisy Aitkens) und ihr Freund Marlen (Tat Whalley) vorbei und hauen Colin heraus. Doch Colin erkennt Linda schon nicht mehr wieder – er beißt sie in den Arm. Es treibt Colin immer weiter, selbst seiner Mutter (Kerry Owen) wird er begegnen, doch auch sein Elternhaus ist nicht das Ziel.

Marc Prices Film ist aus verschiedenen Gründen bemerkenswert. Statt "Reise des Zombie" sollte es "Odyssee des Zombie" heißen, denn Homers Klassiker hat sich der Regisseur zum Vorbild genommen: Colin ist auf der Heimreise, doch der Weg ist lang und gefährlich – immer wieder wird er – wie Odysseus selbst – in bizarre Episoden verwickelt. Die Episoden selbst sind vielfältig: Es ist so manche Action- und Splatterepisode dabei, besonders wirksam sind aber die tragischen Episoden mit seiner Familie. Schließlich gibt es noch einige komische Episoden – etwa wenn ein Lebender an Colin vorüberläuft, Colin seine Reise kurz unterbricht, um den Läufer, der schon lange fort ist, für einen kurzen Moment hoffnungslos zu verfolgen, und dann seine Reise wieder aufnimmt. Selten hat ein Zombiefilm Humor so lakonisch in Szene gesetzt. Überhaupt ist eine der Stärken des Films seine Bildästhetik: Die öde Stadt wurde zum Teil wunderschön fotografiert. Bisweilen schafft Price eindringlich, doppeldeutige Bilder; etwa wenn Colin zu erst wütend knurrend an der Scheibe kratzt, hinter der seine Familie steht, langsam aber erlahmt und das Kratzen wie ein Winken und schließlich, nach einem Kamerazoom, wie ein Streicheln wirkt. Der Soundtrack ist streckenweise ebenfalls sehr atmosphärisch. Der Film hat eine gute Prämisse und hervorragende Momente, doch leider ist das nicht alles. Die Specialeffects sind noch verhältnismäßig anständig umgesetzt, aber der Plot fließt viel zu langsam – es gibt leider einige Längen. Und nun noch einmal zu den Specialeffects: Price hat für den Film knapp fünfzig Pfund ausgegeben – das meiste für Kaffeepulver und Speisefarbe (rot). Damit dürfte Colin der Zombiefilm mit dem geringsten Budget sein. Bisweilen ist das deutlich zu sehen. Doch alles in allem ist Colin einer der interessanteren Zombiefilme; nur actionreich ist er nicht.

 

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Film:

Colin - Der Weg des Zombie

Original: Colin

Produktion: UK 2008

Regisseur: Marc Price

Spieldauer: 97 min

 

Darstellerauswahl:

Alastair Kirton

Daisy Aitkens

Kate Alderman

Leanne Pammen

Tat Whalley

Kerry Owen


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Erstellt: 24.10.2010, zuletzt aktualisiert: 07.02.2015 09:03, 11157