Die Schlange im Regenbogen (1988)
 
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Die Schlange im Regenbogen (1988)

Kurzkritik von Oliver Kotowski

 

Der US-amerikanische Anthropologe Dennis Alan (Bill Pullman) erhält von einem Pharmakonzern einen ungewöhnlichen Auftrag: Er soll nach Haiti und dort das Pulver beschaffen, mit dem Menschen in Zombies verwandelt werden. Es wird vermutet, dass das Pulver in Wahrheit eine unbekannte Droge ist, die einen Scheintod hervorruft; man will die Wirkungsmittel extrahieren, um ein neuartiges Anästhetikum zu erzeugen. Auf Haiti herrscht 1985 noch der Diktator Jean-Claude Duvalier mit seinem grausamen Geheimdienst Tonton Macoute, doch als Dennis ankommt, scheint die Stimmung nicht besonders schlecht. Er trifft seinen Kontakt, die Psychologin Dr. Marielle Duchamp (Cathy Tyson). Sie nimmt ihn mit zum Voodoo-Priester Lucien Celine (Paul Winfield), doch Lucien will Dennis zunächst nicht weiterhelfen. Marielle und Dennis machen sich auf eigene Faust auf die Suche. Diese Suche erregt bald die Aufmerksamkeit des Geheimdienstchefs Dargent Peytraud (Zakes Mokae), der einen beständigen Kampf gegen die "Radikalen", Gegnern der Diktatur, und die vermuteten US-amerikanischen Umtrieben führt. Während der ehrgeizige Dennis nicht aufgeben mag, will der kontrollsüchtige Peytraud kein Fitzelchen Wissen dem Feind preisgeben – parallel zu Peytrauds Eskalation, wird die Lage in Haiti merklich unsicherer.

Wes Craven hat einen eigenwilligen Film gedreht. Er nimmt Haiti und den Voodoo-Glauben ernst und nimmt eine Queste als Plot für den Film. Herausgekommen ist eine Art Horror-Thriller mit politischem Hintergrund. So zieht der Film den Zuschauer einerseits mit der Suche nach dem Zombie-Pulver und den damit verbundenen Gefahren mit sich, andererseits fasziniert das für einen Horror-Film erstaunlich gut getroffene Haiti und der Voodoo-Glaube; beides führt zu einer Veränderung des Charakters des Protagonisten. Garniert ist die Handlung mit einigen Horror-Szenen. Dieses sind einerseits die ganz realen Folterungen des Geheimdienstes (wozu das Annageln eines Hodensacks gehört), andererseits die Momente, in denen die Magie des Voodoo wirkt: Tote erwachen zum Leben, giftige Tiere tauchen im Körper des Feindes auf und schließlich wird die Seele gefangen genommen, um das Fleisch zu beherrschen. Zunächst scheinen es bloß Träume zu sein, doch im Laufe der Zeit kann das Opfer diese Träume und die Realität immer weniger auseinanderhalten – am Ende ist alles wahr. Leider hat der Film auch seine Schwächen: Die Dialoge wirken gerade am Anfang eher pathetisch und außerdem neigt der Film zu klaren Gut-böse-Trennungen im Sinne Hollywoods. Zombies treten im Film ein paar auf; die meisten sind wie unter extremer Passivität leidende Menschen – sie sind nicht aggressiv, fallen keine Menschen an, wirken aber etwas unheimlich. Ein Voodoo-Hexer kann sie aber in die Träume seiner Feinde schicken, um diese durch Furcht zu lähmen.

 

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Film:

Die Schlange im Regenbogen

Original: The Serpent and the Rainbow

Produktion: USA 1988

Regisseur: Wes Craven

Spieldauer: 97 min

 

Darstellerauswahl:

Bill Pullman

Cathy Tyson

Zakes Mokae

Paul Winfield

Brent Jennings

Conrad Roberts


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Erstellt: 24.10.2010, zuletzt aktualisiert: 31.01.2015 10:23, 11145