Batman: Killing Time
 
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Batman: Killing Time

Rezension von Ingo Gatzer

 

Catwoman, Killer Croc, Pinguin und Riddler: In Batman: Killing Time haben sich gleich mehrere der schillerndsten Gangster Gothams für einen raffinierten Raub zusammengeschlossen. Das stellt eine besondere Herausforderung für Batman dar. Denn der Dark Knight agiert erst seit wenigen Jahren als Gothams Beschützer. Zudem scheint eine mysteriöse Gestalt im Hintergrund die Fäden zu ziehen und dessen Masterplan scheint undurchschaubar.

 

Schillernd ist in jedem Fall auch der Autor von »Batman: Killing Time«. Denn die Feder schwingt hier niemand Geringeres als Tom King. Der Ex-CIA-Mitarbeiter konnte bereits mehrere Eisner Awards gewinnen und dürfte vielen Fans vor allem mit seiner gelungenen Neuinterpretation eines bekannten Schurken in Batman: One Bad Day – Riddler noch in bester Erinnerung sein.

Hier bedient sich der US-Autor eines besonderen Kunstgriffs. Nach praktisch jeder Seite wechselt die Geschichte nämlich Zeit und Ort. Das reicht von wenigen Minuten bis zu Tausenden von Jahren sowie von Gotham bis nach Griechenland. Dadurch entsteht eine besondere und ungewöhnliche Erzählstruktur, die meistens für eine gelungene Dynamik sorgt. Reizvoll ist auch die mythologische Grundlage der Story. Außerdem stellt Tom King Batman – über das anfangs erwähnte Superschurkenquartett hinaus – zwei facettenreiche Antagonisten gegenüber. Dabei schafft er es ähnlich wie in seinem Werk »Batman: One Bad Day – Riddler« einen oft eher lächerlich wirkenden Charakter aufzupolieren und ihm eine gewisse zeitlose Coolness zu verleihen. Dabei ist das Ende vielleicht nicht besonders spektakulär, aber stimmig. Zudem verknüpft King den zweiten Gegenspieler geschickt mit Bruce Waynes Vergangenheit. Dafür wirkt allerdings ausgerechnet sein Riddler dieses Mal nicht ganz so überzeugend. Ähnliches gilt für Catwoman, die hier eher wie eine Kampfmaschine als eine raffinierte Diebin agiert, was nicht so gut zu der Figur passt. Auch wenn die Zeitsprünge insgesamt eine hervorragende Idee sind, wirken diese Tempiwechsel doch manchmal übertrieben fast karikierend. Hier wäre etwas weniger, mehr gewesen.

 

David Marquez gelang als Zeichner mit seiner Arbeit an Fantastic Four: Season One der Durchbruch. Aber auch im DC-Universum hat der in London geborene Künstler bei der Justice League und Der Batman, der lacht bereits Spuren hinterlassen.

Hier kreiert er gleich zu Beginn sehr stimmungsvolle Panels und nimmt dabei eine Reihe von durch den Film inspirierenden Perspektivenwechsel vor. Batman lässt er im Comic das erste Mal in einem durchgestylten seitenfüllenden Panel auftreten, das auch als Titelbild getaugt hätte. Zudem stellt er den Pinguin herrlich animalisch dar und orientiert sich beim Helfer des Masterminds optisch an der Hitman-Reihe, was durchaus stimmig wirkt. Die mit der Vorgabe nach jeder Seite Zeit und Ort zu wechseln verbundene Herausforderung meistert er insgesamt richtig gut. So kommt fast nie der Gedanke auf, dass hier Panels fehlen oder überflüssig wären. Lediglich eine Auseinandersetzung zwischen Dutzenden von Gangstern wirkt etwas aufgebläht – vor allem in den Teilen, in denen es praktisch keine Berührungen zur Haupthandlung gibt.

Fazit

»Batman: Killing Time« besticht durch die rasanten Wechsel von Zeit und Ort. Doch die Mini-Serie ist mehr als ein spannendes erzählerisches Experiment, sondern bietet auch interessante Antagonisten sowie viele stimmungsvolle und toll gestaltete Panels.

 

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Comic:

Batman: Killing Time

Autor: Tom King

Zeichner: David Marquez

Originaltitel: ‎Batman: Killing Time #1-#6

Taschenbuch, 196 Seiten

Panini, Oktober 2023

 

ISBN-10: ‎ 3741630241

ISBN-13: ‎ 978-3741630248

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B0CP2FVHH2

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition

 


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Erstellt: 08.12.2023, zuletzt aktualisiert: 22.04.2024 08:22, 22535