Ein schlechter Tag kann alles verändern: Diese Devise aus dem modernen Klassiker Batman: The Killing Joke steht Pate für die erfolgreiche DC-Serie Batman – One Bad Day. Bei den inhaltlich abgeschlossenen und eigenständigen Bänden stehen immer neue Gegenspieler des Dark Knight im Fokus. Dieses Mal handelt es sich um den Schurken, der als Batman-Rückgratbrecher bekannt geworden ist: Bane. Dieser feierte vor 30 Jahren sein Debüt.
Der einstmalige Superschurke Bane ist in die Jahre gekommen und zieht als Profi-Wrestler nur noch Shows ab, in denen er Gegner im Batman-Dress erledigt. Doch dann erfährt er, dass die Droge Venom wieder in Umlauf ist. Diese hatte ihn zwar einst stark, aber gleichzeitig auch zum Monster gemacht. Bane nimmt den Kampf auf und erhält dabei unerwartete Unterstützung.
Autor Joshua Williamson (Batman/Flash: Der Button) zeigt seinen gealterten Bane reizvoll ironisch: Der Mann, der einst Batman – zeitweise – gebrochen hatte, ist selbst zu einer gebrochenen Figur geworden. Als Teil eines modernen Theaterspektakels ist Bane verdammt, seinen vermeintlich größten Triumph immer wieder aufzuführen, der jetzt aber nur noch hohl ist. Williamson unterbricht die aktuelle Story immer wieder mit dem letzten Aufeinandertreffen von Bane und Batman. Das läuft ganz anders ab, als die meisten Leser erwartet haben dürften. Zudem spielt der Autor gekonnt mit dem klassischen Frankenstein-Stoff und liefert wohldosierte Action. Dabei ist die Neuinterpretation der Rolle von Bane auffällig. Das ist einerseits interessant, entfernt sich andererseits aber teilweise ziemlich weit von den Wurzeln der Figur.
Howard Porter war schon ein gefragter Zeichner, als der Charakter Bane entstand. Mit Joshua Williamson hat er nicht nur an »Batman/Flash: Der Button« als auch an Flash: Das erste Jahr zusammengearbeitet. Hier kreiert er eine Reihe von tollen Panels. Das beginnt bei den ersten Bildern, mit denen er die passende Stimmung aufbaut, und die in einer herrlich detailreich gestalteten Doppelseite müden, die Bane als Wrestler zeigt. Die Mimik seiner Figuren ist ausdrucksstark, wirkt teilweise aber etwas überzogen. Allgemein variiert er die Größe seiner Panels gekonnt und erzeugt so eine visuelle Dynamik. Wenn es aber mehr als 50 Panels auf eine Einzelseite packt, ist das des Guten etwas zu viel – auch wenn das vermutlich Erinnerungen an den traditionellen Film wachrufen soll.