Batman – One Bad Day: Der Pinguin
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Batman – One Bad Day: Der Pinguin

Rezension von Ingo Gatzer

 

Rezension:

In der Tradition des Comic-Meisterwerks Batman: The Killing Joke widmet sich DC in der Serie Batman – One Bad Day weiteren Gegnern des Dunklen Ritters. Mit Batman – One Bad Day: Der Pinguin richtet sich Fokus auf Oswald Cobblepot alias Pinguin. Der hat es bekanntlich zu einem der bedeutendsten Unterweltsbosse von Gotham City gebracht.

 

Doch zu Beginn der Handlung von »Batman – One Bad Day: Der Pinguin« liegen diese Position und Machtfülle hinter ihm. Denn ein Rivale hat Oswald Cobblepot vom Thron gestoßen. Kein Wunder, dass der Entthronte auf Rache und eine Wiederherstellung seines Imperiums sinnt. Leider sind seine Ressourcen dazu arg begrenzt. Zudem sind viele ehemalige Untergebene nicht gut auf ihren ehemaligen Boss zu sprechen. Deshalb gilt es, Vertrauen zurückzugewinnen und Gegner zu Fehlern zu zwingen.

 

Für die Story um einen der seltsamsten Vögel Gotham ist John Ridley verantwortlich. Der hat durch seine Arbeit innerhalb und außerhalb der DC-Welt bereits mehrfach beweisen, dass er packende Geschichten kreieren kann. So erhielt er etwa für das Drehbuch zu 12 Years a Slave einen Oscar.

Hier richtet er den Fokus vor allem zu Beginn voll auf Oswald Cobblepot. Dadurch wirkt der Comic im ersten Teil fast wie eine Charakterstudie. Im Verlauf der Handlung, in der er den (Wieder-)Aufstieg des Pinguins schildert, führt Ridley aber auch noch mehrere interessante und heterogene Nebenfiguren ein. Batman bleibt als zweite Titelfigur allerdings etwas blass und wirkt dann auch noch ziemlich hilflos, was nicht ganz einleuchtet. Dafür dürfte der Pinguin als relativ »guter Bösewicht« dem Publikum näher ans Herz rücken. Denn John Ridley zeigt in eingestreuten Rückblicken, warum der Pinguin wurde, was er ist. Dabei geht es ihm weniger um satte Action, sondern um seine Figuren und deren Entwicklung. Die ist packend und mit einigen Anspielungen inszeniert, sodass die Lektüre nie langweilig wird. Nur selten wurde ein Autor der Figur des Pinguin, den viele als den »Freak« unter den Gangstern von Gotham sehen – so gerecht. Dieser »Freak« umgibt sich hier konsequent mit mit Seinesgleichen und mischt mit einer Gruppe von Außenseitern das Establishment mächtig auf. Dabei liefert John Ridley aber eben keine platte Freakshow, sondern zeigt lieber vielschichtige Figuren.

 

Für die Bebilderung sind mit Giuseppe Camuncoli (Batman: Europa) und Cam Smith (Batman: Niemandsland) gleich zwei Zeichner verantwortlich. Beide haben zuvor bereits zusammengearbeitet, etwa an Spider-Man. Beiden Künstlern gelingen ausdrucksstarke Bilder, sodass John Ridley sowohl zu Beginn als auch während des Höhepunkts der Handlung weitgehend auf Text verzichten und die Bilder wirken lassen kann. Am Anfang zeigen Camuncoli und Smith überzeugend einen (nieder-)geschlagenen Oswald Cobblepot. Dabei verdeutlichen sie durch Mimik, Körperhaltung und Figurendesign bereits anschaulich dessen prekäre Lage. Beim Showdown wechseln sie dann effektvoll zwischen kleinen Detail-Panels und großformatigen Zeichnungen. Dabei changiert er Hintergrund vom kühlen Blautönen zu einem kräftigen Blutrot, was die Wirkung des Kampfs noch einmal intensiviert. Etwas enttäuschend gestaltet das Team – neben dem etwas unbeholfen aussehenden Batjet – allerdings Gotham City. Diese Stadt wirkt nicht wie der neogotische Großstadtschrecken, den andere Batman-Comics zelebrieren. Es handelt sich vielmehr optisch um eine x-beliebige Großstadt.

 

Fazit:

Wer sich für die Figur des Pinguins und weitere ungewöhnliche Nebencharaktere sowie eine spannende (Wiederaufstiegs-)Geschichte interessiert, kommt erzählerisch und visuell bei »Batman – One Bad Day« voll auf die Kosten. Batman bleibt dabei jedoch eindeutig unter seinen Möglichkeiten.

 

Nach oben

Platzhalter

Comic

Batman – One Bad Day: Der Pinguin

Original: Batman - One Bad Day: Penguin

Autor: John Ridley

Zeichner: Giuseppe Camuncoli und Cam Smith

Panini, April 2023

Hardcover-Album, 72 Seiten

 

ISBN-10: 3741632988

ISBN-13: 978-3741632983

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B0C4B8WLLV

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 12.06.2023, zuletzt aktualisiert: 22.04.2024 08:22, 21931