Beast (Autor: Ally Kennen)
 
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Beast von Ally Kennen

Rezension von Julia

 

Jugendbücher, in denen fantastische Elemente auftauchen, sind in der Zwischenzeit sehr beliebt geworden und so findet man diese in jeder gut sortierten Buchhandlung. Auch im vorliegenden Buch wird die Realität und die Fantasie auf mystische Weise miteinander vermischt, sodass ein Buch herauskommt, das beunruhigt und fasziniert zugleich. Zum ersten Mal liegt der Roman nun auch als Taschenbuchausgabe vor.

 

Stephen ist siebzehn Jahre alt und kann auf eine Reihe Verbrechen zurück sehen, die er in seinem Leben schon begangen hat. Auf seiner Liste steht als nächstes „Mord“. Er freut sich nicht darauf, doch er weiß, dass es eine interessante Erfahrung sein wird und vor allem nötig ist. Das Problem, dass er beseitigen möchte ist ihm nämlich im wahrsten Sinne des Wortes über den Kopf gewachsen. Das Beast, das er in einem rostigen Käfig gefangen hält wächst nicht nur bedrohlich schnell, sondern entwickelt auch so einen gewaltigen Appetit, dass Stephens komplettes Geld für die Beschaffung von Schweinen draufgeht, die er dann an seinen unheimlichen Freund verfüttert. Es gibt jedoch noch mehr Probleme, denn Stephen hat seinen Job verloren und da er inzwischen zu alt für eine Pflegefamilie geworden ist, muss er diese in wenigen Wochen verlassen. Dann droht ihm die Aufnahme in St. Marks, einem Ort, der nur Versager hervorgebracht hat, wie auch sein leiblicher Vater einer ist. Dieser hat immer wieder das Vertrauen seines Sohnes missbraucht und ist Alkoholabhängig, sodass er die meiste Zeit über im Grunde kaum ansprechbar ist. Und doch ist er derjenige, den Stephen um Hilfe bitten muss, da die letzten Geschehnisse ein dunkles Licht auf sein Leben werfen. Zu allem Überfluss wird der Junge auch noch von seiner Pflegeschwester dabei entdeckt, wie er ein Schwein zerteilt und diese macht ihre Eltern darauf aufmerksam. Zwar kann Stephen sich aus der Affäre ziehen, doch nun ist er sich der Aufmerksamkeit seiner Familie sicher. Klar ist, dass der sein Monster nicht mitnehmen kann, wenn er nach St. Marks muss und so bleibt ihm nur die Möglichkeit es zu töten. Doch dann tut sich plötzlich eine weitere Tür auf und durch einen guten Job, erst in einer Metzgerei, dann bei einem Schlosser, ist es Stephen nicht nur möglich sein Geld etwas zusammen zu halten, sondern auch einen Lieferwagen zu besorgen, mit dem er das Beast transportieren könnte. Doch muss er ebenso an die Menschen denken und daran, was das Monster ausrichten könnte, wenn es entkäme.

 

Das interessanteste an dieser Geschichte ist die Konstellation eines schwer erziehbaren jungen Mannes und eines Monsters, sodass man sich oftmals fragen muss, wer denn nun wirklich das Monster ist. Stephen hat zwar einen guten Kern, doch erledigt er viele Verbrechen mit einer Kaltblütigkeit, die erschreckend ist. Seine Probleme werden auf diese Weise eindrucksvoll dargelegt und wirken aufrüttelnd und beängstigend. Er ist auf dem besten Wege erwachsen zu werden, auch wenn das nicht unbedingt auf eine positive Art geschieht. Er kämpft zudem mit seinen eigenen Dämonen und wird über diesen Problemen verbittert und kalt. Erst mit der Zeit, also ungefähr aber der Hälfte des Buches wird einem der junge Mann sympathisch, er reißt sich zusammen und wird auch ein wenig erwachsener.

Erschreckend ist, dass man von Anfang an in der düsteren Atmosphäre gefangen ist, in der auch Stephen leben muss. Sein Leben ist schrecklich und man gewinnt den Eindruck, dass es vollkommen anders hätte verlaufen sollen, das er ein anderer hätte sein können, wenn das Schicksal es besser mit ihm gemeint hätte. Über das Monster selbst erfährt man erst spät etwas, die erste Hälfte über wird es lediglich betitelt, sodass man es nicht direkt einordnen kann und nur begreift, dass es groß und schrecklich ist. Spannend ist das Buch ohne Frage und der Autor versteht es auch, auf eine jugendgerechte Art und Weise zu schreiben, die aber wohl vor allem Jungen ansprechen wird.

 

Alles in allem liegt hier ein spannendes, eindrucksvolles und doch sehr düsteres Buch vor, das nicht nur von fantastischen, sondern auch menschlichen Monstern berichtet und mit seiner aufwühlenden Art zu empfehlen ist.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404241021567ccee568
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Beast

Autor: Ally Kennen

Broschiert: 272 Seiten

Verlag: Dtv (Februar 2009)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3423713372

ISBN-13: 978-3423713375

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 09.03.2009, zuletzt aktualisiert: 05.03.2023 15:27, 8397