Behemoth - Im Labyrinth der Macht (Autor: Scott Westerfeld; Leviathan Band 2)
 
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Behemoth - Im Labyrinth der Macht von Scott Westerfeld

Reihe: Leviathan Band 2

 

Rezension von Bine Endruteit

 

Der Autor Scott Westerfeld hat bereits mit den Jugendbuch-Serien "Ugly – Pertty – Special" und "Midnighters" auf sich aufmerksam gemacht. Auch mit seiner aktuellen Steampunk-Reihe ist es ihm wieder gelungen, eine Geschichte zu erzählen, die sich von bekannten Klischees abhebt.

 

Inhalt:

Im ersten Band wurden Alek und Deryn und ihre Hintergründe vorgestellt. Alex ist ein österreichischer Prinz, dessen Eltern ermordet wurden. Er befindet sich auf der Flucht vor den Deutschen, denn er hat ein Geheimnis, das ausschlaggebend für den Ausgang des Krieges sein könnte. Auf seiner Flucht landen er und die Männer, die ihn begleiten, auf dem Flugschiff Leviathan, einer Art fliegendem Wal. Hier treffen sie auf Kadett Deryn, mit dem Alek trotz widriger Umstände Freundschaft schließt. Was er nicht weiß, ist, dass Deryn nur einen Jungen spielt, damit sie in den "Service" aufgenommen wurde und das sie eigentlich ein Mädchen ist. Dieses Geheimnis, das immer wieder für die eine oder andere heikle Situation sorgt, ist tatsächlich ein Kernpunkt der Erzählung, denn Deryn beginnt, sich immer mehr in Alek zu verlieben.

Zur Zeit haben die beiden allerdings ganz andere Sorgen, denn nachdem sie nur knapp dem Angriff von zwei deutschen Kriegsschiffen entkommen sind, die mit einer Tesla-Kanone auf sie geschossen haben, die künstliche Blitze erzeugen kann, sind sie auf dem Weg in das Osmanische Reich. Auch hier hat der Krieg, in den die beiden verwickelt sind, bereits Spuren hinterlassen. Der Sultan hat sich mit den Deutschen verbündet, wenn er auch eher durch äußere Umstände dazu gezwungen wurde. Alek, der von dem Luftschiff geflüchtet ist, schließt sich in Istanbul mit einer dort lebenden Gruppe zusammen, die eine Revolution starten will. Dabei ist er allerdings auf sich allein gestellt und hat niemanden an seiner Seite als ein kleines, putziges Tierchen, das ihm von der Leviathan aus gefolgt ist. Doch natürlich dauert es nicht lange, bis seine Wege und die von Deryn sich wieder kreuzen, doch können die beiden wirklich eine Wendung in diesem grausamen Krieg herbeiführen?

 

Rezension:

"Behemoth – Im Labyrinth der Macht" ist der zweite Roman der Trilogie um Alek und Deryn. Im Gegensatz zu vielen anderen zweiten Teilen, die mehr wie ein Lückenfüller wirken, ist Scott Westerfeld eine rundum spannende und vielschichtige Geschichte gelungen. Natürlich stellt sie die Verbindung zwischen dem fulminanten und (hoffentlich) ebenso gelungenen Finale dar, erzählt dabei aber immer mehr von den Charakteren der beiden Hauptfiguren und führt sogar noch weitere, faszinierende Wesen und Maschinen ein. Das Osmanische Reich bietet dafür zahlreiche Möglichkeiten, hebt es sich doch durch sein orientalisches Setting deutlich von Deutschland, Österreich und Britannien ab, die bisher den Mittelpunkt bildeten. Diesmal wird man zum Beispiel mit riesigen Robotern, Läufer genannt, überrascht, die in den verschiedensten Ausführungen auftauchen. Da gibt es zahlreiche, die wie Tiere aussehen, allen voran ein gigantischer Elefant, aber auch solche, die fast schon menschlich wirken. Das Highlight ist hier auf jeden Fall die abschließende Schlacht, bei der sogar noch ein Zug beteiligt ist.

 

Die Serie lässt sich klar dem Steampunk zuordnen, trotzdem hat sich der Autor viele Freiheiten in seinen Beschreibungen genommen. So gibt es zum Beispiel nicht nur Maschinenwesen, sondern auch Tierschöpfungen, wie den fliegenden Wal. Die reichen von klein und niedlich bis riesengroß und absolut gefährlich. In diesem gigantischen Umfeld gelingt es Scott Westerfeld trotzdem, seine Figuren immer im Mittelpunkt stehen zu lassen, sie sind es, auf die es letztendlich ankommt. Das Geheimnis um ihr Geschlecht lastet immer mehr auf Deryn, sie schafft es aber trotzdem nicht, Alek gegenüber endlich ehrlich zu sein. Die Freundschaft zwischen den beiden wächst immer mehr und es bleibt spannend, wie es im Abschlussband weitergeht

 

Die Geschichte wird dabei von Keith Thompsons Illustrationen aufs vortrefflichste Unterstützt. Von kleinen Bildern, die sich fließend in den Text einfügen, bis hin zu großen, doppelseitigen Zeichnungen, ist alles vorhanden. Sie halten sich sehr genau an die Geschichte, man merkt, dass der Illustrator sich wirklich mit dem Thema auseinandergesetzt hat. Selten wirken Bilder zu einem Roman so realistisch und passend.

 

Fazit:

Mit "Behemoth – Im Labyrinth der Macht" ist eine absolut gelungene Fortsetzung zu "Leviathan – Die geheime Mission" erschienen, mit Sicherheit eine der besten Steampunk-Veröffetlichungen überhaupt. Und auch wenn es sich um Jugendliteratur handelt, wird jeder Erwachsene, der das Genre mag und sich von einer spannenden Geschichte mitreißen lassen will, hier ebenso gefesselt sein wie ein junger Leser.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240420090611c2c1a67c
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Buch:

Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Reihe: Leviathan Band 2

Original: Behemoth, 2010

Autor: Scott Westerfeld

Illustrator: Keith Thompson

Übersetzer: Andreas Helweg

Gebundene Ausgabe, 512 Seiten

cbj, 25. April 2011

 

ISBN-10: 357013993X

ISBN-13: 9783570139936

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B004ZK7XNS

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition


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Erstellt: 01.07.2011, zuletzt aktualisiert: 05.03.2023 15:27, 11936