Der in Mettmann ansässige Verlag 360° medien scheint sich darauf verlegt zu haben, in kleinen aber feinen Reiseführern bestimmte Regionen Deutschlands vorzustellen. Die Autorinnen und Autoren haben die Regionen selbst erkundet und stellen so aus erster Hand die Fahrrad-Routen, Wanderwege und Sehenswürdigkeiten vor, die sie für interessant halten.
Diesmal ist das bergische Land an der Reihe.
Es erhielt seinen Namen nicht durch die geographischen Begebenheiten, auch wenn das sehr gut passen würde, sondern durch die Grafen von Berg. Von hier aus regierte das Fürstengeschlecht nicht nur bis hinauf nach Kleve, sondern stellte auch einen berühmten Erzbischof.
Die Gegend zeichnet sich durch viel Wald, Hügel und Talsperren aus, beherrschender und verbindender Fluss ist die Wupper. Neben dem Bergischen Städtedreieck aus Solingen, Remscheid und Wuppertal gehören auch noch der Oberbergische und der Rheinisch-Bergische Kreis, sowie das Neanderland dazu, die die Region vom Sauer- und Rheinland abgrenzen. Und natürlich gibt es neben der abwechslungsreichen Landschaft auch noch viele Sehenswürdigkeiten zu bestaunen.
Man merkt, dass die Autor·innen Janett Schindler und Andreas Walter die Touren, die sie vorstellen, selbst erwandert haben, daher ist die Auswahl auch ein wenig subjektiv geraten, die Schilderungen geben unverhohlen einen persönlichen Eindruck wieder.
Ausgerichtet ist das ganze auf diejenigen Menschen, die die Region erwandern oder mit den Fahrrad erkunden wollen, was sich regelrecht anbietet, auch wenn man mit der Berg-und-Tal-Bahn dank der vielen Hügel schon zurecht kommen sollte.
Aber sie vergessen auch nicht die Sehenswürdigkeiten vorzustellen, die man unbedingt besuchen sollte, einschließlich einiger gastronomischer Tipps. Dabei gibt es immerhin auch wichtige Angaben, ob das ganze auch barrierefrei ist.
Das Buch kommt in einem handlichen Postkartenformat daher, dass man auch gut auf die Fahrten mitnehmen könnte, das Softcover dürfte aber auch schnell abgenutzt wirken und der Rücken schnell gebrochen sein.
Inhaltlich wurde auf Vielfalt geachtet, auch wenn man als Einheimischer das Gefühl nicht los wird, dass gerade die Städte Remscheid und Solingen etwas stiefmütterlich behandelt und ein paar Kleinigkeiten wie die Gesenkschmiede Henrichs, die Ohligser Heide und auch der Tierpark Fauna nicht erwähnt wurden. Aber was nicht ist, kann ja noch in späteren Auflagen durch Erweiterungen ergänzt werden. Das macht aber auch die persönliche Sichtweise aus, ebenso wie die gezielt geschossenen Bilder und die Beschreibungen, die kurz und prägnant das Wichtigste zusammen fassen.