Bis uns nichts mehr bleibt (Autorin: Annette Oppenlander)
 
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Bis uns nichts mehr bleibt von Annette Oppenlander

Rezension von Christel Scheja

 

Annette Oppenlander lebt nach über dreißig Jahren, die sie nach ihrem BWL-Studium in verschiedenen Teilen der USA verbrachte, mit ihrer Familie wieder in ihrer Geburtsstadt Solingen. Heute ist sie eine angesehene und mehrfach preisgekrönte Autorin, die gerne Lesungen hält und ihr Wissen um das kreative Schreiben auch in Workshops und Präsentationen, sowohl auf deutsch als auch auf englisch, weitergibt.

Bis uns nichts mehr bleibt ihr neustes Buch führt zurück in die Zeit des Amerikanischen Bürgerkrieges.

 

Obwohl Adam Brown durch den Tod seines Vaters selbst einen großen Verlust erlitten hat, tut er alles, um seinen besten Freund Tip zu beschützen, der als Sklave auf der Nachbarplantage lebt. Doch dann kommt es zu einem folgenschweren Streit mit Nathan Billings dem sadistischen Sohn des Nachbarn. Adam muss fliehen und schließt sich – weil er keinen anderen Ausweg mehr weiß, der Unionsarmee an, in der schon sein Vater diente.

Aber auch Tip geht von nun an durch die Hölle, denn die Billings verkaufen ihn an einen Farmer, der keine Rücksicht auf Leib und Leben seines Besitzes nimmt.

Doch beide verlieren in der kommenden schweren Zeit nicht ihre Hoffnung, auch wenn es schlimmer kommt als gedacht.

 

Annette Oppenlander ist es wichtig, einen Einblick in die damalige Zeit zu geben und dabei nichts zu beschönigen, sondern auch manchmal deutlich die Grausamkeiten und Perversitäten zu beschreiben, die damals geschahen, gerade während der Kriegshandlungen.

 

Einerseits gibt es auch in den Südstaaten Menschen wie die Familien Brown und King, die die Sklaven als Menschen und sogar Freunde betrachten, aber auch diejenigen, die sie nicht besser behandeln als Vieh und teilweise sogar ihre Macht grausam ausnutzen, wie sich gerade an Nathan Billings zeigt.

 

Die Autorin mag sich dabei gewisser Archetypen bedienen, diese machen es aber einfacher, sich die Situation vorzustellen. Das ist auch bei den Beschreibungen im Lager so – das Soldatenleben wird auch nicht gerade in den höchsten Tönen gelobt, sondern sehr realistisch geschildert, auch die Kaltschnäuzigkeit der Offiziere aus dem Norden gegenüber den Freiwilligen aus dem Süden ist mehr als bezeichnend.

 

Und die wenigsten der jungen Männer haben sich aus idealistischen Gründen für die Uniform entschieden, oft genug ist es die Flucht vor etwas, was sie begangen haben oder aus einem desolaten Leben.

Die einzelnen Abschnitte der Geschichte sind eindringlich beschrieben, gehen unter die Haut und heben auch manchmal hervor, dass längst nicht alle Männer und Frauen verroht und misstrauisch sind, sondern sich ihre Menschlichkeit bewahren, so gut sie eben können. Allein zum Ende hin häufen sich die Zufälle ein wenig, vermutlich um den Lesern auch eine Art von Happy End zu bieten. Aber das mag man gerne verzeihen, da sich die Geschichte ansonsten sehr glaubwürdig und lebensnah anfühlt und an ein paar Dinge erinnert, die gerade in Deutschland kaum bekannt sind wie etwa die »Unterground Railroad« mit der geflohene Sklaven in den Norden geschmuggelt wurden.

 

Fazit:

»Bis uns nichts mehr bleibt«, verbindet gleich mehrere Themen zu einer spannenden Geschichte, dreht es sich doch nicht nur um dem amerikanischen Bürgerkrieg, sondern auch die vielen Facetten des Lebens in den Südstaaten, egal ob es die Sklaven betrifft oder auch die ganz normalen Leute abseits der großen Plantagenbesitzer.

 

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Buch:

Bis uns nichts mehr bleibt

Autorin: Annette Oppenlander

Selbstverlag, 22. Mai 2021

Taschenbuch, 344 Seiten

 

ISBN-10: 394810025X

ISBN-13: 978-3948100254

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B08ZNF2HS8

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition


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Erstellt: 28.06.2021, zuletzt aktualisiert: 22.12.2023 16:05, 19871