Blutmesse (Autor: Brian Lumley; Necroscope, Band 3)
 
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Blutmesse von Brian Lumley

Reihe: Necroscope, Band 3

Rezension von Christel Scheja

 

In den ersten beiden „Necroscope“-Romanen führte Brian Lumley die Wamphyri und ihr Wirken auf der Erde ein. Diese sind eine parasitäre Lebensformen, die zum Überleben und vor allem zur Fortpflanzung einen menschlichen Wirtskörper benötigen. Wenn dazu kommt, dass sich einer willentlich mit einem menschlichen Partner verbindet und sogar ein Kind zeugt, wird dieses mit besonderen Gaben geboren und kann die Toten wahrnehmen.

Ein solcher „Necroscope“ ist auch Harry Keough, dessen Werdegang und Schicksal in den ersten Bänden beschrieben wurde. Der dritte Band setzt acht Jahre später an und wechselt die Helden, auch wenn Harry nicht ganz aus dem Spiel ist.

 

Alles beginnt damit, dass der englische Geheimagent Jazz Simmons zu einer entlegenen russischen Forschungsstation in den Ural geschickt wird, da man durch Satellitenüberwachung und andere Spione beobachtet hat, dass dort schon seit längerem seltsame Dinge vor sich gehen. Doch er bleibt nicht lange ein stiller Beobachter sondern wird gefangen genommen.

Zunächst setzt man ihn unter Drogen und gaukelt ihm vor, dass er längst wieder zu Hause sei, aber Simmons durchschaut die Täuschung glücktlicherweise. Anstatt ihn dann einfach umzubringen, weihen ihn der führende KGB-Offizier Chingiz Khuv und Karl Vyotsky in das Geheimnis der Station ein.

Denn in der Station befindet sich ein „Sternentor“ - der Zugang zu einer fremden Welt voll unheimlicher Kreaturen. Ehe sich der Engländer versieht, schickt man ihn zusammen mit Karl Vyotsky durch die Sphäre auf den anderen Planeten.

Zunächst kommt es zu einem Duell zwischen den beiden Männern, die aber schnell erkennen müssen, dass die Gesetzmäßigkeiten auf dieser Welt etwas anders lauten. Als Jazz erkennt, dass er unterliegen könnte, ergreift er die Flucht und bringt so viel Raum wie möglich zwischen sich und den Russen. Dabei verliert er allerdings die Orientierung.

Da tritt Zekyntha „Zek“ Föner auf den Plan, eine russische Wissenschaftlerin mit telepathischen Gaben, die schon vor längerem auf diese Welt verschlagen wurde. Sie schließt sich ihm an und erzählt ihm mehr über die Gefahren, Geheimnisse und Bewohner dieser Welt, die in eine Sonnen- und eine Sternenseite aufgespalten ist. Die unumschränkten Herrscher sind die Wamphyri-Lords. Die von Vampiren besessenen ehemaligen Menschen leben in den Burgen, die Jazz am Horizont in der Zwielichtzone gesehen hat und gebieten über mächtige Armeen von gehorsamen aber geistlosen Kriegern.

Die junge Frau , die von einem telepathisch begabten Wolf begleitet wird, diente einst der Wamphyri-Lady Karen und ist nun auf der Flucht vor nomadisierenden Bewohnern dieser Welt. Arlek, der Anführer eines Stammes der Traveller, will sie in seine Hand bekommen, um sie dem Wamphyri-Lord Saitis anzubieten, einem Feind ihrer ehemaligen Herrin.

Jazz kann nicht verhindern, dass sie gefangen genommen und an den mächtigen Fürsten übergeben werden. Dieser weiß sogar bereits von seiner Ankunft - da offensichtlich Karl Vyotsky genau in seine Fänge gelaufen ist...

 

Der Roman bietet endlich den Hintergrund zu den Wamphyri, den Antagonisten der Serie. Man erfährt mehr über die Rasse und ihre verschiedenen Spielarten auf dem eigenen Planeten und warum die Menschen ihnen so wichtig sind. Dabei lässt Lumley natürlich kein Klischee aus, vor allem was unvorsichtige Wächter und übermütige Wissenschaftler in Russland angeht. Und das ändert sich auch nicht auf der Welt der Vampire, die in gewisser Weise an die Settings erinnerten, in denen sich etwa „John Carter vom Mars“ von Edgar Rice Burroughs bewegte. Auf der einen Seite recht barbarisch und primitiv, aber dann doch mit höher stehender Technologie ausgestattet.

Harry Keough selbst kommt erst spät ins Spiel. Er ist auf der Suche nach seiner Frau und seinem Sohn, die es ebenfalls an diesen Ort verschlagen hat, denn er will sie endlich retten. Dabei steht er den eigentlichen Helden des Buches immer wieder hilfreich zur Seite.

Alles in allem liest sich der Band so wie einer der klassischen Pulp-Romane. Alles wird dem reinen Abenteuer untergeordnet und die Action steht im Vordergrung. Klischees werden nicht nur inhaltlich sondern auch formal benutzt.

Auf der anderen Seite nimmt man das Lumley auch nicht übel, denn er präsentiert einen rasanten Mix aus Action und Abenteuer, bei dem man immer wissen will, wie es weiter geht und gar nicht merkt, wie die Seiten vorüber fliegen.

 

Heraus kommt ein spannendes Abenteuer das von Anfang bis Ende zu begeistern weiß, auch wenn es vielleicht nicht sonderlich in die Tiefe geht. Aber Spannung und Atmosphäre stimmen und lassen einen unentwegt mitfiebern, vor allem wenn man den Stil der Pulp- oder Heftchenromane mag.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240423213047ecab2343
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Buch:

Blutmesse

Reihe: Necroscope, Band 3

Autor: Brian Lumley

Broschiert, 634 Seiten

Heyne, erschienen Dezember 2009

Übersetzung aus dem Englischen von Michael Plogmann und Hans Gerwien

Titelillustration von Jose/Shutterstock

ISBN-10: 3453533232

ISBN-13: 978-3453533233

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 06.02.2010, zuletzt aktualisiert: 08.02.2023 19:01, 9986