Anne Oldach wurde in Rostock geboren und lebt auch heute noch in der Nähe der Hansestadt. Sie liebt es spannende und magische Geschichten zu erzählen. Nach ihrem Debüt im Kampenwand-Verlag publiziert sie ihr neustes Buch im Eigenverlag. „Bonds and Curses – Flammengezeichnet“ scheint ein Einzelroman zu sein und entführt in die irisch-keltische Anderswelt.
Erin entschließt sich dazu, die Brücken in ihrer kleinen Heimatstadt abzubrechen und zum Studium nach Dublin zu gehen, denn sie hofft auf einen Neuanfang und die Chance, endlich auch Freunde zu finden, denn bisher hat sie sich aus Gründen immer hinter Büchern vergraben.
Und dann geschieht das Unerwartete. Als sie mit Studienkollegen in einer alten Kirche ein Ritual vollzieht, landen ausgerechnet sie und Frauenschwarm Connor in einer anderen Welt. Gemeinsam müssen die beiden nun einen Rückweg finden, was gar nicht so einfach ist, da es eine Bestie auf sie abgesehen hat.
Junge Leute in eine andere Welt, in diesem Fall die Anderswelt, zu versetzen, gehört bei Fantasy-Romanen heute einfach dazu, denn viele Teenager können sich leichter mit Figuren aus der modernen Welt identifizieren. Und oft genug darf ab einem bestimmten Alter auch die Liebe einen Anteil an der Handlung haben.
Anne Oldach bezeichnet ihre Geschichte zwar als Romantasy, aber der Young Adult Anteil überwiegt, müssen doch sowohl Erin als auch Connor über ihren Schatten springen und dabei ihren Ängsten stellen. Außerdem haben sie eine wichtige Mission zu erfüllen, um beide Welten zu retten.
Dabei spricht sie auch aktuelle Themen an, vor allem den Klimawandel, der auch Auswirkungen auf die magische Welt zu haben scheint, was bisher auch noch kein Thema in Geschichten dieser Art war.
Die beiden Hauptfiguren entwickeln sich weiter und ergänzen sich wunderbar, denn so wie Erin das Wissen über die Geheimnisse der Anderswelt mitbringt, weil sie sich wie ihr Vater damit beschäftigt hat, erweist sich Connor als pragmatisch, mutig, aber auch als emotionaler Halt, denn die Heldin hat einiges an Schuldgefühlen aufzuarbeiten.
Da stört es auch nicht, das sich nach und nach zarte Gefühle zum Dritten im Bunde entwickeln, der ebenfalls nicht da bleibt, wo er angefangen hat, sondern tatsächlich ebenfalls seine Meinung ändert und seinen wahren Charakter zeigt.
Die Geschichte wird flott und lebendig erzählt, die mystischen Elemente sind klug in die Handlung eingewoben, ebenso wie die Entwicklung der Helden, die nach und nach über sich hinaus wachsen.
Das zeigt sich vor allem zum Ende hin, das ebenfalls einen anderen Weg geht als man erwarten könnte. So ergibt sich auf gewisse Weise ein Mut machendes Happy End, das auch einmal andere Wege aufzeigt als die üblichen, um ein neues Bewusstsein in den Menschen zu wecken.
