Cantus - Fluch der Wüste (Autorin: Brigitte Aubert)
 
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Cantus - Fluch der Wüste von Brigitte Aubert

Rezension von Christel Scheja

 

Nach dem großen Erfolg der ersten Mystery-Thriller, angestoßen durch „Sakrileg“ und andere Romane, die wilde Verschwörungstheorien mit mythischen Geheimnissen kombinierten, ist das Genre regelrecht aufgeblüht.

Inzwischen sind eine Unzahl von Werken erschienen - und da bestimmte Gebiete bereits gründlich abgegrast wurden, müssen die nachrückenden Autoren immer mehr ausweichen, um noch aufzufallen. So wohl auch Brigitte Aubert, die mit ihrem Buch in die Wüsten Zentralasiens entführt.

 

Eigentlich will das zehnköpfige Forscherteam nur Untersuchungen und kleine Ausgrabungen an einem der bronzezeitlichen Handelswege Asiens durchführen. Überraschend entdecken sie dabei eine in Stein gemeißelte Inschrift, die es eigentlich nicht geben dürfte - weist sie doch unverkennbare Ähnlichkeiten mit der Ogham-Schrift der Kelten auf - allerdings ist sie um Jahrtausende älter. Das ist nicht das einzige seltsame Relikt, das die Forscher finden.

Doch schon merken sie, das jemand gar nicht gefällt, was sie da ausgraben. Nicht nur, dass sie von unheimlichen Reitern angegriffen werden, die ziemlich an die Skythen erinnern und auch mit deren Bögen schießen, sie entdecken auch ein Dorf, dessen Bewohner von Unbekannten grausam niedergemetzelt wurden. Und das ist nicht mehr nur mit der Unruhe in der Region zu erklären.

Etwas stimmt hier ganz und gar nicht. Doch bevor die Forscher, allen voran der Leiter Roman, Behörden oder überstaatliche Organisation informieren können, werden sie angegriffen. Ein Teil der Wissenschaftler stirbt. Die anderen werden gefangen genommen und geraten so in die Hände eines Volkes, dass es gar nicht mehr geben dürfte: Die Neandertaler.

Diese haben unterirdisch und in verborgenen Gemeinschaften bis heute überlebt und nun begonnen die Menschheit zu unterwandern, um sie auszulöschen und ihrerseits wieder die Macht über die Erde zu übernehmen...

 

So interessant und vielversprechend wie das Thema oder der geheimnisvolle Anfang zunächst zu sein scheinen, so sehr enttäuscht die Umsetzung. Brigitte Aubert verliert sich sehr schnell in eine Ansammlung von langweiligen und unnötig grausamen Szenen. Sie setzt auf oberflächliche Schockeffekte und wage Behauptungen, die weder begründet werden noch sonst irgendwie Hand und Fuß haben.

Genau so schwammig wie die durchweg unsympathischen Charaktere geschildert werden, legt sie auch die Motive des unterirdischen Volkes und seine Lebensweise dar. Sie verschenkt dabei eine Möglichkeit nach der anderen, und auch das Ende wirkt so, als sei ihr schließlich nichts mehr eingefallen.

 

„Cantus“ ist weder inhaltlich noch stilistisch ein überzeugender Roman. Hier wurden eine gute Idee und ein spannender Plot mehr als verschenkt, was bedauerlich aber nicht mehr zu ändern ist.

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024042522400893fd3f9b
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Cantus - Fluch der Wüste

Autorin: Brigitte Aubert

broschiert, 441 Seiten

Knaur, erschienen Mai 2007

ISBN 978-3-426-63417-2

Übersetzung aus dem Französischen von Karin Balzer

Titelbild von Corbis

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 07.06.2007, zuletzt aktualisiert: 14.05.2022 19:19, 4001