Biographie
Lewis Carroll ist das Pseudonym des 1832 in Daresbury geborenen Charles Lutwidge Dodgson. 1854 schloss er sein Studium am Christ Church College in Oxford ab und lehrte eben dort für 26 Jahre Mathematik. Zwar war er auch als Fotograf tätig, doch in Erinnerung geblieben ist er für seine Kinderbücher, vor allem Alice im Wunderland. Die fantastische Spielerei um logische und sprachliche Paradoxe wurde mehrfach verfilm und findet sich in zahlreichen Anspielungen wie etwas James Joyces Finnegans Wake, Liedtexten der Gruppe Genesis oder Terry Gilliams Film Jabberwocky wieder. Der Brite ist 1898 an den Folgen einer Lungenentzündung gestorben.
Über einige Details seiner Biographie wird gestritten. Am Bekanntesten dürfte hier der Pädophilie-Vorwurf sein, der von einigen Biographen erhoben wird. Sie schließen dieses aus den Fotographien nackter Mädchen und der Annahme, Dodgson habe den Kontakt zu erwachsenen Frauen gescheut. Neuerdings wird dem entgegengehalten, dass er zahlreiche Freundschaften zu Frauen pflegte, was jedoch seine Familie zu verbergen suchte, da derartiges für einen ledigen Mann unschicklich war. Außerdem waren Fotographien nackter Kinder im viktorianischen England unter Künstlern üblich. Dieser Neudeutung wurde zwar von den Anhängern der alten Deutung widersprochen, sie konnte aber nicht argumentativ entkräftet werden.
Verlag: Insel, Frankfurt; 23. Auflage (Juli 2006)