Changeling (Autor: Steve Feasey)
 
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Changeling von Steve Feasey

Rezension von Christel Scheja

 

Noch immer ist der Urban/Dark-Fantasy-Hype ungebrochen. Nun versuchen auch Verlage, die sich bisher ziemlich heraus gehalten haben, ihr Stück vom Kuchen zu bekommen, und so erscheinen Bücher mit dem Thema Vampire/Werwölfe/Dämonen, die sich gleichermaßen an Erwachsene und Jugendliche richten nun auch bei eher renommierten Häusern. Eines dieser Werke ist „Changeling“, das Debüt des englischen Autors Steave Feasey, der mit seiner Familie in Heresfordshire lebt.

 

Alles beginnt damit, dass Tey Laporte eines Tages in seinem Zimmer im Waisenhaus aufwacht und feststellt, das es total verwüstet ist. Sogar seine teuren Turnschuhe, die er sich vom kargen Taschengeld abgespart hat, sind zerfetzt und zerrissen. Er hält das ganze für einen dummen Scherz, der Leiter der Einrichtung für einen aggressiven Ausbruch, für den er den Jungen in eine besondere Einrichtung schicken soll, in der man ihn mit Medikamenten ruhig stellt.

Doch bevor das geschehen kann, kommt alles anders. Denn plötzlich taucht ein Mann auf, der behauptet der Onkel von Trey zu sein. Mit Überredungskunst und Drohungen kann er den Jungen schließlich mitnehmen. Schon dabei fällt dem Vierzehnjährigen auf, dass der Unbekannte kein normaler Mensch sein kann.

Seine Ahnungen werden bestätigt, denn der Mann namens Lucien entführt ihn in eine Welt, die er bisher nur für fiktive Hirngespinste gehalten hat. Denn Werwölfe und Vampire gibt es wirklich – und so wie Lucien einer der unsterblichen Blutsauger ist, ist Trey ein Gestaltwandler. Und nicht nur das. Er ist der letzte von Werwolfeltern gezeugte und geborene Werwolf. Genau das macht ihn mächtiger als jeden anderen Gestaltwandler, der einfach nur infiziert wurde. Und so muss er der Auserwählte einer alten Prophezeiung sein, in der geweissagt wird, dass er der Einzige ist, der dazu fähig sein soll, den machtgierigen Vampir Caliban aufzuhalten, der nicht mehr und nicht weniger will als die Menschheit zu knechten.

Lucien will Trey nun helfen, die Bestie in sich besser kennen und kontrollieren zu lernen, damit er für die große Auseinandersetzung vorbereitet ist.

Doch der Junge hat schon zu viel erlebt, um nicht misstrauisch zu bleiben. Denn kann er dem Mann, der so plötzlich in sein Leben geschneit ist, und der behauptet, so viel über ihn zu wissen wirklich trauen? Oder soll er auch nur dessen Werkzeug werden?

 

Mittlerweile gibt es auch im Jugendbuch-Bereich schon viele Werke, die sich mit Vampiren und Werwölfen beschäftigen. Die meisten laufen nach immer dem gleichen Schema ab und bieten kaum Überraschungen.

„Changeling“ ist da eine Ausnahme, denn Steve Feasey gewinnt den vertrauten Elementen neue Facetten ab. So ist Treys anderes ich nicht nur ein niedlicher und eigentlich friedlicher Kuschelwolf, sondern wirklich eine fast unkontrollierbare blutgierige Bestie, die sogar einen alten Vampir erstaunen kann.

Auch wenn die Welt, in welcher der Junge aufgewachsen ist, ihn schon gelehrt hat, hart zu sein und auf eigenen Füßen zu stehen, so muss er nun noch einiges mehr dazu lernen, denn im Kampf gegen Caliban geht es blutig und brutal zu. Gerade bei den ersten Kämpfen spart der Autor nicht mit blutigen und konsequenten Beschreibungen. Aber gerade das macht die Geschichte sehr realistisch und spannend. Der Autor kommt dem Geschmack von Jungen ab zwölf Jahren entgegen, denn im Vordergrund stehen Freundschaft und Abenteuer nicht irgendwelche leisen Charakterentwicklungen oder gar Romantik, auch wenn mit Luciens Tochter ein Mädchen Teil an der Männerwelt hat. Aber diese hält sich wie Gefühlsduselei ziemlich im Hintergrund.

Alles in allem wird man gut unterhalten und bedauert, dass es nach dem ersten Schlagabtausch schon mit der Geschichte zu Ende ist. Denn gerade dadurch hat man Blut geleckt und wird so neugierig, mehr über Caliban, Lucien und Co. zu erfahren.

 

„Changeling“ ist damit der Auftakt einer spannenden Reihe um den Kampf von Gut und Böse im Schatten von Werwölfen und Vampiren, die vor allem abenteuerlustige Leser ab zwölf anspricht, die es schon einmal ein wenig härter mögen.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024042505352273a78870
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Changelingr

Autor: Steve Feasey

gebunden, 270 Seiten

Rowohlt, erschienen Dezember 2009

Übersetzung aus dem Englischen von Leonard Tamm

Titelbildgestaltung von any.way unter Verwendung der Originalausgabe

ISBN-10: 3499215160

ISBN-13: 978-3499215162

Erhältlich bei: Amazon

 


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Erstellt: 17.02.2010, zuletzt aktualisiert: 13.03.2024 16:02, 10069