Reihe: Pferdestarke Girls

Rezension von Christine Schlicht

Pia weiß nicht so recht wie ihr geschieht. Was ist das nur für ein Gefühl, das sie hat, sobald sie Josh begegnet? Ist sie wirklich verliebt, so wie ihre Freundinnen Leo und Sophie behaupten? Und die sie immer wieder dazu drängen, sich endlich näher mit ihm zu beschäftigen, ja, ihn vielleicht sogar zu küssen?

Tatsächlich bittet Josh sie um einen gemeinsamen Ausritt und macht ihr sogar ein Geschenk: Eine Kette mit einem Herzanhänger, doch bevor es tatsächlich zu einem Kuss kommt, bemerken sie die Spione im Busch: Leo und Sophie.

Doch dann ist plötzlich alles anders: Monika, der Schrecken des Reiterhofes, der Joshs Vater gehört und in dem die drei Freundinnen ihre Pferde stehen haben, schmeißt sich an Josh heran und er macht keine Anstalten, sie von sich fern zu halten. Pia rastet aus vor Eifersucht und macht einen Ausflug mit ihrem Pferd.

Dabei trifft sie einen verwahrlosten Jungen, der gerade drauf und dran ist, sich mit Beeren zu vergiften. Der verstörte Junge hört ihr zu, als sie ihm ihr Herz ausschüttet und Marengo bricht den Bann endgültig. Pia verspricht, dem Jungen, der sich Max nennt, das Reiten beizubringen und tatsächlich kommt der Junge hervorragend mit dem Rappen aus. Das erleichtert Pia, denn nun hat sie jemanden, der sich um das Tier kümmert, wenn sie zu ihrem Vater fährt, den sie schon lange nicht mehr gesehen hat.

Als Leo und Sophie in Sophies sturmfreier Bude eine wilde Party geben, flüchtet Pia, als Josh auftaucht und rennt die Altpapiertonne um. Auf einer Vermisstenanzeige erkennt sie Max. Der Junge heißt eigentlich Kevin und ist von zuhause ausgerissen, weil er sich nicht zwischen seinen getrennt lebenden Eltern entscheiden konnte. Pia ahnt, wo sie ihn finden kann und reitet mit Marengo zu der alten Mühle, in der es angeblich spukt...

Und bitte, wer ist Benjamin? Der verschlossene Junge, von dem auf dem Klappentext die Rede ist? In Ordnung, das ist mal wieder Krümelsucherei. Benjamin heißt eigentlich Kevin und nennt sich Max.

Wie von Kosmos inzwischen gewohnt sind auch die Bücher dieser Serie von bester Qualität im Druck und Bindung, allerdings würde man sich einen augenfreundlicheren Font wünschen. Der hierfür verwendete ist ein bisschen zu klein und fein um gut lesbar zu sein – obwohl, die Zielgruppe von 12-14jährigen Mädchen dürfte bessere Augen haben und damit keine Schwierigkeiten. Die Altersangabe von „ab 10 Jahren“ erscheint ein bisschen niedrig.

Die Jugend von heute... Nun, die Hauptcharaktere Leo, Pia und Sophie sind wirklich gut charakterisiert, da finden sich sicher haufenweise Identifikationspunkte für die Leserinnen. Pferdeverrückt und schwärmerisch, obwohl sich schon ein bisschen die Frage stellt, ob sich 12-jährige Mädchen schon so richtig verlieben und nach dem ersten Kuss jachtern? Liebe muss wirklich schön sein.

Flüssig und mitreißend geschrieben, findet eine Serie wie diese auf jeden Fall einen guten, festen Leserstamm. Man weint, man lacht, man streitet sich, alles dabei, wie im richtigen Leben eben auch. Nichts Neues an der Pferdemädelfront, aber doch erfrischend zu lesen. Uneingeschränkte Empfehlung.