Charlie Bone und das Schloss der tausend Spiegel (Autorin: Jenny Nimmo; Charlie Bone Bd.4)
 
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Charlie Bone und das Schloss der tausend Spiegel von Jenny Nimmo

Reihe: Charlie Bone Bd.4

Rezension von Carsten Kuhr

 

Charlie Bone hat es wirklich nicht leicht. Da sind die Ferien gerade mal erst vorbei, da sorgt die Bloor Familie schon wieder für neuen Ärger. Nicht nur, dass Manfred Bloor, der eigentlich das Internat altershalber hätte verlassen sollen als pädagogisch Hilfskraft unserem gewieften Charlie weiterhin zusetzt, jetzt geht es auch Charlies Freund Billy Raven an den Kragen. Die Bloors geben das Waisenkind zu Adoptiveltern - was das für eine „Bagage“ ist, kann man sich vorstellen. Billy muss einen Schweige- und Wohlverhaltenspakt unterschreiben und wird hinter einem magischen Schirm gefangen gehalten. Damit nicht genug, beschwören die Bloors auch noch ihren Ahnherren, den grausamen Despoten Borlath aus dem Grab. Zwar gelingt die Beschwörung nicht so ganz, doch ein gigantisches Pferd mit dem Herzen des Verstorbenen sucht seitdem das Internat heim. Nun gilt es aber zunächst einmal Billy aus seinem neues Heim zu befreien, und dem Rätsel des Spiegelschlosses auf den Grund zu gehen.

 

Der „Harry Potter für Kleine“, so könnte man die Erzählungen der Jenny Nimmo um „Charlie Bone“ umschreiben. Die Entsprechungen sind frappant, allerdings ist die Handlung auf ein deutlich jüngeres Publikum zugeschnitten. Dabei ist Auffällig, dass sich Charlie kaum weiterentwickelt. Während Rowling mit jedem Buch ein Jahr voranschreitet, und auch ihre Gestalten entsprechend älter werden und sich weiterentwickeln, sind im vierten Charlie Bone Buch gerade einmal eineinhalb Jahre seit der Beginn der Reihe verstrichen.

Wir kennen inzwischen unsere Darsteller, und auch der zugrundeliegende Konflikt der Kinder des „roten Königs“ hält kaum Neues für uns bereit. Im Wesentlichen geht es um die Auseinandersetzung der teuflisch bösen Bloors und deren Verbündete gegen Charlie Bone und seine Helfer. In jedem Band versuchen die Bloors von Neuem ihre finsteren Pläne in die Tat umzusetzen, nur um am Ende von Charlie eine lange Nase gedreht zu bekommen.

Dabei fällt aber wohltuend auf, dass Charlie und seine Freunde nie die strahlenden Sieger sind, sondern ihre Kämpfe immer unter grossen Mühen und herben Verlusten bestreiten. Während sich die Bloors aus einem scheinbar unerschöpflichen Reservoir von Helfern und Verbündeten bedienen können, stehen unsere Helden meist recht einsam da. Wenn dann einmal ein neuer Verbündeter auftaucht, so beschränkt sich dessen Eingreifen auf wenige Hilfsdienste, im Wesentlichen bleibt die Auseinandersetzung in den Händen Charlies.

 

Für die angepeilte jugendliche Identifikationsgruppe sind die Helden der Geschichte allerdings gut gewählt. Ohne Mühe schlüpft der Leser in die Haut der Teenager, denen neben den spannend aufbereiteten Abenteuern allerdings wenig Zeit für die üblichen Hobbies Heranwachsender verbleibt. Im Mittelpunkt der stilistisch recht einfach gehaltenen Plots steht ganz die jeweilige Auseinandersetzung, wobei die Bloors als Antagonisten ebenso eindeutig besetzt sind, wie Charlie & Co als positiv gezeichnete Helden. Spannende, kurzweilige Lektüre, ohne hierbei allerdings die Faszination des „grossen Bruders“ zu erreichen.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024042500041619dadb60
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Buch:

Charlie Bone und das Schloss der tausend Spiegel

Reihe: Charlie Bone Bd.4

Autor: Jenny Nimmo

Gebundene Ausgabe - 352 Seiten - Ravensburger Buchverlag

Erscheinungsdatum: Februar 2006

ISBN: 3473344761

ab 10 Jahre

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 27.02.2006, zuletzt aktualisiert: 11.03.2023 09:03, 1920