Daimonion's Sammelsurium Nr.3 (Schnee und Eis)
 
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Daimonion's Sammelsurium Nr.3 (Schnee und Eis)

Rezension von Jens Fleischhauer

 

Die dritte Ausgabe des Midgard Fanzine "Daimonion´s Sammelsurium" ist nun erschienen, sodass man langsam davon sprechen kann, dass sich dieses Fanzine zu etablieren beginnt. Drei Ausgaben sind durchgehalten und wie man im Heft lesen kann, ist die vierte Ausgabe bereits in Arbeit. Passend zum Rollenspiel Midgard, hat sich diese Ausgabe auch verspätet und ist nicht zu dem Zeitpunkt erschienen, der angekündigt war. Soweit ist dies aber kein Problem, echte Midgard Fans kennen dies von anderen Midgard Produkten bereits und sind etwas Warten gewöhnt.

 

Nun aber einmal zum Inhalt. Das Sammelsurium ist ein Schwerpunktmagazin, bei dem ein bestimmtes Thema behandelt wird, statt Artikel zu unterschiedlichen Themen zu veröffentlichen. Dieses Mal ist das Thema "Schnee und Eis". Es gibt insgesamt dreizehn Artikel die sich alle irgendwie mit dieser Thematik befassen, wobei sie teilweise sehr allgemein gehalten sind und kaum einen Bezug zu Midgard aufweisen. Für ein Rollenspielfanzine ist dies eigentlich etwas bedauerlich, wendet sich dieses Heft doch explizit an Spieler des Rollenspiels. Andererseits ist dies aber auch nicht wirklich schlecht, da durch die Allgemeinheit der Artikel und ihr fehlender Rollenspielbezug verstärkt Hintergrundinformationen geboten werden, die eine Sammlung von Fakten darstellen, mit denen man dann selbst seine Rollenspielwelt detailreicher gestalten kann. Problematisch wird es erst dann, wenn die Artikel so allgemein gehalten sind, dass ein Bezug zum Rollenspiel kaum noch zu erkennen ist.

 

Zumindest die ersten fünf Artikel muss man als solche allgemeinen Hintergrundartikel verstehen, die kaum expliziten Bezug auf das Rollenspiel aufweisen. In ihnen geht es einmal um die Darstellung von "Eiswüsten und Packeis", mit einer Beschreibung verschiedener Schneearten, dem Klima und Wetter, den Jahreszeiten, dem und der Landschaft solcher Gebiete, sowie auch um das Polarmeer. Als Leser erhält man somit einen kleinen Einblick in die Arktis und Grönland, die auch ganz klar im Text genannt werden, wodurch eher irdische Informationen vermittelt werden. Mann kann aber zugleich Hinweise erhalten, wo nach weiteren Informationen zu suchen ist. Sicherlich sind dies Informationen die man selbst schnell recherchieren kann, aber wer hat schon Lust und Zeit dies alles zusammen zu suchen? Wer jedoch ein passendes Buch bereits zur Hand hat, würde sich damit diese Artikel des Sammelsuriums ersparen, da hier auch keine Spezialinformationen geliefert werden, sondern nur das, was sich sowieso problemlos zusammentragen läßt.

 

Die Artikel die sich mit besonderen Phänomenen, etwa dem Polarlicht oder mit den Auswirkungen der Kälte befassen, haben zumindest dahingehend einen Bezug zu dem Rollenspiel, als das die Auswirkungen dieser Phänomene in den nötigen Angaben des Rollenspiels, also etwa bestimmten Würfelmodifikatoren, dargestellt sind. In diesem Zusammenhang finden sich auch Informationen zum Überleben in vereisten Gebieten, sowie die dazu notwendige Ausrüstung, mitsamt Preisen. Ein Spielleiter kann damit das Ausspielen eisiger Gebiete realistischer gestalten und der Fertigkeit "Überleben: Schnee" mehr Gehalt verleihen. Dies spricht also schon für die bisher behandelten Artikel.

 

Zwei weitere Artikel, die mir persönlich nicht sonderlich relevant erscheinen, befassen sich mit Zufallsereignissen und Entbehrungen. Einmal wird eine Tabelle mit Zufallsereignissen geliefert, mitsamt Modifikationen für die behandelten Gebiete und zum anderen eine neue Regelung für Entbehrungen. Statt dieser Artikel wäre ein wenig spezifischer Midgardhintergrund interessanter gewesen. Auch zu diesem Thema passend, findet sich ein Grimoire, also eine kleine Sammlung neuer Zaubersprüche. Die fünf dargestellten Zauber haben allesamt mit Eis oder Frost zu tun und sind mehr oder weniger Umwandlungen bereits existierender Zauber, aber dennoch nette Anpassungen an das Thema "Frost und Eis".

 

Neben diesen drei Zaubern findet sich dann auch noch ein Bestiarium mit drei neuen Tierarten. Einmal den Eiswölfen, dann der Gletscherspinne und schließlich den Eispferden. Die Eispferde sind recht phantastische Geschöpfe, also eher etwas für Freunde des magisch-mystischen, aber schon eine sehr nette Idee. Sie besitzen ein paar Besonderheiten, wie etwa das sie über Wasser laufen können, da ihre Hufe das Wasser vereisen. Keine schlechte Idee und gewiss eine interessante Begegnung in einem Abenteuer. Die beiden anderen Tierarten sind nicht so phantastisch, damit aber auch nicht so besonders.

 

Bevor zum Abschluss ein kleines Artefakt vorgestellt wird, gibt es schließlich noch einen neuen Abenteuertypen und zwar den Eisgänger. Der Eisgänger ist ein Typ der Eiselfen, die bei Midgard wenig Erwähnung finden. Er ist mitsamt eines Lernschemas und allen weiteren nötigen Angaben versehen. Interessanter, statt des Lernschemas, wäre vielleicht ein Artikel über die Eiselfen selbst gewesen, dann wären auch einige spezifische Midgardeigenheiten in dieses Heft gelangt.

 

Wie bereits gesagt, haben die Artikel wenig mit Midgard zu tun. Im Prinzip könnte dieses Fanzine auch für jedes andere Rollenspiel geschrieben sein, würden nicht die Werte in der Weise angegeben werden, die für Midgard tauglich ist. Dies ist auch die stärkste Kritik, die sich an diesem Heft äußern lässt, es zeigt kaum Berührung zum Rollenspiel, auf jeden Fall nicht in seinen Hintergrundartikeln. Das Bestiarium, das Grimoire, das Artefakt und die regelspezifischen Artikel sind kein unbedingter Grund, sich dieses Fanzine zu holen. Ein Grund wäre jedoch, wenn es gelingen würde, die Hintergrundartikel stärker mit der Spielwelt zu verbinden. Dies ist leider auch schon in den ersten beiden Ausgaben nur wenig gelungen, am stärksten noch in der zweiten. Ansonsten bietet das Heft, auf 36 Seiten, viel Text und an zentralen Stellen auch Illustrationen. Zwar überwiegt der Text deutlich gegenüber den Illustrationen, dies muss man jedoch nicht negativ bewerten. Nicht jeder Artikel muss illustriert werden. Der Aufbau des Heftes erscheint mir recht durchsichtig, sodass man alles findet, was man sucht und spielrelevante Werte sind deutlich hervorgehoben. In dieser Hinsicht kann man keine Kritik am Sammelsurium äußern.

 

Fazit

Als Empfehlung kann man jedoch nur abschließend sagen, dass es ratsam erscheint, einen stärkeren Bezug auf das Rollenspiel zu nehmen, sonst erscheint der Titel "Das kleine, aber feine Midgard Fanzine" irgendwann nicht mehr angebracht.

Auch wenn die Hintergrundartikel interessant sind und dem Spielleiter unterstützen beim Ausspielen gewisser Regionen, wüsste ich nicht, warum ich dieses Fanzine einem Midgardspieler empfehlen sollte. Als allgemeines Rollenspielfanzine erscheint es mir angebrachter, aber auch da würden nur Leser angesprochen werden, die sich nicht selbst die nötigen Informationen beschaffen möchten, die in den Artikeln zu finden sind. Mit einem "Was ist Was" Buch hat man einen großen Teil der Informationen sicherlich auch schnell zur Hand. Wirklich empfehlen kann ich dieses Fanzine also nicht, da es kaum etwas bietet, was sich nicht woanders auch finden lässt. Es bietet höchstens eine schnelle Zugänglichkeit zu diesem Informationen, aber als Rollenspieler will man doch eher Informationen über seine Spielwelt und nicht über de Arktis oder Grönland.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240426063156c77a0757
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Daimonion's Sammelsurium Nr.3 (Schnee und Eis)

Hrsg: Gunnar Oldenburg

Format: DIN A5

Seiten: 36

Auflage: 200

Erhältlich bei: Daimonion's Sammelsurium

 


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Erstellt: 23.09.2006, zuletzt aktualisiert: 01.02.2015 18:07, 2798