Dark Angel´s Summer – Das Versprechen (Autoren: Kristy und Tabita Lee Spencer)
 
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Dark Angel´s Summer – Das Versprechen von Kristy und Tabita Lee Spencer

Rezension von Christel Scheja

 

Kristy und Tabita Lee Spencer scheinen auch im Erwachsenenalter unzertrennlich zu sein. Sie leben heute zusammen auf einem abgelegenen Anwesen, das andere Fähigkeiten erfordert als Stricken und Kochen. Die besten Ideen kommen ihnen auf den gemeinsamen morgendlichen Ausritten. So entschieden sie sich wohl auch dazu, einen Traum von Kristy in ein Buch umzusetzen. Damit wurde „Dark Angels Summer – Das Versprechen“ zu ihrem Debüt.

 

Dawna und Indie liegen vom Alter her nur knapp elf Monate auseinander. So werden sie bald ganze 33 Tage lang gleich alt sein. Allerdings kümmert das die gleichaltrigen Schwestern nur wenig, denn sie haben andere Sorgen.

Nicht nur, dass ihre Mutter sich wieder einmal an einen Typen klammert, der den beiden ziemlich suspekt ist, jetzt stellt sie diesem Kerl auch noch das Anwesen Whistling Wing zur Verfügung, das sie von ihrer eigenen Mutter geerbt hat und zwingt die beiden Mädchen mit auf die gottverlassene Farm in einem verschlafenen Kaff zu kommen.

Kein Wunder, dass die beiden ganz und gar nicht davon begeistert sind, dem ihrer Meinung nach verlogenen Guru Shantani und seinen Anhängern nun gar nicht mehr ausweichen zu können. Auf der Farm zu leben macht ihnen dagegen weniger aus, weckt es doch Erinnerungen an die wenigen glücklichen Tage der Kindheit, die sie dort mit ihrer Großmutter verbracht hat.

Obwohl Indy und Dawna nicht viel von dem Gefasel um Engel und Erscheinungen halten, werden sie bald selbst zum Mittelpunkt geheimnisvoller Entwicklungen. Denn sie nehmen Dinge wahr, die kein anderer sieht und spüren, dass viel davon mit der Vergangenheit ihrer Familie zu tun hat.

Dazu gehört das seltsame Verhalten eines rätselhaften Vogelschwarms, dass immer wieder Menschen angreift und das Unheil mit sich zu tragen scheint. Und auch Shantani scheint mehr als nur ein Betrüger zu sein und einiges über sie und den Ort zu wissen, was den Schwestern noch verborgen ist. Gleiches trifft auf die Menschen zu, die in der letzten Zeit zu Freunden geworden sind. Können Dawna und Indie deshalb überhaupt noch jemandem in ihrer Nähe trauen?

Je mehr sie sich deshalb mit ihrer Familiengeschichte beschäftigen, desto deutlicher wird, dass sie nicht die ersten Schwestern sind, die sich der Welt des übernatürlichen öffnen. Doch leider bedeutet das auch, dass eine von ihnen bald sterben könnte. Denn so ist es schon anderen vor ihnen gegangen.

 

Ob man „Dark Angels Summer – Das Versprechen“ wirklich mit der „Panem“-Trilogie oder „Twilight“ vergleichen sollte, bleibt dahin gestellt. Allein die anvisierte Zielgruppe – Teenager auf der Schwelle zum Erwachsenwerden – ist die gleiche.

Der Roman geht nämlich einen eigenen Weg und das sehr konsequent. Kämpfen die Heldinnen zunächst nur mit dem Problemen, die Jugendliche haben, wenn sie das Verhalten ihrer Eltern ganz und gar nicht verstehen und versuchen ihrem Platz in der Welt zu finden, so schleichen sich die übernatürlichen Elemente eher vorsichtig in die Geschichte ein und bleiben eher verhalten.

Man fühlt mit den beiden selbstbewussten Teenagern, die mit offenen Augen sehen, wie ihre Mutter wieder einmal einem Betrüger verfallen ist, der sie nach Strich und Faden ausnutzt, die Mädchen aber selbst nicht viel unternehmen können, da sie wissen, dass ihre Mutter sich nicht von ihrem Weg abbringen lässt. Man lernt Dawnas und Indies unterschiedlichen Charakter kennen – die Ältere ist ruhig und pflichtbewusst, kann sich leicht anpassen, auch wenn sie selbst nicht allem einverstanden ist, die Jüngere rebelliert gerne und oft, bringt sich aber auch mit ihrem losen Mundwerk schon einmal in Schwierigkeiten.

Zudem lernt man die Bedeutung von Whistling Wing für ihr Leben kennen und schätzen. Das ist aber auch der Zeitpunkt, in dem die ersten übernatürlichen Entwicklungen einfließen und die Mädchen stutzig machen.

Die Geschichte ist geschickt aufgebaut – gerade weil sich Hinweise und Andeutungen nach und nach zu einem interessanten Mosaik zusammenfügen, das zuerst sehr schleierhaft erscheint. Die Handlung verläuft zwar eher ruhig, bleibt aber durchweg spannend, weil überraschende Wendungen, frühere Geschehnisse in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen und den Leser zum Nachdenken anregen.

Eine Romanze ist zwar auch vorhanden, bleibt aber eher im Hintergrund, da die Schwestern und ihr Schicksal im Mittelpunkt der Geschichte stehen und nicht die Liebe. Das verschafft den Elementen, die für die Spannung wichtig sind, einiges an Raum.

Zudem gefällt die eher nüchterne und lebensnahe Beschreibung des Umfeldes und der Personen, die Dawna und Indie umgeben, weil sich das Buch dadurch fast echt anfühlt.

 

„Dark Angels Summer – Das Versprechen“ erweist sich damit als spannender Mystery-Thriller, der einen Hauch Romantik mit viel Engelsmagie vermischt, dabei aber niemals unglaubwürdig wirkt. Vor allem Fans selbstbewusster Heldinnen, die sich lebensecht anfühlen, werden ihren Spaß an der übersinnlichen Geschichte haben.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024050814035184c9cfe7
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Jugendroman:

Dark Angel’s Summer – Das Versprechen

Autoren: Kristy und Tabita Spencer

gebunden, 475 Seiten

Arena, erschienen Januar 2012

Titelbildgestaltung von Frauke Schneider

ISBN-10: 3401067842

ISBN-13: 978-3401067841

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 17.04.2012, zuletzt aktualisiert: 14.04.2024 09:34, 12453