Das Geheimnis der Sirenen von Julia Golding

Reihe: Der Bund der Vier Bd.1

Rezension von Bine Endruteit

 

Wieder einmal muss Connie umziehen. Diesmal zu ihrer Tante Evelyn. Die scheint ihr jedoch ziemlich distanziert und unnahbar, so als würde sie sich gar nicht für sie interessieren. Dazu kommt noch, dass sie schon ein wenig Angst vor der neuen Schule hat, denn bisher wurde sie nie in die Gemeinschaft der Kinder aufgenommen. Ihre Vertrautheit mit Tieren hat sie immer zu einem Außenseiter gemacht. Doch diesmal soll es anders sein, denn Anneena, ein indisches Mädchen, dass sie sofort ins Herz geschlossen hat, findet es „cool“ und bemerkenswert, wie Connie mit den Rennmäusen der Schule umgeht und gar nicht bedrohlich. Auch Col, der ihr bereits einige Tage vorher vorgestellt wurde, interessiert sich für sie.

 

Col gehört zu einem Verein, in dem auch ihre Tante Evelyn ist. Connie würde gerne dazugehören, doch alle machen ein großes Geheimnis um diesen Club und sagen, dass sie dort nur aufgenommen werden kann, wenn sie besondere Eigenschaften hat. Sie ist schon recht genervt von der ganzen Sache und fühlt sich unbehaglich, wenn sie nur daran denkt, trotzdem will sie eine Prüfung machen, in der sich entscheidet, ob sie aufgenommen wird. Da sie mitgekriegt hat, dass der Bund sich um das Wohl der Umwelt kümmert und in Booten auf das Meer hinausfährt, nimmt sie an, dass es sich um eine Art Umweltschutzorganisation handelt, doch da hat sie sich gründlich geirrt. Die Prüfung ist geheimnisvoll und beängstigend und ihr Prüfer lässt sie sogar durchfallen, doch so einfach lässt sich Connie nicht unterkriegen. Sie versteckt sich in einem der Boote und sieht sich plötzlich einem der größten Geheimnise gegenüber, dass die Welt zu bieten hat: Sie sieht echte Sirenen. Der Verein entpuppt sich als Bund zum Schutz der Fabelwesen. Das erklärt auch, wieso ihr niemand etwas Genaueres sagen konnte. An der Küste sind die Sirenen unterwegs, die für den Tod von drei Männern verantwortlich sind. Es gilt nun, herauszufinden, warum diese Wesen so aufgebracht sind und wie man sie wieder beruhigen kann. Für Connie beginnt ein aufregendes Leben voller Drachen, Einhörner, Pegasi, Zwerge, Selki, Todesfeen und noch viel mehr Fantastischem.

 

„Das Geheimnis der Sirenen“ ist der erste Band der Serie „Der Bund der Vier“. Die Autorin Julia Golding führt ihre Leser hier in die Geschichte ein und stellt ihre Charaktere vor. Sie hat eine Welt kreiert, in der magische Geschöpfe mitten unter uns leben, sich aber versteckt halten müssen. Es gibt ausgewählte Menschen, so genannte Gefährten, die ihnen zur Seite stehen und die gemeinsam „den Bund“ bilden. Sie haben sich zum Ziel gemacht, die Fabelwesen zu schützen und für ihr Wohlergehen zu sorgen.

 

Die Sirenen wollen ihr Revier verteidigen, dass von einer Ölraffinerie bedroht wird. Warum sie deswegen so extrem aggressiv reagieren und sogar töten gilt es noch zu erforschen. Schnell wird klar, dass Golding dem Leser klar machen will, wie wichtig es ist, dass wir unsere Umwelt schützen. Dieses Thema steht ganz klar im Vordergrund und wird immer wieder betont. Leider hat dieser erhobene Zeigefinder zur Folge, dass man sich etwas zu sehr gedrängt fühlt. Trotzdem ist die Idee, dass man nicht nur die bekannte Tierwelt schützten kann, sondern auch Drachen, Einhörner und viele andere, durchaus reizvoll.

 

Man liest dieses Buch gerne und schnell, auch wenn es einige Stellen gibt, die man lieber nicht so intensiv hinterfragen sollte. So fragt man sich zum Beispiel, wie in einer Stadt ein ganzes Aufgebot von Drachen übersehen werden kann, das Feuer speiend ein Feuerwerksspektakel veranstaltet, doch wer darüber hinwegsieht, den erwartet eine spannende Fantasy-Geschichte, die Spaß macht. Vor allen Dingen junge Leser werden ihre Freude an dem Buch haben. Da sowohl Connie, als auch Col eine große Rolle spielen, ist es für Mädchen und Jungen gleichermaßen interessant. Schon im Januar folgt der zweite Band „Der Blick des Gorgonen“, der die Geschichte fortsetzen wird.

 

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