Das Glühen der Magie (Autorin: Maike Voß; Sirens 1)
 
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Das Glühen der Magie von Maike Voß

Reihe: Sirens Band 1

 

Rezension von Matthias Hofmann

 

Ach du meine Güte! Als ich diesen Roman von Maike Voß vormerkte, war mir nicht bewusst, dass es sich hierbei um ein Werk aus einem Subgenre handelt, das eher für das Teenager- und Junge-Frauen-Lesepublikum zugeschnitten ist. Aus der Wintervorschau des Heyne Verlags für sein Science-Fiction-und-Fantasy-Programm war das nicht direkt ersichtlich.

 

Nun gut. Der »farbig gestaltete Buchschnitt – nur in limitierter Erstauflage der gedruckten Ausgabe« hätte mich stutzig machen müssen, ebenso wie die Tatsache, dass es die Heldin in dem Roman mit einem »charmanten Bad Boy« zu tun kommt. Somit wurde ich Opfer eines typischen Anfängerfehlers. Ich hatte mich vom Titelmotiv und ein paar Daten verleiten lassen …

 

Als das Buch erschienen ist und nun gedruckt vor mir lag, wollte ich ihm eine Chance geben. Maike Voß ist eine Nachwuchsautorin, geboren 1995, die in Hamburg lebt und kurioserweise Fan vom SV Werder Bremen ist. »Lebenslang Grün-Weiß«, gibt sie sich in der Danksagung am Ende als Fußballinsider zu erkennen. Fantasy und Fußball: Eine ungewöhnliche Kombination. Und vielleicht überrascht mich ihr erster Ausflug in die Fantastik im positiven Sinne?

 

Die Handlung von Das Glühen der Magie spielt in London in der Jetztzeit. Die 21-Jährige Regan Seaborn hat beide Eltern verloren. Sie wurden in New York ermordet und seitdem ist Regan auf der Flucht. Bleibt nie länger als ein paar Jahre oder gar Monate an einem Ort. In der britischen Metropole arbeitet sie in einer Bar und ist ansonsten Single, gibt sich jedoch One-Night-Stands hin, die sie mitunter nach dem Sex auch beklaut. Eines Abends trifft sie auf Penn Evian, der sie »Süße« nennt und unglaublich gut aussieht. Ich-Erzählerin Regan beschreibt seine wohldefinierten Bauchmuskeln und das sonstige Aussehen von Penn so, dass man als Leser meint, sie könnte allein von Penns Anblick Orgasmen bekommen. Dessen Art, er ist ein waschechter Macho, lässt sie jedoch ein vorschnelles Urteil fällen: »Er war heiß. Doch auch ein hübsches Arschgesicht bleibt ein Arschgesicht.«

 

Recht schnell stellt sich heraus, dass er kein normaler Mensch ist, sondern eine Sirene. Und nicht nur dass: Er ist ein Prinz. Die Artega sind ein Schwarm von Sirenen, dem auch Grace Seaborn, die Mutter von Regan, entstammte. Recht schnell wird klar, dass Penn auf der Suche nach Regan ist, denn sie müssen ein uraltes Ritual ausführen, welches – kurz zusammengefasst – das Böse daran hindern soll, der Welt ein Ende zu bereiten.

 

Regans »beste Freundin«, wenn man so will, ist eine niedliche kleine Wasserdrachendame namens Shen. Die kommt und geht durch den Abfluss in Küche oder Bad, sorgt für die niedliche Komponente der Handlung und spielt gegen Ende des Buchs, als man sich zunehmend fragt, was Shen eigentlich da soll, doch noch eine wichtige Rolle.

 

Die Story ist, gelinde gesagt, ziemlich klischeehaft. Immer wieder meint Regan, dass Penn es nicht ernst meint und sie anlügt. Auch später noch, als er sie zur sogenannten »Grotte« bringt, in das Geheimversteck der Sirenen mitten in London, das über eine U-Bahn-Toilette nur für Eingeweihte zugänglich ist. Das romantisierte Liebesgeplänkel geht einem zunehmend latent auf die Nerven.

 

Für das Weltrettungsritual muss sie ausgebildet werden. Sie durchläuft eine strenge Schule und zu den Ausbildern gehört natürlich auch Penn. Die Liebe zwischen den beiden nimm zu, und so kommt es auch zu Sexszenen, die über das halbgare Schmachten von Cassandra-Clare-Romanen hinausgehen. Orale Befriedigung gibt es auch, besonders wenn gerade keine Kondome zur Hand sind.

 

Für mich war dieser Ausflug in die »Romantasy« mal etwas anderes. Der Roman ist flott zu lesen. Durch die altbekannten Versatzstücke hielt sich für mich, der schon viel Fantastik gelesen hat, die Spannung in Grenzen.

 

Am Ende des Romans gibt es eine doppelte Überraschung: Zum einen nimmt die Handlung eine überraschende Wendung, die aufgrund der Vorhersehbarkeit des bisherigen Plots tatsächlich etwas unerwartet gekommen ist. Zum anderen steht da »Fortsetzung folgt«.

 

Weder auf dem Umschlag, noch im Buch, noch der Verlagsvorschau wird erwähnt, dass es sich bei »Das Glühen der Magie um den ersten Teil eines Mehrteilers handelt. So wie der Schluss konstruiert ist, ist die Story auch definitiv nicht abgeschlossen. Nun ja.

 

Die Zielgruppe, Mädchen von 14 bis 18 Jahren, dürfte ihre helle Freude an dem Stoff haben.

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Buch:

Das Glühen der Magie

Reihe: Sirens Band 1

Autorin: Maike Voß

Taschenbuch, 448 Seiten

Heyne, 15.11.2023

 

ISBN-10: 3453322703

ISBN-13: 978-3453322707

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B0C171GPH9

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition


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Erstellt: 30.12.2023, zuletzt aktualisiert: 14.04.2024 09:34, 22608