Das Killer-Kommando von Jason Dark
Reihe: Don Harris - Psycho-Cop Band 4
Rezension von Carsten Kuhr
Nach der Rückeroberung des magischen Amuletts könnten sich Don Harris und seine geheimnisvolle, unsterbliche Wächterin Elektra eigentlich auf ihren Lorbeeren ausruhen. Doch da sind die Höllensöhne davor, die den Beiden nach wie vor das Leben schwer machen. Um die ungeliebten Gegner auszuschalten ist ihnen jedes Mittel recht. Eine Drag-Queen macht mittels MP Jagd auf Don Harris, während vier gnadenlose Killer nach Glastonbury gesandt werden. Im Anwesen von Dons verstorbenen Vater hat sich Elektra zurückgezogen - jetzt holt sie das Böse ein ...
Jahrzehntelang hat Helmut Rellergerd wöchentlich seine Fans mit dem »Geisterjäger John Sinclair« in seinen Bann geschlagen. Mit all dieser Routine hat er nun in einem neuen Verlagshaus einen Neuanfang gewagt. Dabei bleibt er sich selbst treu, bringt seinen Fans das, was sie von einem Jason Dark erwarten. Ein Streiter auf Seiten des Guten ausgestattet mit magischen Hilfsmitteln und Helfern im Kampf gegen das übermächtige Böse. das ist nicht neu, das lässt aber auch nur eine recht beschränkte Anzahl von letztlich austauschbaren Grundthemata zu. Andererseits weiss der Leser im Vorfeld recht genau, was er für seinen Obolus erwarten kann.
Die Handlung läuft dabei nach Schema X ab - unser Held und seine Helfer werden vom Bösen in Form gnadenloser Killer verfolgt, geraten in lebensbedrohliche Gefahren, obsiegen aber letztlich und töten ihre Gegner. Hier wird nicht über die Zulässigkeit von Gewalt als probates Mittel zur Konfliktlösung reflektiert, hier heisst es »knall den abgrundtief Bösen ab«, bevor er noch mehr Unheil anrichtet. Es gibt Tote zuhauf, über mangelnde Spannung kann man also nicht klagen.
Erneut fiel mir auf, dass der Autor durch seine Jahrzehntelange Tätigkeit als Heftautor geprägt ist. Immer wieder wird die bisherige Handlung zusammengefasst, gibt es Wiederholungen. Die Dialoge, insbesondere wenn sich die eindeutig besetzten Guten mit den ebenso eindeutig auf Seiten des Bösen agierenden auseinandersetzen wirken so manches Mal gestelzt und stören den Lesefluss eher, als dass sie die Handlung stützen würden.
Insgesamt nutzt Rellergerd für meinen Geschmack die Chance, die ihm das gegenüber dem Heftroman umfangreichere Taschenbuch bietet zu wenig. Statt seine Charaktere vielschichtiger aufzubauen, statt die Antagonisten mit einer glaubwürdigen Historie zu hinterfüttern lässt er seinen Streiter für das Gute in austauschbaren Szenarien gegen die bösen Buben antreten ohne dass die Handlung wirklich vorankommt, oder ein Zyklenhöhepunkt auf den die Handlung zusteuern würde erkennbar ist.
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