Das Portal des Barakkas (Autor: Dean Lorey; Monsterjäger-Akademie Bd.1)
 
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Das Portal des Barakkas von Dean Lorey

Reihe: Monsterjäger-Akademie Bd. 1

Rezension von Chris Schlicht

 

Charlie Benjamin wird von seinen Eltern liebvoll erzogen und behütet. So sehr behütet, dass er keine Freunde hat, weil er keine anderen Kinder kennt. Und das ist wohl auch besser so, denn wo auch immer Charlie schläft und träumt, kommt eine Katastrophe. So zum Beispiel auch bei der Party, zu der er überraschend eingeladen wird und wo in der Nacht plötzlich einige Kinder von einer riesigen Spinne in Kokons eingesponnen werden.

 

Als er sich eines Nachts nach einem Alptraum plötzlich einem riesigen Skorpion, einer Silberzunge gegenübersieht, tauchen drei seltsame Leute auf. Dem Cowboy Rex, der jungen Tabitha und Pinch, einem Mann der sich wie ein Beamter gibt, gelingt es, den Skorpion wieder in die Finsterwelt zurück zu treiben. Sie erklären Charlie, was es mit ihm auf sich hat: Wenn Kinder Alpträume haben, können manche von ihnen, die mit besonderen Gaben versehen sind, Portale in die Finsterwelt öffnen, durch die dann solche Monster in unsere Welt schlüpfen. Und Charlie ist in dieser Beziehung hochbegabt.

 

Die drei nehmen Charlie mit zum hohen Rat, doch dort ist man wenig begeistert von der Idee, Charlie an der Alptraum-Akademie aufzunehmen. Viel lieber würde man ihn „reduzieren“ lassen, damit er keine Katastrophen mehr verursacht. Bei einem Test öffnet Charlie denn auch tatsächlich ein Portal in den Innersten Kreis der Finsterwelt und der Namhafte Barrakas versucht, hindurchzuschlüpfen. Im letzten Moment kann Charlie das Portal wieder schließen, dabei verliert der Namhafte seinen Arm mit einem geheimnisvollen Armreif.

 

Die Rektorin der Akademie nimmt sich Charlies an, entgegen aller Ratschläge der Regulatoren. Zusammen mit anderen Kindern, die ihn endlich so akzeptieren, wie er ist, weil sie selbst auch außergewöhnliche Fähigkeiten haben, soll er lernen, die Portale zu beherrschen. Bei einem Test stellt sich heraus, dass Charlie sogar ein „Zwiefacher“ ist, also sowohl Portaler als auch Bezwinger.

 

Da werden Charlies Eltern von dem Namhaften Verminion entführt, der einst durch einen anderen stark Begabten in die Welt der Menschen eingelassen wurde. Mit Charlies geliebten Eltern als Druckmittel will Verminion erreichen, dass Charlie Barrakas den Übergang in die Menschenwelt ermöglicht. Charlie plant einen gefährlichen Alleingang, da ihm an der Akademie niemand helfen will. Doch er ist nicht allein, sondern bekommt Hilfe von seinen Freunden Theodor und Violet.

 

Eigentlich ist es ja ganz in Ordnung, dass es jetzt mal zuhauf Fantasy- / Mystery-Bücher für Kinder und Jugendliche auf dem Markt gibt, aber irgendwie bekommt man langsam den Eindruck, dass es zuviel des Guten wird und neue Ideen nur spärlich zünden. So hat man auch bei der Monsterjäger-Akademie so ein bisschen das Gefühl, den Spaß schon zu kennen. Ein Junge mit besonderen Fähigkeiten, der, um seine Gabe beherrschen zu lernen, auf eine Spezialschule kommt, dort sofort Freunde findet, ein Mädchen und ein Junge, dessen Eltern schon Monsterjäger waren... Nein, wir nennen keine Namen.

 

Dennoch hat die Monsterjäger-Akademie auch ihre netten Ecken, die sich freundlich und dezent von anderen Werken abheben und die Serie interessant machen. Die Finsterwelt ist schlüssig durchdacht, ebenso ihre Verbindung zur Menschenwelt. Es gibt keine Sackgassen im Plot, die nur mit einem glücklichen Zufall gelöst werden können, oder einem plötzlich auftauchenden Helferlein, das nachher wieder unerkannt in der Zauberlampe verschwindet.

 

Auch ein bisschen Humor ist dabei (Die Wahrheitsforelle ist einfach unglaublich), wenn auch stellenweise ziemlich schwarz – britischer Humor wohl. Dazu kommt, wenn man zwischen den Zeilen ließt, auch ein bisschen Kritik an übermäßig besorgten Eltern und an Ausgrenzung von „andersartigen“ Kindern in der Schule und im Wohnviertel.

 

Auch ohne den ganzen Boom und die Ähnlichkeiten zu anderen Werken kann die Monsterjäger-Akademie durchaus bestechen. Mit einem spannenden Gut-Böse-Konflikt; Charakteren, bei denen wohl jeder Leser einen finden wird, mit dem er sich identifizieren kann; wunderbaren Monstern und einem flüssig geschriebenen Text, der den Spannungsbogen sauber aufbaut und aufrecht erhält bis zum Showdown.

 

Dazu kommt die Ravensburger-typische saubere und liebevolle Ausgestaltung des Hardcovers, die das Ganze nachher, wenn die Serie erst mal weiter geführt wird, sich auch gut im Regal macht und auch mehrfaches Lesen gut übersteht.

 

Auf jeden Fall lesenswert für alle Genre-Fans und solche, die es noch werden wollen.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240419202832ea2bd093
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Buch:

Das Portal des Barakkas

Reihe Monsterjäger-Akademie 01

Autor: Dean Lorey

Gebundene Ausgabe: 320 Seiten

Verlag: Ravensburger Buchverlag; Auflage: 1 (Juli 2008)

Übersetzung aus dem Englischen von Katharina Orgaß und Gerald Jung

Umschlag und Innenillustrationen von Helmut Dohle

ISBN-10: 3473347345

ISBN-13: 978-3473347346

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 22.08.2008, zuletzt aktualisiert: 07.02.2024 17:01, 7172