Das Schicksal von Lucy May
Reihe: Mystery Girls Band 4
Rezension von Frank W. Werneburg
Klappentext:
Prinzessin wider Willen
Der Traum Prinzessin zu sein wird für Pia wahr. Ein wenig zumindest. Denn während ihres Sprachurlaubs in London lernt sie Alessandro, einen echten Prinzen, kennen. Er nimmt sie mit auf die angesagtesten Partys und macht sie mit der Londoner High Society bekannt. Doch Pias neues Leben ändert sich unerwartet, als sie ein geheimes Tagebuch im Haus ihrer Gastfamilie entdeckt. Es gehörte Phillipa, einer jungen Frau, die vor hundert Jahren im selben Haus gelebt hat und der jemand nach dem Leben trachtete. Plötzlich überschneidet sich Pias Leben mit dem von Phillipa. Das Schicksal der beiden scheint miteinander verwoben zu sein – und jetzt hat es jemand auf Pia abgesehen …
Rezension:
Pia bekommt die Chance, 3 Wochen Sprachferien in London zu verbringen. Und das sogar mit Familienanschluss, denn ihr Vater hat ihr Unterkommen bei einem reichen Geschäftspartner organisiert. Die Coopers, speziell deren etwa gleichaltrige Tochter Claire, erweisen sich jedoch als ziemlich versnobt. Das einzige, was Pia dort wirklich gefällt, ist die umfangreiche Hausbibliothek, in der sie zufällig auf ein altes Tagebuch stößt. Die mehr als 100 Jahre alten Aufzeichnungen der jungen Frau fesseln Pia ungemein. Als sie dann noch einen echten Prinzen kennenlernt, scheint der Urlaub vielleicht doch interessanter als erwartet zu werden.
Der Verlag dp DIGITAL PUBLISHERS vermarktet die Mystery Girls-Reihe von Lucy May als Romantasy. Während in den bisherigen 3 Bänden der romantische Aspekt jedoch kaum eine Rolle gespielt hat, steht er hier leider stärker im Fokus – wenn auch mit einem wirklich unerwartetem Ausgang. Spielten bisher Fantasy-Elemente jedoch eine tragende Rolle, fehlen diese in diesem Buch nahezu gänzlich. Selbst der Protagonistin ist sich am Ende nicht sicher, ob ein kurzes (und handlungsmäßig unbedeutendes) übernatürliches Gefühl real war. Eine Einordnung dieses Werkes ins Fantasy-Genre ist kaum zu rechtfertigen. Eher entpuppt sich die Handlung als Thriller, denn Pia muss bald um ihr Leben fürchten. Kurze Kapitel werden dabei immer wieder aus der Sicht ihres psychopathischen Verfolgers erzählt, ohne dass klar wird, um welchen der denkbaren Kandidaten es sich dabei handelt.
Der Stil der Autorin erweist sich auch diesmal wieder als gut lesbar. Während das Buch für Freunde romantischer Gefühle und von Thrillern durchaus unterhaltsam seien dürften, werden Fantasy-Fans enttäuscht sein.
Fazit:
Dieser Jugendthriller leidet unter einer Fehletikettierung. Fantasy-Elemente kommen nur in homöopathischer Dosis vor.
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