Das Tor zwischen den Welten (Autor: Bruce Coville; Die Einhornchroniken)
 
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Das Tor zwischen den Welten von Bruce Coville

Reihe: Die Einhornchroniken

Rezension von Eileen Weinreich

 

Inhalt

Cara und ihre Großmutter Ivy sind gerade in der verschneiten Stadt unterwegs, als Cara bemerkt, dass Ivy immer unruhiger wird. Sie lotst Cara in eine Kirche und weist sie an, beim zwölften Glockenschlag vom Kirchturm zu springen, dabei ihr Amulett festzuhalten und mysteriöse Worte zu sprechen. Etwas verwirrt kommt das kleine Mädchen den Anweisungen ihrer Großmutter nach und springt. Daraufhin landet Cara in der märchenhaften Welt Kirin, in der Einhörner und viele andere Sagengestalten leben. Das Mädchen begegnet sogleich einigen von ihnen: dem Einhorn Lightfoot, dem eichhörnchenähnlichen Wesen Skijum und dem Bärenmenschen Dumbletum.

 

Zu Dritt beschließen sie loszuziehen, damit Cara die Botschaft überbringen kann, die ihre Großmutter ihr im letzten Moment aufgetragen hat. Cara soll zur Königin der Einhörner gehen, doch der Weg dahin ist schwer und gefährlich. Denn die Einhörner werden von den so genannten Jägern bedroht, die angetrieben von einem uralten Missverständnis, Jagd auf die majestätischen Wesen machen. Während ihrer langen und beschwerlichen Reise erfährt Cara mehr über sich, ihre Familiengeschichte und darüber, wie ihr eigenes Schicksal mit der Sagenwelt Kirin verbunden ist…

 

Kritik

Wie es sich für einen Fantasyroman für die Zielgruppe der Zehn- bis Elfjährigen gehört, spielen in Bruce Covilles Roman vor allem viele Märchen- und Sagengestalten eine große Rolle. Die wichtigste aller Rollen aber spielen die Einhörner. Denn sie sind im Endeffekt der Aufhänger des gesamten Plots. Dieser ist kindgerecht zunächst recht simpel gehalten, kann besonders gegen Ende aber noch mit einigen Wendungen und Überraschungen aufwarten. Die Spannung in diesem Roman ebbt eigentlich nie ab. Obwohl es sich zwar letztlich nur um einen typischen Fantasyroman handelt, bei dem eine lange Reise im Vordergrund steht, mag man „Das Tor zwischen den Welten: Die Einhornchroniken“ eigentlich nicht eher weglegen, ehe man es durchgelesen hat. Dies gilt sowohl für ältere Leser als auch für die eigentliche Zielgruppe. Zwar merkt man als erwachsener Leser dem Roman immer wieder an, dass er ursprünglich für Kinder geschrieben wurde, dies tut dem Spaß allerdings keinen Abbruch. Die Geschichte und ihre Umsetzung sind einfach liebevoll und vor allem absolut gewaltfrei. Hinzu kommt, dass die kleine Heldin des Romans auch dem brummeligsten und augenscheinlich gemeinsten Wesen, dem sie begegnet, schlussendlich irgendetwas Gutes abgewinnen kann. So gibt es mit einer Ausnahme niemals die großen bösen Feinde, wie man sie aus erwachsener Fantasyliteratur kennt. So zeigt sich im Verlauf der Geschichte auch immer wieder eine kleine Portion Moral, die den kleinen Lesern mit auf den Weg gegeben werden soll. Angenehm ist dennoch, dass jene Moral nicht zu penetrant daher kommt und somit auch auf ältere Leser nicht zu aufdringlich wirkt.

 

Bruce Covilles Schreibstil ist ähnlich sagenhaft und magisch wie auch der Plot des Romans. Obwohl er sich einer sehr einfachen Sprache bedient, wirkt diese nicht trivial oder gar kindisch. Sie ist lediglich leicht zu verstehen und somit schnell zu lesen. Dennoch eignet sich der gesamte Stil des Romans aber hervorragend zum vorlesen. Dies wird ebenso nicht zuletzt bedingt durch die zumeist recht kurzen Kapitel. Die Dialoge zwischen den einzelnen Figuren sind ebenso gelungen wie die auktoriale Erzählweise des Autors – nicht so kindisch, aber für die Zielgruppe dennoch leicht verständlich.

 

Besonders die jungen Leser dürften sich wohl mit den Figuren des Romans identifizieren können. Dies gilt vermutlich am meisten für kleine Mädchen, die sicher gern genauso viel erleben würde wie die Hauptheldin Cara. Cara ist mutig, offen und vor allem sehr entdeckungsfreudig. Auffällig ist, dass sie jedem Wesen, dem sie in Kirin begegnet, zunächst erst einmal freundlich und weitestgehend unvoreingenommen gegenüber tritt. Die kleine Cara ist natürlich keine sonderlich vielschichtige Figur mit Ecken und Kanten, dennoch schließt man sie wohl auch als Erwachsener in sein Herz. Ebenso übrigens auch wie die anderen Figuren. Denn an magischen und sagenhaften Gestalten gibt es in Covilles Romane einige: Einhörner, Bärenmenschen, Drachen, Greifen und viele mehr.

 

„Das Tor zwischen den Welten: Die Einhornchroniken“ ist genau das Richtige für große und kleine Leseratten, die sich gerne mal in eine magische Welt entführen lassen, in der all jene Gestalten beheimatet sind, die man aus Märchen kennt. Der Stil ist simpel, der Plot durchaus wendungsreich und die Erzählweise ist vollkommen gewaltfrei, sodass der Roman sich definitiv für die Zielgruppe eignet.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240419172840fe194488
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Buch:

Das Tor zwischen den Welten

Reihe: Die Einhornchroniken 1

Autor: Bruce Coville

Broschiert: 477 Seiten

Verlag: Loewe Verlag (15. September 2009)

Vom Hersteller empfohlenes Alter: 10 - 11 Jahre

 

ISBN-10: 3785567642

ISBN-13: 978-3785567647

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 09.02.2010, zuletzt aktualisiert: 07.02.2024 17:01, 10009