Das Unkrautland - Auf den Spuren der Nebelfee (Autor: Stefan Seitz)
 
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Das Unkrautland - Auf den Spuren der Nebelfee von Stefan Seitz

Rezension von Bine Endruteit

 

 

Primus lebt alleine in seinem Turm, der sich mitten im Finsterwald befindet. Er kann sich in eine Fledermaus verwandeln, darum halten ihn die Menschen, die in den umliegenden Dörfern leben, für einen Vampir. Aber das ist natürlich Blödsinn. Nur weil er sich verwandeln kann, steht ihm der Sinn noch lange nicht nach Blut. Viel lieber isst er Torten und Kekse. Die klaut er sich in der Konditorei von Klettenheim. Zum Glück haben die Bewohner dort so viel Angst vor ihm, dass er bisher immer unbeschadet seine Raubzüge durchführen konnte. Zwar haben die Klettenheimer sich eine ganz neue Falle für ihn ausgedacht, aber die hat Primus natürlich entdeckt, bevor sie überhaupt zum Einsatz kommen konnte. Eine Schneeschaufel haben die Dörfler auf dem Kirchturm angebracht, die, wenn man unten an einem Faden zieht, dem Bösewicht eins überbraten soll, dass ihm Hören und Sehen vergeht.

 

Doch dieses Ding erweist ihm gute Dienste, als er von einer Hexe auf einem Besen verfolgt wird. Ratternd und polternd, mit einer Fliegerbrille auf der Nase und den Fahrradlenker des seltsamen Gefährts in der Hand, folgt sie ihm durch den Wald bis zum Dorf. Dort gelingt es Primus zum Glück, die Dorfbewohner auf sich aufmerksam zu machen, die natürlich sofort an der Schnur ziehen. Doch statt der Fledermaus wird die Hexe von der Schneeschaufel erwischt, wie Primus es geplant hatte. Nun ist die zwar erstmal verschwunden, aber Primus ist neugierig, und so entdeckt er, dass sie in einem Haus wohnt, das sich auch im Finsterwald und gar nicht mal so weit weg von seinem Turm befindet. Doch beim Spionieren passiert es dann. Primus wird von einer riesigen Fliegenklatsche getroffen und die Hexe hat ihn doch noch erwischt.

 

Eigentlich will die Hexe, von der Primus nun erfährt, dass sie Plim heißt und ihre Hexenküche als Spielzeugladen tarnt, die Fledermaus für einen ihrer Zaubertränke benutzen. Aber da wird nichts draus, denn Primus ist pfiffig und kann sich befreien. Die beiden stellen sogar fest, dass es ein Rätsel zu lösen gibt, das sie beide interessiert. Es gab vor langer Zeit eine nachgebaute Mondsichel am Himmel. Doch sie ist zerstört und ihre Fragmente sind im Unkrautland verteilt. Jedes dieser Stücke hat bestimmte Kräfte. Primus besitzt einen winzigen Splitter von einem dieser Teile, wusste aber bisher noch gar nicht, dass das Ding etwas Besonderes ist. So verbünden sich die beiden, um mehr herauszufinden und das Geheimnis der Sichel aufzudecken.

 

 

Primus und Plim sind ein wahrhaft gelungenes Gespann. Dem Autor Stefan Seitz gelingt es, alleine schon die Dialoge durch soviel Witz aufzupeppen, dass man den Roman gar nicht beiseite legen kann. Zusätzlich gibt es noch weitere Gestalten, die sich im Unkrautland herumtreiben. Da wären zum Beispiel Bucklewhee, ein Hahnengerippe, das in einer Uhr wohnt und für die genaue Zeitansage zuständig ist, den Kürbis Snigg, der eigentlich immer Hunger hat und die Vogelscheue Chuck, die redet und redet und redet…

 

Trotz des Humors bleibt die Spannung nicht auf der Strecke. „Das Unkrautland – Auf den Spuren der Nebelfee“ erzählt von der Mondsichel, die vor vielen hundert Jahren erbaut wurde und die nicht nur äußerst machtvoll war, sondern auch von einem großen Geheimnis umrankt wurde. Wer hat sie gebaut? Und warum? Wo sind ihre Splitter zu finden? Und was hat es mit dem Symbol auf sich, das sich nicht nur auf einem Buch über die Sichel, sondern auch in Primus’ Keller befindet? Nach und nach fügen sich die Puzzelstücke zu einem Ganzen zusammen. Allerdings wird in diesem Band noch nicht die ganze Geschichte erzählt, auch wenn er in sich abgeschlossen ist. Man darf also gespannt sein auf eine Fortsetzung.

 

Der Roman kommt etwas langsam in Schwung, aber wenn man sich erst einmal in die Geschichte eingelesen hat, geht in es rasantem Tempo weiter. Seitz nimmt sich viel Zeit, um die Charaktere und Orte einzuführen, was dafür sorgt, dass ein lebendiges Bild von Primus, Plim und dem Finsterwald entsteht.

 

Zusätzlich zum geschriebenen Wort gibt es im Internet noch mehr über Seitz’ Welt zu entdecken. Auf www.unkrautland.de findet man digitale Bilder und sogar kurze Trailer, auf denen er seine Figuren und die Gebäude liebevoll visualisiert hat. Das mag vielleicht nicht ganz dem Bild entsprechen, das man sich selber beim Lesen gemacht hat, ist aber ein überaus ansprechendes Gesamtkonzept, das man in der Literatur selten findet. Die Seite ist sehr ansprechend gestaltet und es macht einfach Spaß, dort noch mehr über das Unkrautland zu entdecken.

 

Fazit:

„Das Unkrautland – Auf den Spuren der Nebelfee“ ist ein äußerst gelungener Debüt-Roman, der keine Wünsche offen lässt. Eine spannende Geschichte und Humor, der Spaß macht, ohne übertrieben zu wirken, gehen hier Hand in Hand. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und die Welt, in der sie spielen, wird lebendig dargestellt. Hoffentlich folgt bald ein zweiter Band.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404231912516e3cc7af
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Das Unkrautland - Auf den Spuren der Nebelfee

Autor: Stefan Seitz

Gebundene Ausgabe: 304 Seiten

Verlag: Cleon Verlag; Auflage: 1. (12. Dez. 2006)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3000202951

ISBN-13: 978-3000202957

Erhältlich bei: Amazon

 


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Erstellt: 21.03.2007, zuletzt aktualisiert: 07.02.2024 17:01, 3679