Deathkiss - Süß schmeckt die Rache (Autorin: Lisa Jackson)
 
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Deathkiss - Süß schmeckt die Rache von Lisa Jackson

Rezension von Christel Scheja

 

Neben Serienkillern und geheimnisvollen Rätseln der Vergangenheit, die nicht ans Licht des Tages kommen sollen, gehören in den letzten Jahren auch Thriller um junge Frauen, die nicht wissen, wie ihnen geschieht zu den Dauerbrennern auf dem Krimi-Markt. So ist „Deathkiss“ nicht der erste Roman von Lisa Jackson, der hier in Deutschland veröffentlicht wird.

 

Shannon Flannery fühlt sich seit einiger Zeit nicht mehr wohl in ihrer Haut. Sie hat das Gefühl beobachtet zu werden, und immer wieder geschehen kleine Unfälle, die ihrem Empfinden nach keine sein können. Sie versucht Hilfe bei den Behörden zu finden, doch niemand scheint bereit zu sein, ihr zu glauben, denn gerade erst vor ein paar Monaten wurde der Prozess ad acta gelegt, in dem sie verdächtigt wurde, ihren Ex-Mann getötet zu haben, der bei einem Waldbrand ums Leben kam.

Verfolgen sie die Verwandten ihres Mannes immer noch mit Hass und wollen sie so in den Wahnsinn oder Selbstmord treiben? Oder steckt vielleicht noch mehr dahinter, weil auch ihre Familienmitglieder darunter leiden müssen?

Wie ernst es wird, merkt Shannon erst, als Bekannte und Verwandte auf eine Art und Weise sterben, die nicht mehr länger nur ein einfacher Unfall und schon gar nicht Selbsttötungen sein können, auch wenn die Indizienbeweise auf den ersten Blick darauf hin deuten. Der Mörder hinterlässt seltsame Zeichen, die Shannon hellhörig machen, und verstärkt auch seinen Terror in ihre Richtung, so als täte er das alles nur wegen ihr.

Die Behörden bleiben weiter skeptisch. Nur einer hört ihr wirklich zu und scheint auch bereit zu sein, ihr zu glauben. Es ist Special Agent Travis Settler, der seine eigenen Gründe hat, um sich mit Shannon zu beschäftigen. Denn sein Adoptivkind, das von einem Fremden entführt wurde ist keine andere als die Tochter der jungen Frau, die diese als Teenager zur Adoption freigegeben hat.

Es dauert eine ganze Weile, bis das Misstrauen schwindet und sich die beiden so weit zusammen, und gemeinsam nach dem Mädchen suchen, ohne zu ahnen, dass der Unbekannte es in Wirklichkeit nur auf eine einzige Person abgesehen hat - Shannon selbst.

 

Lisa Jackson gelingt es durch einfache Stilmittel, den Leser in mit die Handlung zu ziehen. Auch wenn man am Anfang noch nicht genau weiß, worum es eigentlich geht und wer die Figuren sind, so fühlt man doch gleich mit der Heldin, deren Angst deutlich spürbar wird und sich immer mehr verstärkt, je deutlicher und unangenehmer die Bedrohung wird.

Durch die Aufspaltung in drei Handlungsebenen - die Geschichte wird aus der Sicht von Shannon, Travis und Dani, der dreizehnjährigen Tochter, geschildert, bekommt man wie in einem Film mit, was gleichzeitig geschieht und beginnt förmlich mit zu fiebern.

Die Spannung lässt erst gegen Ende des Buches nach. Weil sich die Autorin hier verzettelt und unglaubwürdig zu werden beginnt, den Verdacht zu plakativ auf die falschen Personen lenkt und leider auch in das klassische Klischee verfällt, Held und Heldin auf Biegen und Brechen zusammen bringen zu wollen - garniert mit der obligatorischen Sexszene - verliert die Spannung an Kraft, die Handlung wird vorhersehbar. Die letzte Konfrontation mit dem Killer ist dann noch eher enttäuschend, da man das Gefühl hat, der Autorin nichts besseres mehr eingefallen ist, als das Problem zu lösen.

Wenn dieses Manko nicht wäre, könnte der Roman auf ganzer Linie überzeugen, so besitzt er zwar gute Ansätze, verliert sich aber gerade zum Ende hin in unglaubwürdigen Klischees und Handlungsmustern, die man schon oft genug gelesen hat.

 

„Death Kiss“ ist zu Beginn zwar sehr spannend und unterhaltsam, lässt aber gerade zum Ende hin stark nach, so dass er insgesamt gesehen doch nur zu den durchschnittlichen Krimis mit diesem Thema zählt und trotz der guten Ansätze nicht unbedingt gelesen werden muss.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024041906473292114b0f
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Deathkiss - Süß schmeckt die Rache

Autorin: Lisa Jackson

Fatal Burn, 2006

broschiert, 640 Seiten

Knaur, erschienen Februar 2008

ISBN 978-3-426-63414-1

Übersetzung aus dem Amerikanischen von Elisabeth Hartmann

Titelbild von finepic

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 23.04.2008, zuletzt aktualisiert: 12.04.2024 09:51, 6356