Der achte Tag der Schöpfung (Autor: Michael Szameit)
 
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Der achte Tag der Schöpfung von Michael Szameit

Rezension von Ralf Steinberg

 

 

Verlagsinfo:

Sieben Tage benötigte Gott zur Erschaffung der Welt – und dann legte er sich nieder, um ein wenig zu schlafen. Doch er wachte nicht wieder auf.

Inzwischen haben die AC-Kriege die Erde verwüstet, die kümmerlichen Reste der menschlichen Zivilisation vegetieren in zwei Habitaten auf dem Meeresgrund – voll Hass und Angst, einander mit waffenstarrenden U-Booten belauernd.

Wird diese Menschheit eine Zukunft haben? Wie wird der achte Tag der Schöpfung enden?

 

Rezension:

Die Reihe BunTES Abenteuer startete Gerd-Michael Rose im Jahr 2010 als Unterprojekt seines Tu Es Selbst-Verlages. Sie bringt ähnlich wie die Reihe Das neue Abenteuer einzelne Erzählungen in regelmäßigen Abständen heraus.

Der achte Tag der Schöpfung von Michael Szameit erschien in dieser Reihe 2011 als Nummer 5 und 6.

 

Mark ist ein kleiner Drogendealer im unterseeischen Habitat Novaropa. Er beliefert kleine Schulmädchen ebenso wie Hacker oder Mitglieder der Odnungsmacht.

Die sozialislamistische Trinität wird von Oligarchen geführt, den Menschen hat man ihre Gefühle mittels Gen-Technik ausgetrieben, aber der Drang danach ist dennoch vorhanden. Hier kommt Mark ins Spiel. Seine Drogen sind nach ihren Farben benannt und haben unterschiedliche Effekte. So macht rot wütend, ideal für Ordnungstrupps, während eine Kombination aus pink und blau besonders bei seinen jungen Kundinnen der Mädchenschule heiß begehrt sind. Eines, wegen seiner Frisur Teufelchen genannt, mag Mark irgendwie, soweit es ohne Gefühl geht.

Grün hingegen und das extrem seltene und damit sehr teure Gelb steigern die Denkfähigkeit. Das nutzt der Hacker KaKo während er versucht, das Regime im Namen einer geheimen Untergrundbewegung mittels elektronischer Klone zu unterwandern.

Doch mit Mark stimmt etwas nicht. Immer wieder hat er seltsame Anfälle und so nimmt ein eigentlich ganz normaler Tag eine ganz und gar nicht perfekte Wendung …

 

Michael Szameit bündelt in seiner Erzählung eine ganze Reihe von Themen, die ihn in seinen letzten Schaffensjahren immer wieder stark beschäftigten. Neben den radikalen Seiten des Islam und ihre Auswirkung auf Zentraleuropa, waren das vor allem die geheimen Kräfte des Internets und die globale Degeneration von Staaten.

Seine Ausgangsprämisse ist so grandios wie zwingend. Was wäre, wenn der biblische Gott mit seiner Schöpfung noch gar nicht zu Ende und er einfach am achten Tag eingeschlafen wäre?

Szameits Antwort ist deprimierend. Die Menschheit hat den Planeten und sich herabgewirtschaftet, die Schöpfung zerstört sich selbst. Und von Gott ist weiterhin nirgends etwas zu sehen. Theologisch mag das hanebüchen sein, aber um religiöse Belange geht es trotz des Titels nicht. Vielmehr untersucht Szameit die Grenzen der Menschlichkeit. Ihn interessiert, wie Gewalt und Macht sich fortentwickeln, wenn man bestimmte Strömungen gewähren lässt. Er offenbarte viele seiner eigenen Ängste über die Zukunft. Vielleicht hätte er es nicht Ängste genannt, sondern Gewissheiten.

Hoffnung ist auch in »Der achte Tag der Schöpfung« zu finden. Der Regenbogen ist vielleicht eine Brücke ins Wunderland und wer genau hinschaut, wird immer wieder den Humor von Michael Szameit durchblitzen sehen. So verweisen manche Namen auf ganz spezielle Lieblinge des Autors.

Science Fiction sollte sich aktueller Themen annehmen und sie in eine denkbare Zukunft treiben, dass war der Anspruch von Michael Szameit. »Der achte Tag der Schöpfung« zeigt, wie weit er selbst diesen Weg zu gehen vermochte.

 

Fazit:

»Der achte Tag der Schöpfung« ist angebrochen und Gott schläft irgendwo den Rausch seiner eigenen Gerechtigkeit aus. Was passiert, wenn die Menschen freie Hand haben?

Michael Szameit spielt in seiner Erzählung mit einigen der bedrohlichsten Szenarien und zieht ein düsteres Resumé der menschlichen Zukunft.

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Buch:

Der achte Tag der Schöpfung

Reihe: BunTES Abenteuer 05 und 06/2011

Autor: Michael Szameit

2 Hefte, je 32 Seiten

Edition TES, 2011

Cover: Michael Szameit, Gerd-Michael Rose und Alexander Dalbert

Illustrationen: Michael Szameit

 

Erhältlich bei: TES

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024032721162344035c95
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Erstellt: 23.11.2014, zuletzt aktualisiert: 10.03.2024 18:58, 13785