Reihe: Die Schule der kleinen Vampire Bd.1
Rezension von Heike Rau
Der kleine Vampir Ashley hatte einen merkwürdigen Traum. In diesem Traum hat er sich verwandelt: von einem Vampir in ein Aschehäufchen. Nur weil er nicht glauben wollte, dass die Sonne so etwas verursachen kann, hat er es ausprobiert. Zum Glück ist der Spuk nun vorbei. Doch seine Vampirfreunde sind anderer Meinung. Sie stellen fest, dass Ashley immer noch ein Aschehäufchen ist. Das kann nur bedeuten, dass der Traum doch noch nicht zu Ende ist. Aber seine Mitschüler meinen, er sei wach. Um das zu überprüfen, wird Ashley mehrmals in seine Asche gezwickt. Er spürt nichts. Selbst sich beißen zu lassen, tut nicht weh. Vielleicht bringt der Spiegeltest etwas. Vampire kann man im Spiegel nicht sehen, im Gegensatz zu Vampirasche. Tatsächlich ist das so. Ashley spiegelt sich, währen seine Freunde nicht zu sehen sind. Das alles war also doch kein Traum, sondern die Wirklichkeit.
Es wird Zeit für einen Rückblick, der zeigt, wie alles angefangen hat, ob das nun Traum oder Wirklichkeit ist, bleibt zunächst offen.
Am Morgen gleich nach dem Erwachen, fragt sich sicher so manches Kind, das schlecht geträumt hat, ob es jetzt wirklich wach ist oder möglicherweise noch träumt. Zum Glück wird das aber ganz schnell klar. Ashley dagegen ist zwischen Wirklichkeit und Traum gefangen und findet nicht heraus. Was er erlebt, kommt ihm vor wie ein schrecklicher Traum, könnte aber auch schreckliche Wirklichkeit sein. Der Leser wird hier absichtlich verwirrt, was aber die Spannung im Buch ausmacht. Als Leser kommt man nicht so richtig dahinter, einiges spricht für ein Traumerlebnis, anderes für die Wirklichkeit. Es ist sehr interessant zu verfolgen, wie Ahsley damit umgeht und wie er versucht, die Wahrheit herauszubekommen.
Die Geschichte ist gut für Kinder ab 8 Jahren geeignet, auch wenn die Schrift für Leseanfänger ein wenig größer sein könnte. Sie vorzulesen, macht aber auch Spaß. Der Autor beweist viel Humor und unterstreicht diesen mit Sprachwitz und interessanten Wortkreationen, die es so sicher nur in der Welt der Vampire gibt. Der Schreibstil des Autors ist ein wenig eigenwillig. Oft sind die Sätze auf das Nötigste eingekürzt.
Sehr gut gefallen die Illustrationen, auch wenn sparsam mit Farben umgegangen worden ist. Aber nachts in der Schule der kleinen Vampire überwiegen nun mal dunkle Schatten. Und so ein leichtes Gänsehautgefühl beim Lesen muss schon sein!