Der Aufbruch zu den Sternen von Isaak Asimov

Rezension von Ramona Schroller

 

Klappentext:

Seit Jahrhunderten leben die Menschen in friedlicher Sorglosigkeit. Maschinen verrichten die Arbeit, Roboter wachen über die Sicherheit, Computer steuern die reibungslose Versorgung. Stagnation ist die Folge. Die Verantwortlichen erkennen die Gefahr, und zusammen mit den Computern entwickeln sie Pläne, ein Umdenken einzuleiten - ein Umdenken, dessen Ziel der Aufbruch zu den Sternen ist, um die Menschheit vor eine neue Herausforderung zu stellen.

 

Inhalt:

Eiijah Baley, ein Ermittler von der Erde, wird nach Aurora, der Hauptwelt der Spacer gerufen, um eine Straftat aufzuklären. Ein humaniformer Roboter wurde durch eine, von außen kommende Handlung, inaktviert und kann nicht mehr eingesetzt werden.

 

Elijah, der vor einigen Jahren einen Mordfall auf einer anderen Spacerwelt gelöst hat, sieht sich plötzlich mehr als "nur" dieser Straftat gegenüber. Denn die Spacer, Nachkommen von irdischen Siedlern, die in den Weltraum zogen, um neue Welten zu entdecken, wollen der Erdbevölkerung verwehren, sich ebenfalls in die Galaxis vorzuwagen. Und der Beschuldigte der Strafttat ist ausgerechnet der gemässigte Spacer, der für die Erde eintritt.

 

Elijah nimmt den Fall an, da ihm keine andere Wahl bleibt. Doch seine Ermittlungen führen scheinbar immer wieder ins Nichts. Dazu kommt, daß ihn seine Vergangenheit einholt und er vor eine Entscheidung gestellt wird, die er vor Jahren zu vermeiden suchte.

 

Wer deaktivierte Jander? Und warum? Und kann es Elijah gelingen, in diesem politischen Intrigenspiel eine Chance für die Erde zu erringen? Er setzt zumindest alles daran, und gerät in beinahe tödliche Gefahr ...

 

Rezension:

Altmeister der SF, Isaac Asimov und sein Foundation-Zyklus. Beides ist inzwischen in die Analen der Science Ficiton eingegangen. Heyne legt den gesamten Zyklus wieder neu auf, zur Freude der Sammler und Fans.

 

Asimovs SF ist stärker von seiner Idee der Robotik geprägt als die meisten anderen Autoren. Seine Handlungen sind stringend darauf ausgelegt. Nur sollten die drei Grundsätze nickt ständig wiederholt werden. So schwer sind sie für den Leser nicht zu merken. Eine wenig mehr Vertrauen hätte der Altmeister schon in sein Buch haben können.

 

Was er hier versucht, ist nicht neu. Ein SF-Krimi - oder auch nicht? Die Haupthandlung dreht sich tatsächlich um den "Robotizid" an Jander Panell, den zweiten der beiden einzigen humaniformen Roboter auf sämtlichen Welten. Dabei aber übersieht Asimov auch seine Hauptfigur, Elijah Baley, nicht, bzw. dessen Schwierigkeiten in Bezug auf die Umwelt, der er sich plötzlich ausgesetzt sieht. Statt in den überfüllten Städten der Erde, in der das Wort "Privatsphäre" beinahe schon zum Fremdwort mutiert, spielen große Teile der Handlung im "Draußen", also außerhalb von Gebäuden oder Fahrzeugen. Baley überwindet seine eigenen Ängste, er stellt sich ihnen entgegen, obgleich er oftmals den einfacheren Weg gehen könnte. Dadurch wächst er als Charakter über sich hinaus.

 

Dennoch wirken große Teile behäbig und langatmig. Ständige Wiederholungen von bereits bekannten Details (wie die Gesetze der Robotik), viel zu lange Dialog, die meist zu nichts führen und auf den Leser wirken wie Seitenschinderei. Selbst pikante Details wie das Sexualleben auf Aurora lassen den Lesefluß nicht gerade in die Höhe schnellen. Hier hätte Asimov näher auf die Fremdartigkeit der Spacerwelt eingehen können. Mehr Unterschiede, mehr Charakterstudien, mehr Einzelheiten. All das hätte dem Roman um einiges mehr Gewicht gegeben. Doch so wirkt das ganze wie ein verunglückter Versuch eines Drehbuchs. Von den 550 Seiten Roman sind nahezu 500 mit reinem Dialog angefüllt. Eindeutig zuviel.

 

Mein Fazit. Es ist immer schön, einen alten Meister wieder zu entdecken, selbst wenn er sich so langatmig lesen läßt wie dieser Asimov-Band. Für Sammler und Fans ein unbedingtes Muß, sofern nicht schon vorhanden. Für Einsteiger dagegen nicht zu empfehlen, allein durch die Behäbigkeit und Langatmigkeit.

 

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