Der Aufstieg der Foundation (Autor: Gregory Benford)
 
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Der Aufstieg der Foundation von Gregory Benford

Rezension von Peter Sperling

 

Klappentext: Als Kanzler des Imperiums hat Hari Seldon den ehrgeizigen Plan, das gesamte Wissen der Menschheit in einer Galaktischen Enzyklopädie zusammenzutragen. Dies ist für ihn der einzige Weg, die menschliche Zivilisation in den Jahren des Niedergangs am Leben zu erhalten – ein Niedergang, der seiner Meinung nach unausweichlich ist. Doch stimmen seine Berechnungen wirklich? Und kann er sich durch seine zahllosen Gegner durchsetzen, von denen einige auch vor Mord nicht zurückschrecken?

Das Taschenbuch trägt das einheitliche Design der Foundation-Reihe des Heyne Verlags, wobei auf die Umschlagsgestaltung bei diesem Buch offenbar keinen Wert gelegt wurde, da definitiv kein Zusammenhang zum Inhalt besteht. Sei's drum, soweit ich Bücher aus dieser Reihe in der Hand hatte, war das bei keinem der Fall und außerdem geht es ja vorrangig um den Inhalt. Warum aber kaum ein Zusammenhang zwischen Klappentext und Inhalt besteht, ist rätselhaft.

Die mittlerweile recht umfangreiche Reihe von Heyne beinhaltet die Romane von Isaac Asimov die im Foundation Universum spielen, wobei es sich zum Teil um unabhängige Geschichten vor dem selben Hintergrund handelt. Da der Hintergrund des Foundation Imperiums unheimlich viel Potential bietet, ist es klar, dass sich jetzt mit Gregory Benford, Greg Bear und David Brin drei Autoren daranmachen, dieses auszuschöpfen und „Die Zweite Foundation-Trilogie“ zu schreiben. Darin soll die Geschichte um Asimovs „Foundation Trilogie“ näher beleuchtet werden.

Der Roman spielt zeitlich vor der „Foundation Trilogie“ Asimovs und ist ein inhaltlich eigenständiger Roman. Hari Seldon, Mathematiker und Erfinder der Psychohistorik, mit der das Verhalten von menschlichen Gesellschaften berechnet werden kann, soll Kanzler des Imperiums werden. Das hat R. Daneel Olivaw, ein 20000 Jahre alter Roboter, eingefädelt, um dem nullten Gesetz der Robotik zu folgen: „Ein Roboter darf der Menschheit keinen Schaden zufügen oder durch Untätigkeit zulassen, dass der Menschheit Schaden zugefügt wird." Daneel Olivaw hat erkannt, dass mithilfe der Psychohistorik die Menschheit vor gewaltigem Schaden bewahrt bleiben kann: Dem Zerfall des Imperiums und Rückfall in Anarchie und Chaos. Als Kanzler soll Hari Seldon die Möglichkeiten bekommen, die Entwicklung der Menschheit so zu beeinflussen, dass dies nicht geschieht. Doch Seldons neue Wissenschaft ist bisher keineswegs ausgereift und seine Wahl zum Kanzler mitnichten gesichert. So reist Seldon durch das Imperium um die fehlenden Bausteine seiner Theorie zu finden und den Anschlägen seiner politischen Gegner zu entgehen. Dabei begegnet er ungeahnten Schwierigkeiten und erhält überraschende Hilfestellungen.

Der Roman ist über viele Handlungsfäden mit den anderen Roman der Reihe verknüpft. Er kann zwar isoliert gelesen werden, um ihm aber gerecht zu werden, ist es empfehlenswert ungeachtet der Zeitlinie zuvor Asimovs Trilogie zu lesen. Dies auch, da die Psychohistorik zum Verständnis des Romans bekannt sein sollte, aber deren Grundzüge hier nur oberflächlich angesprochen werden. Wer aber die „Foundation Trilogie“ kennt wird an diesem Buch viel Freude haben: Der Leser erfährt etwas über die Figur des R. Daneel Olivaw und über Hari Seldon selbst. Witzig sind auch Anspielungen auf Redensarten unserer Zeit, da sie sehr sinnig in den Gesamtzusammenhang eingebettet sind. Wie Asimov selbst verarbeitet Benford den heutigen Stand der Technik. Ihn verleitet dies unter anderem dazu, zeitgleiche Denkprozesse einer virtuellen Intelligenz auch durch den Kunstgriff eines zweispaltiges Layout dem Leser gleichzeitig nahe zubringen. Diese Technik ist sehr anstrengend, zeitweilig aber auch interessant und wird glücklicherweise nicht überstrapaziert sondern bleibt eine erfrischende Ausnahme im ansonsten sehr angenehm zu lesenden Text.

 

Fazit:

Jedem, der Asimovs „Foundation Trilogie“ schätzt, sei die Lektüre von „Der Aufstieg der Foundation“ ans Herz gelegt. Wie der Autor selbst in seinem Nachwort schreibt, ist der Roman zwar nur eine „Variation über das

Grundthema“, aber nachdem Asimov in seinem Foundation-Universum so viele Nischen unausgefüllt ließ, kann noch eine ganze Weile darüber variiert werden, vor allem wenn es sich dabei um so flüssig und unterhaltsam geschriebene Bücher wie „Der Aufstieg der Foundation“ handelt.

 

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Der Aufstieg der Foundation

Autor: Gregory Benford

Verlag: Heyne Verlag

Taschenbuch Paperback

666 Seiten Umfang

Übersetzung: Irene Holicki

Umschlagbild: Fred Gambino

ISBN: 3-453-52158-7

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 08.03.2006, zuletzt aktualisiert: 10.04.2024 18:52, 1970