Der Ebenholzrahmen von Edith Nesbit
Hörspiel
Reihe: Gruselkabinett Folge 112
Rezension von Cronn
Die Reihe Gruselkabinett der CD-Schmiede Titania-Medien versorgt die Freunde klassischer Phantastik in schöner Regelmäßigkeit mit neuen Folgen.
Die Hörspiele sind sehr gut produziert und können mit professionellen Sprechern aufwarten. Die Umsetzungen von Marc Gruppe sind sehr gekonnt und entsprechend zumeist den selbst gesetzten hohen Qualitätsstandards.
Die Folge 112 ist eine Geschichte von Edith Nesbit. Die britische Autorin lebte von 1858 bis 1924 und war enorm produktiv. Über vierzig Romane und Geschichtensammlungen wurden von ihr verfasst. Sie erschienen unter dem geschlechtslosen Autorennamen E. Nesbit. Sie gilt als erste moderne Kinderbuchautorin. Ihr Einfluss auf moderne Autoren war groß. Unter anderem inspirierte Nesbit die Verfasserin von Mary Poppins, P.L. Travers.
Aber wie gelungen ist die Geschichte Der Ebenholzrahmen? Das soll die nachfolgende Rezension klarlegen.
Verlagsinfo:
London 1923: Philipp Devigne ist nicht wenig erstaunt, von seiner reichen Tante ein altes viktorianisches Haus im Londoner Nobel-Stadtteil Chelsea zu erben. Über dem Kamin im Speisezimmer hängt in dem ansonsten erlesen möblierten Haus ein billiger Druck in einem aufwändigen Ebenholzrahmen. Wie sich herausstellt, hat es damit eine unheimliche Bewandtnis?
Der Klappentext mag als Einführung für sich stehen, damit nicht zuviel verraten wird. Kommen wir gleich zur Rezension.
Kritik:
»Der Ebenholzrahmen« bietet vom Setting her viele Möglichkeiten für eine unheimliche Erzählung. Leider erreicht er aber nur an einer Stelle einen Grad an Unheimlichkeit, wie man ihn von den besseren Hörspielen der Reihe gewohnt ist.
Die meiste Zeit befindet man sich als Zuhörer im ruhigen Fahrwasser einer romantischen Erzählung, die ab und an durch Flashbacks narrativ aufgewertet wird.
Am Schluss wird die Spannungsschraube nochmals kurz angezogen, ohne jedoch weitreichenden Einfluss auf das insgesamte Gelingen des Werkes nehmen zu können.
Die Sprecher agieren auf hohem Niveau.
Auch das Tondesign ist hervorragend, wie man das von Titania-Medien gewohnt ist.
Fazit:
»Der Ebenholzrahmen« ist eine Erzählung, die auf mittlerem Niveau verbleibt und nicht das gesamte Potential ausschöpft, das ihr innewohnt. Für eine Folge aus der Reihe »Gruselkabinett« fehlt ihr eindeutig das Element des bedrohlich Unheimlichen.
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