Der Fall Portoklif von Sylke Brandt
Reihe: Rettungskreuzer Ikarus Band 75
Rezension von Christel Scheja
Sylke Brandt gehört zu den Stammautorinnen der Serie und rückt in ihrem Zweiteiler eine Person in den Mittelpunkt, die sonst immer etwas in der zweiten Reihe steht. Sonja Di Mersi ist diesmal mehr oder weniger mit Jovian Anande alleine unterwegs, denn Der Fall Portoklif ist mehr als nur einfache Routine.
Auf dem Planeten der Schluttniks sind die Besatzungsmitglieder des Rettungskreuzers so etwas wie eine Legende. Dementsprechend hat Sonja ihre Freiheiten und kann so auch einen interessanten Einblick in die Gesellschaft gewinnen, die sonst immer nur von den Händlern und ihren Klans nach außen repräsentiert wird.
Während Anande versucht ein Leben zu retten, das auf der Kippe steht, rutscht Sonja mehr und mehr in die Rolle der Ermittlerin und versucht heraus zu finden, wie es eigentlich zu dem Zusammenbruch und der Vergiftung Direktors Portoklif führte. Dabei steht ihr eine ältere Dame mit kriminalistischem Gespür zur Seite.
Die Geschichte hat viel von einem Krimi Agatha Christies, was vielleicht daran liegt, dass die Autorin trotz des Sci-Fi-Hintergrundes eine beschauliche Atmosphäre herauf beschwört, die ein wenig an die der beliebten englischen Krimis angelehnt ist.
Dennoch ist hinter dem ganzen eher ruhigen Ablauf auch ein richtiges Abenteuer versteckt, ein Geheimnis, das viel weitere Kreise zieht als gedacht.
Sonja kann auch einmal zeigen, dass sie ohne die Männer glänzen kann und nicht nur etwas von ihren Maschinen versteht. Sylke Brandt scheucht sie durch einen amüsanten Kulturclash der nach und nach immer spannender wird und vor allem durch die sympathische Nebenfigur punkten kann.
Die Geschichte ist flott geschrieben, hat keine Längen und findet eine interessante Auflösung, wenn auch noch kein Ende, denn ein paar Andeutungen machen klar, dass diese Handlung zwar abgeschlossen ist, aber das Rätsel noch nicht vollständig gelöst.
Allerdings sollte man nicht mehr als kurzweilige Unterhaltung erwarten, denn das Geschehen geht nicht wirklich in die Tiefe.
Fazit:
Alles in allem ist »Der Fall Portoklif«, der 75. Band der Serie »Rettungskreuzer Ikarus«, so frech wie humorvoll geschrieben und zudem voller Frauenpower, der kein Stück aufgesetzt wirkt.
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