Der Flüsterer im Dunkeln von H. P. Lovecraft
Hörbuch gelesen von David Nathan und Thorsten Michaelis
Reihe: H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens Teil 4
Rezension von Chris Schlicht
Auf der Bonus-CD liest Dagmar Berghoff persönliche Erinnerungen von Muriel E. Eddy, einer Bekannten Lovecrafts. Dazu kommt der Soundtrack aus den bis dahin erschienenen Hörbücher
Lovecraft verquickt hier eine Menge alter Legenden mit den von ihm selbst geschaffenen Mythosfiguren und geht dabei nicht zimperlich mit seinen eigenen „hinterwäldlerischen“ Landsleuten um. Sein Protagonist wird nicht selbst in die hektischen Ereignisse am Dark Mountain verstrickt, er erlebt diesen Schrecken nur über die Berichte Akeleys in seinen Briefen und Telegrammen. Typisch für Lovecraft ist, dass der eigentliche Schrecken nicht direkt, sondern nur in subtilen Beschreibungen und seltsamen Begebenheiten liegt und er selbst das scheinbar Offensichtliche negiert. Sinngemäß sagt der Professor: Man muss sich darüber im Klaren sein, dass er nichts wirklich Schreckliches gesehen hat. Schrecklich sind nur die Schlussfolgerungen, die er aus gewissen Dingen ziehen muss.
Eine Flutwelle in den Flüssen Neuenglands bringt die Leichen seltsamer Wesen aus den einsamen Wäldern mit, doch hat niemand die Gelegenheit, sie näher zu untersuchen. Dafür blühen die alten Legenden der Gegend und Professor Wilmath aus Arkham versucht, dafür natürliche Erklärungen zu finden. Doch dann bekommt er Briefe eines Mister Akeley, der mit ordentlicher Argumentation und seinen eigenen Beobachtungen alle Theorien über den Haufen wirft.
Er will seine Entdeckung aber nicht an die große Glocke hängen, sondern verhindern, dass zu viele Leute allzu neugierig auf die Außerirdischen werden, welche in den Bergen wohnen. ER schickt dem Professor sogar eine Phonographenaufzeichnung von einem Gespräch der Wesen mit menschlichen Kultisten.
Doch dann ändert sich die bis dahin friedliche Lage. Briefe verschwinden, ebenso ein Paket mit einem besonderen Stein, auf Akeleys Anwesen wird geschossen und immer wieder sterben einige seiner Hunde.
Der Einsiedler Akeley ist jedoch nicht dazu zu bewegen, sein Haus zu verlassen und seine Briefe werden immer verzweifelter und wilder, bis... ja, bis plötzlich alles anders sein soll, er mit den Wesen Freundschaft geschlossen haben will und den Professor einlädt.
Doch warum holt nicht er selbst Wilmath vom Bahnhof ab, sondern ein Fremder, der doch so seltsam vertraut wirkt? Und was ist das für ein Asthmaanfall, der Akeley ins Dunkel seines Zimmers, eingepackt in dicke Bandagen zu nur flüsterndem Tonfall verdammt? Und alle diese wundersamen Apparate?
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