Der Gesang der Wasserpferde von Karin Müller
Reihe: Seahorse Band 1
Rezension von Christel Scheja
Karin Müller wurde in der Mainregion geboren und arbeitete später als Radio- und Zeitungsredakteurin. Heute lebt sie in der Nähe von Hannover schreibt Romane für Kinder und Jugendliche, arbeitet aber auch als Heilpraktikerin für Psychotherapie und ist eine bekannte Tierdolmetscherin. Seahorse – Der Gesang der Wasserpferde ist ihr neustes Buch und Auftakt zu einer weiteren Trilogie.
Shona wird aus London in die schottische Pampa geschickt, nachdem sich der störrische Teenager einiges geleistet hat und der Schule verwiesen wurde. Sie fühlt sich zunächst ganz und gar nicht wohl da die Cousins sie ablehnend behandeln, Tante und Onkel auch irgendwie komisch drauf sind.
Doch die Tiere, vor allem ein geheimnisvoller weißer Schimmel wecken nach und nach ihre Begeisterung und ihre Liebe für das Land. Allerdings ahnt sie nicht, das sie genau dieses Pferd in tödliche Gefahr bringen kann, genau so wie einst ihre Mutter …
Karin Müller wendet sich in ihrem Roman an junge Leserinnen ab zwölf Jahren, die noch pferdebegeistert sind, auch sonst Tieren helfen möchten und erste romantische Gefühle entwickeln. So bietet die Geschichte all das – einschließlich der Verwandten, die anfangs auch recht fremd und zum Teil sogar feindselig auftreten und einen geheimnisvollen Jungen – aber noch viel mehr.
Denn geschickt bindet sie nach und nach auch eine mystische Seite in die Handlung ein, sind doch einige der Wesen nicht wirklich von dieser Welt und stehen irgendwo zwischen gut und Böse.
Fans der klassisch schottischen Sagen werden immer mehr Motive entdecken, die auf einen Kelpie hindeuten, einen gefährlichen Wassergeist, der es vor allem auf junge hübsche Frauen abgesehen hat. Doch wie man sich denken kann varriert sie die bekannten Handlungsmuster auf gekonnte Art und Weise.
Der Umgang mit den Tieren, die Deutung des Verhaltens ist lebensnah und glaubwürdig geschildert, hier merkt man der Autorin an, dass sie ihr Wissen im Bereich der Tierkommunikation geschickt einbindet. So vermeidet sie auch Klischees und die Vermenschlichung der Tiere, was auch so manchem Pferderoman-Kitsch ausblendet.
Die Figuren haben genug Profil, auch wenn sie natürlich einfach gestrickt sind. Aber man entwickelt schnell Sympathien oder auch nicht.
Heraus kommt eine runde Geschichte, die nur einen Fehler hat, sie endet mit einem Cliffhanger, da gerade die wichtigsten Fragen ungeklärt bleiben.
Fazit:
»Seahorse – Der Gesang der Wasserpferde« ist der Auftakt zu einer liebenswerten mystischen Trilogie für alle Pferdenärrinnen, die eine lebensnahe Handlung mit einer klugen Heldin und einem Hauch von Fantasy mögen.
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