Der Hinterhalt / Der Angriff der Malevolence
Hörspiel
Reihe: The Clone Wars 01
Rezension von Ralf Steinberg
Verlagsinfo:
Der Hinterhalt
Es ist eine unruhige Zeit in einer vom Krieg geteilten Galaxis. Republik und Separatisten buhlen um die Gunst neutraler Planeten, die sich für eine Seite entscheiden müssen ... oder Gefahr laufen, besetzt zu werden.
Auch das Toydaria-System ist betroffen. Die Republik möchte hier eine Versorgungsbasis errichten. Aus diesem Grund ist Jedi-Meister Yoda auf dem Weg zu geheimen Verhandlungsgesprächen mit König Katuunko auf dem Mond Rugosa. Doch Count Dooku und seine Abgesandte Asajj Ventress scheinen ihm zuvorgekommen zu sein …
Der Angriff der Malevolence
Die Klonflotte steht unter Beschuss. Dutzende republikanischer Kriegsschiffe sind gnadenlosen Überraschungsangriffen zum Opfer gefallen. Gerüchte über eine neue Waffe der Separatisten mehren sich. Angesichts der wachsenden Bedrohung entsendet der Rat der Jedi-Meister Plo Koon, um diese schreckliche Waffe aufzuspüren und zu vernichten.
Rezension:
Die bei Folgenreich gestartete Hörspielreihe zu Star Wars – The Clone Wars beruht auf der Tonspur der gleichnamigen Animationsserie. Um die fehlenden visuellen Eindrücke zu ersetzen, produzierte man zusätzliche Erzählertexte, die Uli Krohm in angemessener Dramatik und aussprachesicher vorträgt.
Diese Art der Hörspielproduktion ist nicht neu, allerdings in letzter Zeit nicht besonders weit verbreitet. Doch auch zu den drei schwachen Prequels gab es bereits O-Ton-Fassungen.
Wer sich jedoch auf neue Star Wars Hörspiele von Oliver Döring gefreut haben sollte, wird enttäuscht sein.
Also gar kein neuer »Star Wars« Stuff?
Jein.
Die Animationsserie »The Clone Wars« brachte den Fans einige neue Dinge. Zum einem ist die Serie sehr actionlastig. Darüber hinaus stellt sie in Sachen Schnitt, Länge und Fokussierung eine moderne Umsetzung dar, die an die Sehgewohnheiten der Zielgruppe angepasst ist. Damit ist nicht die Generation derjenigen gemeint, die seit der Premiere von Star Wars – A new hope jeden Franchise-Artikel aufsaugen. Vielmehr richtet sich die Serie an die heutige Jugend – den Nerds von morgen.
Und genau diese Altersgruppe stellte in den Achtzigern den Großteil der Hörspielfans, die Kassettenkinder. In einer Zeit, da Hörspiele in Deutschland massive Absatzprobleme haben, ist es durchaus zu loben, wenn ein Major wie Universal sich um die neue Hörspielgeneration bemüht.
Die erste CD enthält die Folgen Der Hinterhalt und Der Angriff der Malevolence. Während in der ersten Episode Yoda eine Art Wettkampf mit den Truppen Count Dookus ausficht, müssen Anakin und Ahsoka in Der Angriff der Malevolence den verschollenen Jedi Plo Koon retten, der durch das Schlachtschiff Malevolence außer Gefecht gesetzt wurde. General Grievous' Schlachtschiff verfügt über eine Ionen-Kanone – eine Innovation.
Die Folge ist der Auftakt der Malevolence-Trilogie – die Fernsehserie wurde oft auf mehrere Teile aufgeteilt, da der zeitliche Rahmen von 20 Minuten für komplexere Geschichte nicht ausreichte.
Es ist ein Manko, dass bei der Hörspieladaption diese Doppel und Dreifachfolgen nicht zusammengefasst wurden. So hätte man den massiven Erzähleranteil etwas minimieren können.
Der Hörer wird mitten hinein in die Klonkriege geworfen. Wer den Pilotfilm nicht kennt, in dem die Hauptfiguren und der Hintergrund leidlich eingeführt werden, dürfte doch einige Probleme mit der Handlung bekommen. Zwar bemüht sich Uli Krohm intensiv, die fehlenden Bilder zu ersetzen, aber er kann die vorgegebene Dramaturgie nicht entschleunigen. Die erste Folge ist noch etwas hektischer, aber man spürt auch hier die ordnende Hand von Hörspielprofi Dennis Ehrhardt.
In den ersten beiden Clone Wars Folgen steht neben dem Konflikt Alte Republik/Separatisten ganz besonders das Verhältnis der Jedi zu den Klontruppen im Vordergrund. So wendet sich etwa Yoda ganz persönlich an die einzelnen Truppler und will auch direkt in ihre Gesichter sehen. Er betont dabei ihre Individualität und macht ihnen klar, dass gerade dadurch ein Sieg errungen werden kann. Ähnliches stellt Plo Koon in der zweiten Folge fest, wenn er den Verlust jedes Klontrupplers bedauert.
Für die Beziehung zwischen Anakin und Ahsoka werden weitere Einblicke geboten, die den ersten Eindruck aus dem Pilotfilm vertiefen. Die Charaktere entwickeln sich in späteren Folgen zum Teil weiter.
Clone Wars erschafft zudem eine etwas andere Serienkontinuität, die zum Glück immer weniger mit den missratenen Prequels zu tun hat.
Da der O-Ton der Serie verwendet wurde, sind die deutschen Synchronsprecher zu hören, die man auch aus den Filmen kennt. Allen voran Josephine Schmidt als Ahsoka, leisten sie hervorragende Arbeit. Natürlich erleichtert es dem Hörer, wenn er sich die animierten Figuren vorstellen kann.
Der Score der Filme und jede Menge Audioeffekte beleben nicht nur Star Wars mäßig den Weltraum, sie bieten auch im Schlachtgetümmel jede Menge Krach, Peng und Bumm.
Das Cover entspricht ebenfalls der Animationsserie, ein weiterführendes Booklet gibt es leider nicht.
Fazit:
Die Hörspielfassung der TV-Serie Clone Wars ist eine schnelle und actionreiche Produktion, die man als Möglichkeit sehen sollte, die Serie zu genießen, wenn die DVDs nicht zur Hand sind oder man gerade ein fetziges und vor allem kurzes Hörspiel genießen will. Gerade jüngere Fans können so fernsehlose Zeiten perfekt überbrücken.
Allerdings behielt man die Folgeneinteilung der Fernsehserie bei und die nötigen zusätzlichen Sprachanteile sind nicht jedermanns Fall.