Der kalte Tod (Autor: Charles Sheffield; Heritage-Zyklus, Band 3)
 
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Der kalte Tod von Charles Sheffield

Reihe: Heritage-Zyklus, Band 3

Rezension von Christel Scheja

 

„Der kalte Tod“ ist der dritte Band der Heritage-Reihe aus der Feder des Mathematikers,Physikers und Autors Charles Sheffield, der bereits 2002 starb. Wie so oft versucht eine Gruppe menschlicher Forscher die Relikte einer uralten Rasse zu ergründen und stößt dabei auf Dinge, die besser unentdeckt blieben.

 

Die Archäologin Darya Long folgt zusammen mit ihren Mitarbeitern und Gefährten noch immer den Spuren der geheimnisvollen „Baumeister“, die vor Äonen in einem anderen Spiralarm der Galaxis gelebt und geherrscht haben.

Der Zeitpunkt und Grund für das Verschwinden der technisch weit über den Menschen und andere Völker stehenden Rasse ist noch immer ungeklärt, deshalb hofft die junge Frau zusammen mit den anderen, in den und um die Relikte herum Spuren und Hinweise zu finden. Und vielleicht können auch die Hinterlassenschaften der „Baumeister“ eines Tages für die Menschen genutzt werden können.

Da zählt es nicht, dass sie das überaus aggressive Volk der Zardalu aus ihrem Kälteschlaf geschreckt und auf sich aufmerksam gemacht haben. Denn vielleicht besitzt auch die tentakelbewehrte und immer hungrige Rasse wichtige Informationen, die man ihnen nur zu entlocken braucht. Allerdings muss man ihnen irgendwie verständlich machen, dass man nicht nur Sklaven- und Futter-Volk sein möchte und auch nicht gerne sieht, wenn sie sich über die bewohnten Planeten ausbreiten. Diese Aufgabe scheint wie geschaffen für den Planetenverwalter Hans Rebka zu sein, der sich der Expedition auf Quake mehr oder minder freiwillig angeschlossen hat, um eine Naturkatastrophe zu überleben.

Doch die Zardalu scheinen nicht das einzige zu sein, was auf die Menschheit und ihre Verbündeten zukommen wird, denn auch in den uralten Relikten erwacht eine Kraft zum Leben, die den Neuankömmlingen nicht unbedingt freundlich gegenüber steht...

 

Gerade wenn Autoren einen rein naturwissenschaftlichen Hindergrund haben, neigen sie dazu, die Science Fiction aus einem sehr technischen Blick zu betrachten und in ihren Romanen die menschliche Seite zurück zu stellen. Charles Sheffield dagegen ist eines der positiven Gegenbeispiele.

Ihm gelingt der Balanceakt zwischen Unterhaltung und wissenschaftlicher Spekulation. Man merkt sehr genau wie durchdacht die Relikte und Phänomene sind, die er auftauchen lässt, im Vordergrund stehen für ihn aber die Figuren und ihre Interaktionen miteinander oder mit dem, was sie aus langem Schlaf wecken.

Dabei kommt die offenherzige aber auch dreiste Naivität der Menschen immer wieder zum Tragen - vor allem, wenn man auf die Zardalu trifft. Zwar benutzt er auch gängige Klischees der Science Fiction, spielt aber mit ihnen, denn die tentakelbewehrten Gegenspieler zwar gewisse Interessen was ihren Speiseplan betrifft, sind aber nicht unbedingt so zweidimensional wie man denkt. Ähnlich sieht es mit den Menschen aus. Die meisten sind eher normal, ohne besondere Fähigkeiten und Kenntnisse oder die übliche Abgebrühtheit von Helden. Man wird relativ schnell mit ihnen warm.

Zwar kann man auch aus Neueinsteiger der Handlung relativ problemlos folgen, merkt aber auch, dass das ein oder andere als bereits bekannt vorausgesetzt wird. Inwieweit die Handlung im Hintergrund voran getrieben wird, bleibt allerdings offen, man merkt nur, das einige kleine Geheimnisse enthüllt werden, die Kommendes vorbereiten.

 

„Der kalte Tod“ ist ein klassisches Science Fiction Abenteuer, das nicht nur auf Kampf und Aggression, sondern vor allem auf Erforschung kosmischer Geheimnisse setzt und dabei die menschliche Seite der Helden nicht vergisst. Allerdings sollte man die ersten Romane des Zyklus kennen, um die Geschichte wirklich genießen zu können.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404262124308d8a6c99
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Der kalte Tod

Reihe: Heritage-Zyklus, Band 3

Autor: Charles Sheffield

broschiert, 398 Seiten

Bastei-Verlag, erschienen August 2007

ISBN 978-3-404-24363-1

Übersetzung aus dem Englischen von Ulf Ritgren

Titelbild von Bob Eggleton

Erhältlich bei: Amazon

 


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Erstellt: 03.10.2007, zuletzt aktualisiert: 10.04.2024 18:52, 5010