Der letzte Ausweg (Autor: F. Paul Wilson; Handyman Jack 2)
 
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Der letzte Ausweg von F. Paul Wilson

Reihe: Handyman Jack, Teil 2

Hörbuch gelesen von Detlef Bierstedt

 

Rezension von Chris Schlicht

 

Rezension:

Die CDs enthalten die drei Geschichten Der lange Weg nach Haus, Der letzte Rakosh und In der Mangel.

 

Handyman Jack ist ein Rätsel – und ein Held für diejenigen, die mit der Unterwelt ihre Probleme haben. Für gutes Geld macht er sich auf, Verbrecher zur Strecke zu bringen und Unrecht zu bestrafen. Eine Art Robin Hood, wenn auch monetär gesehen für die eigene Tasche. Dabei geht er mit einer immensen Dreistigkeit zu Werke und bleibt dank wohl gepflegter Durchschnittlichkeit und Unauffälligkeit immer im Schatten. Niemand kennt ihn wirklich, niemand kennt seinen wirklichen Namen. Seine Fingerabdrücke sind auch nirgendwo registriert.

 

 

Der lange Weg nach Haus

Eigentlich wollte er sich ja nur ein Sixpack Bier beschaffen und ein wenig mit seinem Freund plaudern, doch der Rückweg wird eine einzige Katastrophe, weil er etwas tut, das er nicht tun müsste: Er rettet einem Polizisten das Leben. Als er an einem Laden vorbeikommt, fallen Schüsse, ein Polizist wird schwer verletzt, doch bevor der Irre, der geschossen hatte, dem Mann den Rest geben kann, trifft ihn Jacks Kugel. Während Jack noch versucht, dem Mann zu helfen, wird er verhaftet, auf die Wache mitgenommen und verhört, während ein zweiter Räuber in dem Laden Geiseln hält, den Ladenbesitzer und einen zweiten Polizisten.

 

Das Grauen für Jack ist groß: Selbst wenn man ihm nichts nachweisen kann, jetzt hat die Polizei seine Fingerabdrücke und die ganzen Pässe, die er immer bei sich trägt. Dem verhörenden Polizisten geht bei deren Anblick sogar ein Licht auf, dass er den berüchtigten „Handyman Jack“ vor sich hat.

 

Doch der Polizist, den er gerettet hat, sagt zu seinen Gunsten aus und Jack wird freigelassen, sogar seine Waffe, die Pässe und die Fingerabdrücke werden ihm zurück gegeben und er erfährt auch warum: Der andere Polizist in der Gewalt der Geiselnehmer ist der kleine Bruder des Verhöroffiziers.

 

Jetzt sieht sich Jack in dessen Schuld und versucht, den Gangster zu überwältigen. Leider hat der Kerl, den er erschossen hatte, bereits lange zuvor kurzen Prozess gemacht. Aber da ist ja noch der andere Gangster – und der Ladenbesitzer.

 

 

Der letzte Rakosh

(Auszug, bzw. das 1. Kapitel einer längeren Story)

 

Einst hat Handyman Jack die Tochter seiner Freundin Gia aus der Gewalt einer Rasse von Haimenschen befreit und war der Ansicht, dass er sie dabei alle mit seinen Brandbomben ausgelöscht hatte. Als er jedoch mit den Beiden eine Freak-Show besucht, entdeckt Vicky einen ihrer Peiniger von damals und auch Jack ist sich bei genauerer Betrachtung sicher: Narbenlippe hat überlebt.

 

 

In der Mangel

Ein Muslim demütigt sich selbst, indem er vor einem Theater in der City die Hosen runterlässt und vor versammelter Besucherschaft lospinkelt. Er muss, denn ein Telefonterrorist hat seine Frau und seinen Sohn entführt und zwingt ihn zu diesen Demütigungen. Unter anderem dazu, Schweinefleisch zu essen und Alkohol zu trinken, während er eigentlich das Freitagsgebet zelebrieren sollte. Habib will einen Lebensbeweis, doch das, was der Entführer ihm anbietet, will er auch nicht: Frische Körperteile.

 

Ein Nachbar empfiehlt ihm, Handyman Jack zu beauftragen, da die Polizei nicht eingeschaltet werden darf. Jack hört sich alles an, doch er ist sich sicher, dass es nicht, wie Habib vermutet, ein Angehöriger eines getöteten Soldaten im Irak ist, sondern ein frustrierter Ex-Angestellter von Habibs Firma. Eine Sache der Polizei also.

 

Erst als Habib einen Finger seines Sohnes geschickt bekommt, sich seinem Schmerz dem Mann als Geisel zur Verstümmelung anbietet und dieser als Beweis einen Finger Habibs fordert, ist Jack bereit, zu helfen. Während sich Jacks Verbindungsleute um einen Finger für den Verbrecher kümmern, geht Jack mit Habib die Akten der Entlassenen durch. Jack hat sich schnell für einen Kandidaten entschieden. Und seine Nase für Verbrecher täuscht ihn wieder einmal nicht...

 

 

Wieder einmal ist F. Paul Wilsons ganz besonderer Charakter in Hochform und geht abseits der gängigen Krimikost seine eigenen Wege durch New Yorks Verbrecherwelt. Ohne Rücksicht auf Verluste bei den schweren Jungs und auch relativ Mitleidslos gegenüber seinen Kunden. Aber irgendwie doch mit einem großen Herzen für Verzweifelte, die er auch wieder auf seine ganz spezielle Art tröstet, solange sie nur gut zahlen.

 

Ein Superheld, der ganz und gar nicht danach aussieht und eine Menge Schattenseiten hat. Seine Kaltschnäuzigkeit geht den Kunden auf die Nerven, doch diese scheinbare Kälte verbirgt nur nach Außen hin einen doch recht weichen Kern. Und auch ein phantastischer Stoff, denn mit „Der letzte Rakosh“ werden Wesen eingeführt, die mit unserer realen Welt nichts zu tun haben, aber irgendwie gut zu Handyman Jack passen. Gerade so, als gäbe es sie tatsächlich.

 

Und wieder würde man sich diesen Stoff Hörspiel mit viel Musik und Effekten wünschen, doch auch mit der Lesung von Detlev Bierstedt, der Synchronstimme von George Clooney, ist man gut bedient. Er bringt die einzelnen Charaktere ist mit soviel Lässigkeit, Charme und Intensität zum Hörer, dass der schwarze Humor unter die Haut geht und die Figuren mit viel Leben gefüllt werden.

 

Fazit:

Beinharte, stellenweise brutale Hörbuchkost mit vielen aberwitzigen, teilweise schauerlichen Szenen und Einfällen und ganz bestimmt nichts für Zartbesaitete. Ein echter Thriller-Hörgenuss mit guter, identifikationsfähiger Musik zur Einteilung. Da läuft einem schon das Wasser im Mund zusammen in Erwartung der Vertonung des ersten Handyman Jack – Romans Die Gruft, die im Dezember erscheinen soll.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240425174758ec60c173
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Hörbuch:

Der letzte Ausweg

ungekürzte Lesung der Geschichten „Der lange Weg nach Hause“, „In der Mangel“ und des 1. Kapitels aus dem Roman „Der letzte Rakosh“ alle erschienen beim Festa Verlag

Reihe: Handyman Jack, Bd. 2

Autor: F. Paul Wilson

Übersetzer: Michael Plogmann

Regie: Lars Peter Lueg

Sprecher: Detlef Bierstedt

Musik, Schnitt und Tontechnik: Andy Matern

Hörbuch auf 3 CDs, ca. 214 Minuten Laufzeit

LPL Records, erschienen Juni 2008

Grafische Gestaltung von der Grafeting GmbH

 

ISBN-10: 3785735804

ISBN-13: 978-3785735800

 

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 13.07.2008, zuletzt aktualisiert: 28.12.2023 19:05, 6901