Der Milliardenmörder von Hubert Haensel
Reihe: Perry Rhodan - Der Posbi-Krieg Bd.4
Rezension von Martin Weber
Perry Rhodan hat die Alteraner davon überzeugt, ihm eine Crew und einen gekaperten Posbi-Fragmentraumer zur Verfügung zu stellen. Ihm schwebt ein klassisches Manöver der Art „Trojanisches Pferd“ vor: das Raumschiff soll mit einem versteckten Kommando an Bord die Heimatwelt der Posbis in der hiesigen Kleingalaxie anfliegen und die dort vermutete Hass-Schaltung eliminieren, um so dem Vernichtungsfeldzug der biopositronischen Roboter gegen jegliches biologische Leben ein Ende zu setzen. Doch ungeachtet des Beistandes der Milchstraßen-Posbis gehen die Instandsetzungs- und Umbauarbeiten des beschädigten Fragmentraumers nur schleppend voran, bis der als Unterstützung angeforderte larische Posbi-Spezialist Verduto-Cruz eintrifft. Der arrogante Lare treibt das Projekt in atemberaubendem Tempo voran und überzeugt durch seine unfragliche fachliche Kompetenz. Dennoch betrachten ihn die Alteraner aufgrund der jahrzehntelangen unterschwelligen und offenen Aggressionen zwischen beiden Völkern und wegen seiner Herrenlarenmentalität als Feind, dem unbedingt zu misstrauen ist. Und da die an der Umsetzung des Plans beteiligten alteranischen Techniker und Soldaten bereits durch die Tätigkeit in der für sie bedrohlichen Umgebung psychisch zermürbt sind, bleiben Auseinandersetzungen und Misstrauen nicht aus. Rhodan tut sein Bestes, um die Wogen zu glätten, ist dabei allerdings nicht immer erfolgreich. Nachdem die gröbsten Hindernisse beseitigt sind, macht sich das Kommandounternehmen endlich auf den Weg zur Achtzigsonnenwelt, dem Kernplaneten der Posbizivilisation. Der ehemalige solare Großadministrator weiß aber nicht, dass Kräfte mit an Bord sind, die den Einsatz um jeden Preis sabotieren wollen bzw. ganz eigene Ziele verfolgen, die zu seinen eigenen konträr sind …
KOMMENTAR
Hubert Haensel ist mit mittlerweile über 57 Beiträgen zur Perry-Rhodan-Heftromanserie sowie 16 P.R.-Taschenbüchern ein alter Routinier. Seine diesbezüglichen Werke sind meist von ansprechender Qualität und auch „Der Milliardenmörder“ bildet keine Ausnahme.
Was in den Heftromanen lange Zeit ganz knapp zugunsten der „Action“ abgehandelt wurde – die umfangreichen und vielfältigen Vorbereitungen für ein verdecktes Kommandounternehmen – erhält hier mehr Raum, wird ausgiebig geschildert. Das muss nicht unbedingt schlecht sein, jedoch wären ab und zu kleinere Straffungen durchaus angebracht gewesen. Weiters fällt auf, dass der Autor im Gegensatz dazu manche Subplots etwas lieblos und abrupt zu Ende bringt.
Im Unterschied zum durchgehend düsteren Grundtenor des Vorgängerbandes gibt es diesmal wieder einige humorige Auflockerungen, für die vor allem der Matten Willy Mauerblum mit den für sein Volk typischen Verhaltensoriginalitäten sorgt. Diese Zugeständnisse an das jugendliche Publikum (das es sich darum handelt, unterstelle ich mal einfach so) dürften allerdings nicht jedermanns Sache sein, zumal sie manchmal gezwungen wirken.
Insgesamt macht die Handlung endlich (!) einen größeren Schritt nach vorne, wenn sich auch die Station Achtzigsonnenwelt letztlich nur als Zwischenetappe entpuppt. Mit der ominösen Siebenkopf-Schaltung wird zudem ein neues Element eingebracht, das dafür sorgt, dass die Leser mit Spannung der Dinge harren, die da noch kommen werden.
FAZIT
„Der Milliardenmörder“ von Hubert Haensel bietet ordentlich geschriebene, überwiegend kurzweilige Unterhaltung. Wirklich überragend ist der Roman vor allem deshalb nicht, weil die diversen Handlungsbestandteile nicht optimal austariert sind.
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