Hinter dem Pseudonym R. F. Tintenheld steckt die Autorin Renate Felderer, die sich schon immer mehr als Ronja Räubertochter gesehen hat, denn als zarte Prinzessin. So ist es auch kein Wunder, dass es im Auftakt ihrer Reihe um Die Völker von Calvaria auch jede Menge mutiger Mädchen gibt, wie man schon in Der Ruf der Gezeiten erfährt.
Arius und Saria Vane sind mehr als aufgeregt, denn sie sind nun in dem Alter, in dem sie eine letzte Prüfung bestehen müssen, um in den Kreis der Piraten aufgenommen zu werden. Doch vor dem Schwur auf den Kodex warten neue Freunde und Herausforderungen.
Denn die Aufgaben, die die angehenden Seefahrer bestehen müssen, haben es in sich und nicht immer nur mit Sieg zu tun. Außerdem geht es darum, Vorurteile zu überwinden und neue Bündnisse über Gruppen hinweg zu schließen und eine echte Crew zu werden.
Man merkt sehr deutlich, dass sich die Autorin bewusst an ältere Grundschulkinder richtet, denn der Hintergrund ist noch recht einfach gehalten und vieles wird einfach voraus gesetzt, um sich auf die wesentlichen Teile des Abenteuers zu konzentrieren.
Die jungen Helden geraten immer wieder in knifflige Situationen, die sie aber auch dazu bringen, verborgene Fähigkeiten in sich zu entdecken, mutig neue Wege zu sehen und auch anderen zu vertrauen.
Denn vieles lässt sich nur dann lösen, wenn die Figuren Vorurteile und Ängste gegenüber den anderen überwinden und mit ihnen zusammenarbeiten, was nach und nach auch ein Band der Freundschaft entstehen lässt.
Dabei ist alles kindgerecht in Szene gesetzt und wird lebendig erzählt, erfahrene Leser werden zu schätzen wissen, dass auch die eingestreuten Andeutungen und Hinweise am Ende zu einem glaubwürdigen Ende führen. Zudem sind die Charaktere so liebenswert beschrieben, das jeder seinen persönlichen Helden oder Heldin finden kann.
Heraus kommt ein unterhaltsames und kurzweiliges Abenteuer, das flüssig und augenzwinkernd in Szene gesetzt wird, aber auch noch mit vielen Bilder dabei hilft, die Phantasie der jungen Leser zu beflügeln.
