Der Ruf des Drachenschwerts (Autorin: Eva Dumann)
 
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Der Ruf des Drachenschwerts von Eva Dumann

Rezension von Christel Scheja

 

Eva Dumann führte in „Im Zeichen der Schwäne“ erstmals in die Welt von Eolée und Pellinor. Damals ging es darum das Reich Nitura von seinem tyrannischen Herrrscher Medon zu befreien, einem Mann, der die Krone unrechtmäßig an sich gerissen hatte, und das Volk gnadenlos ausbeutete. Zwar konnte er besiegt werden, ihm gelang aber auch die Flucht. Hier setzt nun „Der Ruf des Drachenschwerts ein.

 

Laurel Athrestar regiert das Land ihres Mannes mit strenger Hand, nachdem dieser durch einen schwerwiegenden Unfall geistig dazu nicht mehr dazu in der Lage ist, und ihre Kinder noch viel zu jung sind um die Krone zu übernehmen. Da sie selbst nicht viel Freundlichkeit und Liebe in ihrem Leben erfahren hat, hält sie diese Gefühle für eine Schwäche. Und auch wenn ihr Bruder Medon sie Zeit ihres Lebens misshandelt und unterdrückt hat, so ist sie ihm doch auch treu ergeben und bietet ihm Zuflucht, als er seine Krone verliert.

Hier leckt er sich nur kurz die Wunden, und beginnt dann gleich auch wieder die Rückeroberung Niturias zu planen. Er hat Gnifaldir, das Schwert der wahren Herrscher mit sich genommen – ein Artefakt, das nicht nur seinen Anspruch auf den Thron erhöht, sondern auch ein magisches Artefakt ist.

Tatsächlich findet er schon bald unerwartete Verbündetete, die ähnliche Interessen wie er haben und bereit sind, ihm mit Schwert und Magie zu unterstützen. Ihre Wurzeln reichen allerdings auch tief in die Vergangenheit zurück.

Derweil ist Pellinor auf der verzweifelten Suche nach Gnifaldir, da es eigentlich zu seiner familie gehört. Dabei stürzt er sich in zahlreiche Abenteuer, die ihn auf die richtige Spur bringen sollen, trifft auf der Reise alte Feinde und Freunde wieder und muss mehr als einmal beweisen, dass nicht mehr der Junge ist, für den ihn manche noch halten.

Auch Eolée ist gezwungen, wieder zu kämpfen, denn ausgerechnet das Land ihrer Eltern wird als eines der ersten bedroht und muss die Rache Medons mehr als alle anderen fürchten, hat dieser doch nicht vergessen, wer die Rebellen aus seinem Volk unterstützte.

Und das ist nur der Anfang, denn der tyrannische Ex-Herrscher droht Kräfte zu entfesseln, die er niemals beherrschen können wird. Für Eolée und Pellionor beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, in denen sich sich auch ihrer Gefühle füreinander und der Verantwortung gegenüber ihren Familien und Völkern bewusst werden müssen, wenn sie Erfolg haben wollen.

 

Auch wenn es natürlich besser ist, „Im Zeichen der Schwäne“ zu kennen, kann man „Der Ruf des Drachenschwerts auch verstehen, wenn man die erste Geschichte nicht gelesen hat, erklärt die Autorin doch die für das Verständnis wirklich wichtigen Dinge und konzentriert sich auf ganz andere Themen als im ersten Band, auch wenn es kleinere Überschneidungen gibt.

Medon besitzt allerdings nicht mehr die herausragende Stellung als Bösewicht wie im ersten Band, auch seine Schwester erlangt nicht die Bedeutung die sie nach dem ersten Kapitel hätte haben können. Stattdessen liefert ihre Lebensgeschichte einige Erklärungen zu den beiden Charakteren, die ihre Motive deutlicher machen. Insgesamt dreht sich jedoch alles mehr um eine etwas größere Bedrohung, deren Wurzeln eher in der Vergangenheit liegen und für deren Abwehr Gnifaldir eine nicht unerhebliche Rolle spielt.

Es geht daher insgesamt magischer zu als im ersten Band, neben den Menschen, Elfen und Amazonen kommen nun auch andere Wesen und Völker zum Zuge, die man bisher noch nicht kennengelernt hat und beeinflussen das Ringen um die Macht, Hoffnung und Freiheit.

Die Autorin bemüht sich die Handlung spannend zu halten und alle Fäden am Ende zusammen zu fügen. Da sie sich aber dabei mehr auf die Figuren konzentriert als auf den epischen Hintergrund, fällt auch der Showdown eher klein und bescheiden aus, wirkt die Auflösung eher einfach als bombastisch. Insgesamt bleibt der Hintergrund schwammig und oberflächlich, so dass nicht alle Beweggründe der Gegenspieler interessant genug werden, auch die Actionmomente sind überschaubar, hat man als Leser immer das Gefühl, die Autorin wolle ihre Helden nicht all zu sehr in Gefahr bringen.

Aber das wird durch die Figuren ausgeglichen. Gerade Pellinor und Eolée erhalten neue Facetten, entwickeln sich interessant weiter und wachsen auch am Ende über sich hinaus, ohne jedoch ihre Wesenszüge zu verlieren. Nicht zuletzt ist Romantik zwar vorhanden, drängt sich aber wenigstens nicht in den Vordergrund und überlagert alles andere, sondern würzt nur die ein oder andere Beziehung ein wenig.

Heraus kommt eine lebendig erzählte Abenteuergeschichte, die zwar gelegentlich auf Klischees setzt, diese aber auch angenehm zu variieren weiß und so nur in kleinen Teilen wirklich vorhersehbar ist.

 

Alles in allem ist „Der Ruf des Drachenschwerts“ kurzweilig und lebendig geschrieben, so dass der Leser gut unterhalten wird. Vor allem Leser, die bunte und abwechslungsreiche Abenteuergeschichten um gut ausgearbeitete Hauptfiguren mögen, und nicht unbedingt epische Schlachten oder dramatische Action brauchen, um mitfiebern zu können, werden ihren Spaß haben.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404191702290183852e
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Buch:

Der Ruf des Drachenschwerts

Autorin: Sandra Dumann

Broschiert, 460 Seiten

Papierfresserchens MTM-Verlag, erschienen April 2014

Titelbild und Illustrationen: Eva Dumann

ISBN-10: 3861963159

ISBN-13: 978-3861963158

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 10.06.2014, zuletzt aktualisiert: 05.11.2023 16:44, 13582