Der Schwarze Lord (Autor: Richard Carlyon)
 
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Der Schwarze Lord von Richard Carlyon

Rezension von Lars Perner

 

Die Geschichte, die erzählt wird, ist nicht neu. Und das im doppelten Sinne. Erstens ist die Originalfassung bereits 1976 erschienen und zweitens ist es eine Standardgeschichte des Fantasygenres. In „Der Schwarze Lord“ geht es um den ewigen Kampf des Guten gegen das Böse. Im Buch wird die gute Seite durch Jago, einen Pferdejungen, und Mabby - ein Bauernmädchen dargestellt. Deren Gegenspieler der Schwarze Lord von Pengersick ist, den es zu vernichten gilt. Während Jago seiner Bestimmung folgt und eine Reise antritt, in deren Verlauf er Fähigkeiten und Kenntnisse entdeckt und entwickelt, die es ihm ermöglichen gegen den Schwarzen Lord anzutreten, tritt Mabbys Schicksal im Laufe des Buches immer mehr in den Hintergrund.

So entwickelt sich die Hauptgeschichte um Jago. Grundsätzlich ist es eine ganz normale Fantasygeschichte, wie es viele gibt. Doch der Autor greift Mythen und Legenden der Landschaft Cornwall auf und arbeitet diese in die Geschichte ein. Wer zum Beispiel die hochgewachsenen, gutaussehenden Elfen erwartet, wie sie im üblichen Fantasy-Genre auftauchen wird enttäuscht. Die Elfen ähneln eher kleinen Wichteln oder Gnomen. Hauptaugenmerk des Autors liegt auf der Magie der handlenden Personen und weniger auf Kämpfen. Die Magie ist der Fokus um den sich alles dreht. Nicht nur die Magie von Zauberern sondern auch die Magie, die in jedem von uns und in unserer Umwelt steckt. Manchmal fällt es leider schwer sich in die Charaktere hineinzuversetzen und ihre Handlungen nachzuvollziehen und dann geht die aufgebaute magische Atmosphäre etwas verloren. Und manche Schilderung wirkt unbeholfen oder fast schon etwas lächerlich.

Doch so linear auch die Geschichte verläuft – ohne nennenswerte Zwischenhöhepunkte oder überraschende Wendungen, so ungewöhnlich ist das Ende. Der Autor läßt alles offen. Was war das Geheimnis des Schwarzen Lords? Und ist wirklich das Böse besiegt? Man könnte meinen: Ja. Doch warum kann nur Mabby sehen, daß die Leute nun da die direkte Bedrohung aufgehört hat zu bestehen wieder selbstsüchtiger werden und der Unterschied zwischen Arm und Reich stärker ist als je zuvor.

Solange die Gefahr durch den Schwarzen Lord greifbar war und alle darunter litten, standen auch fast alle in ihrer Not zusammen. Doch nun, da der Schwarze Lord vernichtet wurde, fallen die Menschen in ihren Alltag zurück. Es wächst buchstäblich Gras über die Sache. Auch wenn die Geschichte vom Erzählerischen her sicher nicht zu den herausragendensten Fantasygeschichten zählt. Sie bietet ein Ende über das es sich lohnt nachzudenken.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202409190128247bece8b5
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Buch:

Der Schwarze Lord

Autor: Richard Carlyon

Broschiert - 224 Seiten - Ravensburger Buchverlag

Erscheinungsdatum: Juli 2002

ISBN: 3473581844

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 20.12.2005, zuletzt aktualisiert: 05.11.2023 16:44, 1649