Elos von Bergen hat sich in einem verschlafenen Kaff zur Ruhe gesetzt. Dort will der ehemalige Spurenfinder – nicht -sucher, darauf legt er wert – seine Memoiren schreiben. Seine beiden Zwillingskinder Ada und Naru hätten dagegen nichts gegen etwas mehr Abwechslung einzuwenden. Die bekommen sie überraschend, als eines Nachts der Dorfvorsteher brutal ermordet wird. Widerstrebend macht sich Elos mit seinen Kindern auf den Weg, den Fall aufzuklären.
Mit dieser Fantasy-Detektivgeschichte richtet sich Marc-Uwe Kling vorwiegend an ein junges Publikum, wie man schon an der zentralen Rolle, die die Kinder des Protagonisten einnehmen, erkennen kann. Auch wenn der Spurenfinder der ›offizielle‹ Protagonist ist, stehen doch eigentlich sie im Fokus. Inwieweit seine realen Kinder (im Gegensatz zu denen des Protagonisten beide weiblich), die er als Co-Autoren führt, am Buch mitgewirkt haben, lässt sich natürlich nicht einschätzen. Das identische Alter lässt allerdings vermuten, dass manche Charakterzüge ›abgefärbt‹ haben könnten.
Die Handlungswelt entspricht der aus zahlreichen Fantasy-Werken gewohnten, mittelalterlich geprägten Fantasy-Welt. Dabei spielt der Autor allerdings mit den bekannten Stilelementen und gewinnt diesen damit neue Seiten ab. Opfer- und Täterrollen verschwimmen dabei großenteils zu Grautönen, wie es in ähnlich angelegten Büchern eher selten der Fall ist. Dabei wird der Spannungspegel (wohl auch in Hinblick auf die Zielgruppe) meist flach gehalten. Insgesamt ergibt die Story ein stimmiges, gelungenes Werk, von dem man sich durchaus eine Fortsetzung vorstellen könnte.
Der Autor erzählt aus Beobachtersicht, wechselt dabei jedoch zwischen den jeweiligen Handlungsorten der Beteiligten.