Der Stern der Pandora von Peter F. Hamilton
Reihe: Commonwealth-Saga Bd.1
Rezension von Guido Latz
Peter F. Hamilton zählt zu den bekanntesten und beliebtesten Science
Fiction-Autoren. Der 1960 in England geborene Schriftsteller sorgte Ende der
90er Jahre mit seinem "Armageddon"-Zyklus für eine Wiederbelebung der Space Opera.
"Der Stern der Pandora", der die"Commonwealth"-Saga einleitet, spielt im
selben Universum wie Hamiltons Anfang der 90er Jahre
geschriebene"Mindstar"-Trilogie, wenngleich Jahrhunderte später.
2380. Die Menschheit ist weit in All vorgestoßen, mittels Transmitter
besiedelt man immer weitere Planeten. Fremdkontakte, vor allem zu feindlich
gesonnenen Aliens, gibt es praktisch keine. Eines Tages geschieht aber etwas
schier Unmögliches: ein weit einfernter Stern verschwindet. Einfach so. Man
vermutet, dass Außerirdische ein Schutzschild eingeschaltet haben, denn ein
Stern kann verlöschen - aber nicht verschwinden.
Da die Menschheit so weit noch nicht ins All vorgestoßen ist beschließt man,
ein überlichtschnelles Raumschiff zu bauen und in die Weiten des Alls
vorzustoßen.
Neben diesem Handlungsstrang baut Hamilton weitere Ebenen ein, die zunächst
nichts mit der Haupthandlung zu tun zu haben scheinen. So wird der Versuch
geschildert, einen seit Jahrzehnten gejagten Terroristen eine Falle zu
stellen, der auf einem abseits gelegenen Planeten die Zutaten für eine Bombe zu kaufen.
Das Problem von "Der Stern der Pandora" ist, dass der Roman an parallel
verlaufenden Handlunsgsträngen krankt, die miteinander nichts zu tun zu
haben scheinen. Die einzelnen Ebenen sind nicht uninteressant von der
Thematik, Hamilton gelingt es aber zu keinem Moment mich wirklich für seine
Ideen und Ausführungen zu begeistern. Das Ganze wirkt stetig "nett", ein
Kick, der dann letztlich zu einem "Wow!" an irgendeiner Stelle führt bleibt
aber aus. Hinzu kommt, dass keine der handelnden Personen vor meinem
geistigen Augen Leben eingehaucht wurde, wie auf dem Reißbrett geplant
wurden sie von Hamilton hin und her geschoben und blieben sets
eindimensional.
Stilistisch sicher einwandfrei, aber ohne Ecken und Kanten, die dem Ganzen
Schärfe hätten geben können, vermisste ich den Sense of Wonder in "Der Stern der Pandora".
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