Der Sternwanderer (DVD)
 
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Stardust – Der Sternwanderer

Rezension von Christian Endres

 

Das englische Dörflein Wall. Eine Tag und Nacht bewachte Steinmauer trennt das beschauliche Örtchen von einer unscheinbar aussehenden Wiese mit einem malerischen, wilden Wäldchen dahinter. Dort beginnt allerdings die Anderswelt, das Reich der Elfen, Feen und vieler, vieler anderer wundersamer Geschöpfe und Gestalten. Einmal im Jahr findet auf der Wiese zwischen Wall und dem Wald ein Wandermarkt statt. Dunstan Thorn überwindet Wächter und Wall, verliebt sich auf dem Markt in eine Frau aus der Feenwelt – und bekommt neun Monate später die Quittung, als an der Mauer ein Körbchen mit seinem Sohn Tristan abgegeben wird. Dieser wächst heran und ist schließlich keinen Deut besser als sein Vater: Die Schwelle vom Jungen zum Mann kaum überwunden, verliebt er sich in Victoria, das schönste Mädchen des Dorfes. Um ihre Liebe zu gewinnen, verspricht er, seiner Angebeteten einen gefallenen Stern zu suchen und binnen einer Woche zu ihr zurückzubringen. Also macht auch Tristan sich auf in Richtung Anderswelt, wo Abenteuer und Gefahren auf ihn warten und er Freunden und Feinden begegnen wird. Und natürlich strahlender Liebe im Schein der Sterne ...

 

Zwischen 1997 und 1998 erschien Sternwanderer als vierteilige Comic-Miniserie Stardust erstmals bei DC unter dem ambitionierten Sublabel Vertigo, ehe die Geschichte in diversen Sammelbänden – mal mit, mal ohne die einprägsamen Illustrationen von Charles Vess – neu aufgelegt wurde. Nach einigen Wirren um Regisseur und Drehbuch hat letztlich doch Matthew Vaughn die träumerische Fantasy-Geschichte für die Leinwand umgesetzt. Dabei standen Vaughn nicht nur ein Budget von 70 Mio. Dollar, sondern auch einiges an Starpower zur Verfügung. Michelle Pfeiffer und vor allem Altmeister Robert DeNiro hatten sichtlich Spaß beim Dreh und an ihren Rollen – das sieht man am ehesten in den großartigen Szenen mit dem tuntigen Luftschiffpiraten Captain Shakespeare, dem DeNiro kongenial Leben einhaucht. Doch auch die schöne Claire Danes (Romeo und Julia) kehrt nach dreijähriger Hollywood-Abstinenz (und mit einem Uni-Abschluss in Psychologie in der Tasche) zurück ins Rampen- bzw. Sternenlicht – und zwar, indem sie die Rolle der Sternenfrau Yvaine mit viel Glanz ausfüllt. So spielt die charismatische Blondine eine anfangs recht zickige, im weiteren Verlauf des Fantasy-Märchens aber auch unglaublich süße Sternenfrau zum Verlieben, der etwa ab Mitte des Films nicht nur der junge Tristan (gespielt von Newcomer Charlie Cox), sondern auch die Kinozuschauer ausnahmslos zu Füßen liegen.

 

Es ist selten, dass die filmische Adaption eines Buches stärker wirkt als die originale Vorlage. Im Fall von Sternwanderer merkt man allerdings, dass Bestseller-Autor und Fantastik-Genie Neil Gaiman die Chance, seine Geschichte nach über fünfzehn Jahren noch einmal neu erzählt zu sehen, bereitwillig wahrgenommen und Matthew Vaughn und Screenwriterin Jane Goldman viel kreativen Spielraum gelassen hat. So ist der Sternwanderer dann auch mehr als eine solide Adaption und schon eher eine spritzige, humorvolle und geistreiche Neuinterpretation des illustrierten Romans aus Gaimans Zauberfeder. Tristans Queste in der Anderswelt wurde nicht einfach für ein anderes Medium aufbereitet, sondern regelrecht kultiviert, bis am Ende eine dem Geist des Buches zwar in vielen Dingen ähnliche, aber dennoch angenehm atmosphärische und freiständige Interpretation der Story über die Leinwand flimmert.

 

In Sachen Extras kommt Der Sternwanderer eher klassisch daher: Deleted Scenes im Rohformat und eine Compilation witziger Bloopers mit Schmunzelgarantie, dazu ein schickes Making of inklusive Gespräche mit Gaiman, und obendrein noch ein 32-Seiten Booklet mit der verkleinerten, aber dennoch recht ansehnlichen und schön aufgemachten Leseprobe zur Panini-Neuauflage von Neil Gaimans und Charles Vess’ Originalwerk.

 

Trotz aller Budget-Power von New Lines Der Goldene Kompass war der Sternwanderer ohne Frage das Fantasy-Highlight im letzten Kinojahr. Ein grandios aufbereitetes Screenplay, ein großartiger Soundtrack und natürlich die überragende Schauspielleistung aller Beteiligten machen diesen Film zu einem echten Leckerbissen. Gut, dass der Streifen nun in die heimischen Filmsammlungen integriert werden und Sternenglanz ins DVD-Regal bringen kann.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404230019130dae0dfe
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DVD:

Der Sternwanderer

 

Regie: Matthew Vaughn

Darsteller: Claire Danes,

Charlie Cox, Robert De Niro,

Michelle Pfeifer, u. a.

Genre: Fantasy/Action

Länge: 122 Minuten

USA, 2007

Paramount Home Entertainment

Veröffentlichungsjahr: 2008

FSK: ab 12

Umfang: 1 DVD

ASIN: B0012IP7F2

 

DVD-Features:

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Deleted Szenes

Outtakes

Making of

23-Seiten Booklet m. Leseprobe zur Vorlage

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Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 07.03.2008, zuletzt aktualisiert: 12.09.2023 16:21, 5998