Der Tod von Wolverine
 
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Der Tod von Wolverine

Rezension von Ingo Gatzer

 

Rezension:

Die Gegner von Wolverine haben es nicht einfach. Denn der Mutant besitzt bekanntlich nicht nur gefährliche Krallen aus fast unzerstörbarem Adamantium, sondern verfügt auch über einen besonderen Heilfaktor. Dank diesem überlebt er immer wieder selbst schwerste Verletzungen. Doch das ändert sich im 2014 erstmals erschienen und nun im Rahmen der Reihe Marvel Must-have wieder veröffentlichten Comic Der Tod von Wolverine grundlegend. Denn ein Virus beraubt Wolverine seiner übermenschlichen Selbstheilungskräfte. Zu allen Überfluss hat jemand ein Kopfgeld auf den Superhelden ausgesetzt. Doch wer von Wolverines zahlreichen Feinden macht sich die Schwäche des X-Man zunutze?

 

Wenn ein etablierter Superheld aus der ersten Reihe stirbt, ist das natürlich ein besonderes Ereignis. Dessen Ausarbeitung übernimmt als Autor Charles Soule, der nicht nur durch seine Beiträge zum DC- (Swamp Thing) und Marvel-Universum (Superman / Wonder Woman, Death of X, Astonishing X-Men), sondern auch durch Geschichten zu Star Wars einen Namen gemacht hat. In »Der Tod von Wolverine« zeigt er einen stimmungsvollen Abgesang auf einen der beliebtesten Marvel-Helden. Charles Soule beginnt (fast) am Ende und beschließt seine Story schließlich mit einem elegischen Finale, das einen überzeugenden Schluss mit einer Prise Ironie bietet. Dabei trifft Wolverine auf der Jagd nach der Person, die das Kopfgeld auf ihn ausgesetzt hat, zahlreiche alte Feinde und Bekannte – auch wenn Fans hier dennoch einige Gesichter vermissen werden. Die Hatz erlangt durch den Kniff, dass jedes Ausfahren der Adamantiumkrallen Wolverines Lebensdauer noch zusätzlich verkürzt, eine besondere Intensität. Schließlich beraubt das den Superhelden seiner wichtigsten Waffe, die er so nur noch sehr dosiert einsetzen kann und dadurch noch mehr Verletzungen einstecken muss, die wegen des fehlenden Heilfaktors relevant sind. Zudem bietet Charles Soule seinen Leserinnen und Lesern einige Überraschungen, die immer wieder für Abwechslung bei der Lektüre sorgen.

 

Für die Bebilderung von »Der Tod von Wolverine« zeichnet Scott McNiven verantwortlich, der vor allem durch seinen Illustrationen von Civil War sowie Wolverine: Old Man Logan zu begeistern wusste. Auch hier liefert der US-Amerikaner hervorragende Arbeit. Das beginnt beim ansprechenden Charakterdesign. Hier überzeugt vor allem die detailreiche ausgearbeitete Hauptfigur. Aber auch die Gestik von Nebencharakteren arbeitet Scott McNiven immer wieder sehr schön und macht so Emotionen deutlich sichtbar. Dieses hohe Niveau erreichen seine Hintergründe allerdings nicht ganz. Selbst ein japanischer Garten, der als Manege für einen Kampf dient, wirkt hier merkwürdig monoton und kaum lebendig. Dafür liefert er allerdings einige tolle ikonische Bilder – was vor allem für das letzte Panel der Story gilt.

 

Wie von Werken aus der Reihe »Marvel Must-have« gewohnt, präsentieren die Macher das Comic nicht nur im edlen Hardcover, sondern bieten auch zahlreiche Informationen zu den Machern sowie Informationen zur Timeline und ein Ausblick hinter die Kulissen. Auch das macht – neben der bisher praktisch durchweg überzeugenden Auswahl – eine Stärke der Serie aus.

 

Fazit:

»Der Tod von Wolverine« ist ein sowohl erzählerisch als auch zeichnerisch ansprechendes Finale, das dem Helden gerecht wird.

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Comic:

Der Tod von Wolverine

Original:Death of Wolverine 1-4, 2014

Autor: Charles Soule

Zeichner: Steve McNiven

Panini, November 2020

Hardcover, 160 Seiten

 

ISBN-10: 3741618977

ISBN-13: 978-3741618970

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 05.11.2020, zuletzt aktualisiert: 07.04.2024 09:00, 19142